In mehreren beiträgen zum Thema Imperialismus hier im Forum entsteht der Eintruck, der Imperialismus würde von der Bildfläche verschwinden.
"Modern Imperialism"
... und tschüss Imperialismus!
Es geht mit dem "Imperialismus" zu Ende
die dort geposteten grafiken und statistiken, die eine neuverteilung des welthandels zeigen, sollen dies bestätigen.
man kann sie aber auch ganz anders interpretieren:
"Die sogenannten BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) und MIST-Länder (Mexiko, Indonesien, Südkorea, Türkei) entwickelten sich zu den wichtigsten neuimperialistischen Ländern.....
Diese neuimperialistischen Länder haben insgesamt zwischen den Jahren 2000 und 2013 ihren Anteil an der weltweiten industriellen Wertschöpfung von 20 Prozent auf mindestens 40 Prozent verdoppelt.1
Gleichzeitig gingen die Anteile der USA um 9,4 Prozent-, die der EU um 5,8 Prozent- und die Japans sogar um 10,1 Prozentpunkte massiv zurück.2 Das drückt gewaltige Machtverschiebungen im imperialistischen
Weltsystem aus."
als grundlage wird die durch chronisch gewordene Überakkumulation motivierte Investitionstätigkeit der internationalen Monopole angegeben, die "nicht nur in Teil- und Halbfertigprodukte,
sondern verlagerten zum Teil ihre ganzheitlich produzierenden Industriebetriebe oder Produktionsverbünde in diese Länder. Damit entstand auch dort ein internationales Industrieproletariat..."
"Ein wesentliches ökonomisches Merkmal für ein imperialistisches Land ist der Drang und die Fähigkeit, ein anderes Land auszubeuten und zu dominieren. Der weltweite Bestand an Direktinvestitionen im Ausland, also der Kapitalexport, erreichte 2015 den höchsten je erreichten Wert mit 25 Billionen USDollar, 39 Prozent mehr als im Vorkrisenjahr 2007 mit 18 Billionen US-Dollar. Im Zeitraum von 2008 bis 2014 stieg der Anteil der neuimperialistischen Länder am jährlich weltweit ins Ausland exportierten Kapitalfluss von zehn Prozent im Jahr 2007 auf ein neues Rekordhoch von circa 30 Prozent."
Alle wörtlichen Zitate aus der Zeitschrift "Rote Fahne" (hab den Artikel angehängt)
man könnte also argumentieren, dass ein kapitaistisches Land ab einer bestimmten größe oder Stärke zum Imperialismus tendiert.
somit hat sich die innerimperialistische verteilung verändert und die konkurrenz verschärft, aber der imperialismus als globales system bleibt bestehen, was aber für den rest der welt wenig ändert.
aus einer klassenperspektive sind alle kapitalisten, und die imperialistischen staaten, die den kapitalistischen weltmarkt global aufrechterhalten und garantieren, zu bekämpfen.