Karl Marx und der Goldstandard (Update)

  • Etliche Leute meinen, sie könnten die Kapitalismuskritik des Karl Marx damit vom Tisch wischen, dass seine Theorie an den Goldstandard gekoppelt sei. Die Koppelung des Geldes am Gold ist tot, also sei auch die Marxsche Geldtheorie tot. Nichts davon trifft zu. Um das aufzuzeigen, stehen im Folgenden zentrale Thesen der Marxschen Geldtheorie auf der linken Seite. Rechts daneben mein Kommentar. (Mit letzten Ergänzungen in beiden Spalten, 6.1.2022)


    „Das Geld entsteht nicht durch Konvention... Es entsteht aus dem Austausch und im Austausch naturwüchsig, ist ein Produkt desselben.“ K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 83.


    „Jedermann weiß, wenn er auch sonst nichts weiß, dass die Waren eine ... ge­meinsame Wertform besitzen – die Geldform. Hier gilt es ... die Entstehung dieser Geldform nachzuweisen, also die Entwicklung des im Wertverhältnis der Wa­ren enthaltenen Wertausdrucks von seiner einfachsten unscheinbarsten Gestalt bis zur blendenden Geldform zu verfolgen. Damit verschwindet zugleich das Geldrätsel.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 62.



    Im einfachen Warentausch werden zwei Waren mit verschiedenem Gebrauchswert miteinander gleichgesetzt: x Ware A = y Ware B.
    Es muss also etwas in ihnen gleich sein. Was diese beiden Waren gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass menschliche Arbeit in ihnen steckt. Und die Ware B zeigt, wie viel menschliche Arbeit in der Ware A steckt. Die Ware B kann das nur, wenn sie als eine bestimmte Menge quantifiziert wird. So haben sich Gebrauchswert und Warenwert, die in jeder Ware stecken, durch den Warentausch auf zwei verschiedene Waren aufgeteilt:
    Eine bestimmte Menge Gebrauchskörper der Ware B zeigt den Wert der Ware A. Alle weiteren Austausch-Formen bis zur Form des Geldes entwickelten sich daraus.
    Die Ware, an der der Wert anderer Waren gemessen wird, nannte Marx "allgemeine Äquivalentform".

    „Die allgemeine Äquivalentform ist eine Form des Werts überhaupt. Sie kann also jeder Ware zukommen. ... Die spezifische Warenart nun, mit deren Naturalform die Äquivalentform gesellschaftlich verwächst, wird zur Geldware oder funktioniert als Geld. ... Diesen bevorzugten Platz hat unter den Waren ... eine bestimmte Ware historisch erobert, das Gold.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 83f.

    Karl Marx stellt die historische Entwicklung vom einfachen (zufälligen) Warentausch bis zur allgemeinen Geldware Gold in sehr knappen und sehr abstrakt-logischen Begriffen dar. Mensch kann diese Entwicklung des Geldes im antiken Griechenland aber auch als anschauliche Erzählung hier nachlesen: Entstehung des Geldes im antiken Griechenland

    „Ich setze überall in dieser Schrift (dem ,Kapital‘, w.b.), der Vereinfachung halber, Gold als die Geldware voraus.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 109.

    Marx sagt erstens, dass sich Gold als Geldware historisch entwickelt hat, und sagt zweitens, dass er „der Vereinfachung halber“ im „Kapital“ an Gold als Geldware festhält. Es ist keineswegs so, dass die Geldtheorie von Marx an Gold gebunden ist.

    „Der Wertausdruck einer Ware in Gold – x Ware A = y Geldware – ist ihre Geldform oder ihr Preis.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 110.


    „Der Austauschprozess produziert eine Verdopplung der Ware in Ware und Geld, ... In diesem Gegensatz treten die Waren als Gebrauchswerte dem Geld als Tauschwert gegenüber. Andererseits sind beide Seiten des Gegensatzes Waren, also Einheiten von Gebrauchswert und Wert.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 119.

    Das ist der berühmt-berüchtigte Goldstandard: Auf beiden Seiten eines Tausches stehen gleiche Werte: Auf der einen Seite ein Warenwert, auf der anderen Seite eine bestimmte Menge Goldes – ebenfalls Verkörperung von Wert.

    Der Austauschprozess der Ware vollzieht sich also in folgendem Formwechsel:

    Ware – Geld – Ware

    W – G – W.

    Nach ihrem stofflichen Inhalt ist die Bewegung W – W, Austausch von Ware gegen Ware, Stoffwechsel der gesellschaftlichen Arbeit, ...“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 119f.

    „Soweit der Austauschprozess Waren aus der Hand, worin sie Nicht-Gebrauchswerte sind, in die Hand überträgt, worin sie Gebrauchswerte sind, ist er gesellschaftlicher Stoffwechsel. Das Produkt einer nützlichen Arbeitsweise ersetzt das der anderen.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 119.

    „Die Teilung der Arbeit verwandelt das Arbeitsprodukt in Ware und macht dadurch seine Verwandlung in Geld notwendig. Sie macht es zugleich zufällig, ob diese Verwandlung der Körper gelingt.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 122.

    „Als Vermittler der Warenzirkulation erhält das Geld die Funktion des Zirkulationsmittels.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 128.

    Der Kapitalismus ist eine arbeitsteilige Produktionsweise ohne einen gesellschaftlichen Plan. Das macht den gesellschaftlichen Austausch notwendig. Alle einzeln produzierten Waren müssen sich auf dem Markt, der Zirkulationssphäre erst in Geld verwandeln (Ware wird zu Geld, W-G), bevor sie sich – bei dem neuen Besitzer - wiederum auf dem Markt in nützliche Gebrauchswerte verwandeln können (Geld wird Ware, G-W).
    Der Kapitalismus kann nicht ohne Markt und daher nicht ohne Geld funktionieren. Und: Wo immer (noch) mit Geld und für Geld produziert wird, da bleibt für die große Mehrzahl der Gesellschaftsmitglieder verborgen, was, womit und wieviel produziert wird, warum etwas produziert wird und für wen etwas produziert wird.

    „Die Gestalt des gesellschaftlichen Lebensprozesses, d. h. des materiellen Pro­duktions­prozesses, streift nur ihren mystischen Nebelschleier ab, sobald sie als Produkt frei vergesellschafteter Menschen unter deren bewusster planmäßiger Kontrolle steht.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 94.

    „Der Kreislauf, den die Verwandlungsreihe jeder Ware beschreibt, verschlingt sich also unentwirrbar mit den Kreisläufen anderer Waren. Der Gesamtprozess stellt sich dar als Warenzirkulation.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 126.

    „Die Warenzirkulation ist nicht nur formell, sondern wesentlich vom unmittelbaren Produktentausch unterschieden. ... Es entwickelt sich ein ganzer Kreis von den handelnden Personen unkontrollierbarer, gesellschaftlicher Naturzusammenhänge.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 126.


    „Preissumme der Waren geteilt durch die Umlaufsanzahl gleichnamiger Geldstücke = Masse des als Zirkulationsmittel funktionierenden Geldes. Dies Gesetz gilt allgemein.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 133.

    Wieviel Geld ist nötig, um eine bestimmte Warenmenge in der Zirkulation auszutauschen? Auf den ersten Blick könnte man meinen, es sei immer genau so viel Geld nötig, wie die Warenpreise ausmachen. Die Waren treten aber nicht alle zum selben Augenblick in die Zirkulation. Daher kann jedes Geldstück mehrfach in den Austausch treten und dadurch größere Warenwerte zirkulieren machen als das Geldstück selbst an Wert repräsentiert.



    „Das Gesetz, dass die Quantität der Zirkulationsmittel bestimmt ist durch die Preissumme der zirkulierenden Waren und die Durchschnittsgeschwindigkeit des Geldumlaufs, kann auch so ausgedrückt werden, dass bei gegebner Wertsumme der Waren und gegebener Durchschnittsgeschwindigkeit ihrer Verwandlungen, die Quantität des umlaufendes Geldes oder des Geldmaterials von seinem eigenen Wert abhängt.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 136.

    Heißt ganz einfach: Silberwährung erfordert für den Austausch der Waren mehr umlaufendes Geld als Goldwährung, die Euro-Währung erfordert für den Austausch der Waren weniger Geld als die D-Mark.

    Zu Zeiten der Goldwährung spielte dieses Gesetz eine größere Rolle, weil das vorhandene Barrengold in Münzen geprägt werden musste, damit es in Zirkulation kommt und den Warenaustausch in Gang bringen kann. Aber auch zu dieser Zeit wurde die umlaufende Münzmenge quasi automatisch durch den Austauschprozess selbst gesteuert: Überflüssige Münzen wurden zu Barren eingeschmolzen, bei fehlender Münze wurde von einer beliebigen Bank oder Scheideanstalt nachgeprägt. Niemals und nirgendwo wurde die gesamte umlaufende Münzmenge bewusst gesteuert.

    „Während die Warenzirkulation (unter dem Goldstandard) nur eine bestimmte Quantität Goldmünze absorbieren kann, daher abwechselnde Kontraktion und Expansion des zirkulierenden Geldes sich als notwendiges Gesetz darstellt, scheint das Papiergeld in jeder beliebigen Ausdehnung in die Zirkulation einzugehen.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 100f.

    Kein Mensch hat je die genaue Menge der umlaufenden Goldmünzen bestimmt. Und seit das Gold nicht mehr als Geld gebraucht wird, hat die Menge des umlaufenden Geldes erst recht an Bedeutung verloren. Heute werden die Geldmengen M1, M2 und M3 gezählt. Diese Geldmengen haben nicht das Geringste mit dem zu tun, was Marx hier über die für die Warenzirkulation nötige Geldmenge ausführt. Die Ausführungen von Marx über die Warenzirkulation sind dennoch von Bedeutung, weil sich aus der Warenzirkulation alles entwickelt, was den Kapitalismus heute noch ausmacht. Marx zeigt nämlich auf, wie aus der Zirkulationsbewegung W-G-W (Waren werden zu anderen Ware) eine ganz neue Bewegung G-W-G entsteht: Aus Geld wird (mehr) Geld gemacht. Das ist die Bewegung von (Geld)Kapital.

    „Gold und Silber ... (stellen) als Geld ein gesellschaftliches Produktionsverhältnis dar...“ Karl Marx, Kapital I, MEW 23, 97.Dieses gesellschaftliche Produktionsverhältnis ist nicht an die physische Gestalt von Gold und Silber gebunden. Geld als "Darsteller eines gesellschaftlichen Verhältnisses" kann sich von Gold und Silber lösen und hat sich historisch von Gold und Silber gelöst.

    „Wenn der Geldumlauf selbst den Realgehalt vom Normalgehalt der Münze scheidet, ihr Metalldasein von ihrem funktionellen Dasein, so enthält er die Möglichkeit latent, das Metallgeld in seiner Münzfunktion durch Marken aus anderem Material oder Symbole zu ersetzen.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 140.

    „Nur bedarf das Zeichen des Geldes seiner eigenen objektiv gesellschaftlichen Gültigkeit, und diese erhält das Papiersymbol durch den Zwangskurs. Nur innerhalb der von den Grenzen eines Gemeinwesens umschriebenen oder inneren Zirkulationssphäre gilt dieser Staatszwang, aber auch nur hier geht das Geld völlig auf in seine Funktion als Zirkulationsmittel oder Münze und kann daher im Papiergeld eine von seiner Metallsubstanz äußerlich getrennte oder bloß funktionelle Existenzweise erhalten.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 143.

    „Staatspapiergeld mit Zwangskurs ist die vollendete Form des Wertzeichens, und die einzige Form des Papiergeldes, die unmittelbar aus ... der einfachen Warenzirkulation selbst herauswächst.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 95.

    Es ist eine dumme oder gar bösartige Unterstellung, dass Karl Marx nicht über den Goldstandard hinausgedacht hätte, und dass seine Kapitalkritik nicht vom Goldstandard zu trennen sei.

    „In der Zirkulation der Wertzeichen (Papiergeld) erscheinen alle Gesetze der wirklichen Geldzirkulation umgekehrt und auf den Kopf gestellt.

    Während das Gold zirkuliert, weil es Wert hat, hat das Papier Wert, weil es zirkuliert.

    Während bei gegebenem Tauschwert der Waren die Quantität des zirkulierenden Goldes von seinem eigenen Wert abhängt, hängt der Wert des Papiers von seiner zirkulierenden Quantität ab.

    Während die Quantität des zirkulierenden Goldes steigt oder fällt mit dem Steigen oder Fallen der Warenpreise, scheinen die Warenpreise zu steigen oder zu fallen mit dem Wechsel in der Quantität des zirkulierenden Papiers.

    Während die Warenzirkulation nur bestimmte Quantität Goldmünze absorbieren kann, daher abwechselnde Kontraktion und Expansion des zirkulierenden Geldes sich als notwendiges Gesetz darstellt, scheint das Papiergeld in jeder beliebigen Ausdehnung in die Zirkulation einzugehen.

    Während der Staat die Gold- und Silbermünze verfälscht ..., sollte er die Münze auch nur 1/100 Gramm unter ihrem Nominalgehalt ausgeben, vollzieht er eine völlig richtige Operation in der Ausgabe wertloser Papierzettel ...

    Während die Goldmünze augenscheinlich nur den Wert der Waren repräsentiert, soweit dieser selbst in Gold geschätzt oder als Preis dargestellt ist, scheint das Wertzeichen (Papiergeld) den Wert der Ware unmittelbar zu repräsentieren.

    Es leuchtet daher ein, warum Beobachter, die die Phänomene der Geldzirkulation einseitig an der Zirkulation von Papiergeld mit Zwangskurs studierten, alle inneren Gesetze der Geldzirkulation verkennen mussten.

    In der Tat erscheinen diese Gesetze nicht nur verkehrt in der Zirkulation des Papiergelds, sondern ausgelöscht, da das Papiergeld, wenn in richtiger Quantität ausgegeben, Bewegungen vollzieht, die ihm nicht als Wertzeichen eigentümlich sind, während seine eigentümliche Bewegung, statt direkt aus der Verwandlung der Waren zu stammen, aus Verletzung seiner richtigen Proportion zum Gold entspringt.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 100f.


    „Eine Ware (wie das Gold) gewinnt nur allgemeinen Wertausdruck, weil gleichzeitig alle ande­ren Waren ihren Wert in demselben Äquivalent (Wertgleiches) ausdrücken. ... Es kommt damit zum Vorschein, dass die Wertgegenständlichkeit der Waren, weil sie das bloß ‚gesellschaftliche Dasein‘ dieser Dinge ist, auch nur durch ihre allsei­tige gesellschaftliche Beziehung ausgedrückt werden kann, ihre Wertform daher gesellschaftlich gültige Form sein muss.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 80f.
    „Ihre Körperform gilt als die sichtbare Inkarnation, die allgemeine, gesellschaft­liche Verpuppung aller menschlichen Arbeit.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 81.

    "Ein Arbeitsprodukt, für sich isoliert betrachtet, ist also nicht Werth, so wenig wie es Waare ist. Es wird nur Werth, in seiner Einheit mit andrem Arbeitsprodukt, oder in dem Verhältniß, worin die verschiedenen Arbeitsprodukte, als Krystalle derselben Einheit, der menschlichen Arbeit, einander gleichgesetzt sind." Karl Marx: MEGA II/6, 31 (zit. n. Wikipedia)

    Wert ist im Kapitalismus eine gesellschaftliche Größe, die abhängig ist vom Zusammenhang aller kapitalistischen Arbeitsprodukte. Wert ist nicht an eine einzelne Ware gebunden, auch nicht an ein einzelnes Geldstück oder an eine Banknote. Wert haftet weder an einer einzelnen Ware, noch an einem einzelnen Stück Papier. Die "Verpuppung von Wert" ist deshalb auch nicht an Gold gebunden. Im Prinzip kann jede Ware zur "Wertverpuppung" werden (Zigaretten, Öl, Getreide usw.) und unter den passenden (krisenfreien) Umständen kann eben auch Papier zur "Verpuppung von Wert" werden.

    Papiergeld hat selbst keinen Wert, aber es repräsentiert Wert.
    - Das Papiergeld kann den Wert von Gold repräsentieren, wenn es einen Zwangsumtauschkurs zu Gold hat.
    - Papiergeld kann den Wert einer fremden Währung repräsentieren, wenn es einen Zwangskurs zum Beispiel zum US-Dollar hat.
    - Papiergeld kann auch einfach die Produktionskapazität sprich Zahlungsfähigkeit eines Landes repräsentieren, wenn es sich um eine nationale Währung handelt.
    In all diesen Fälle wird Geld gegen Ware und Ware gegen Geld getauscht, weil die Papierstücke Wert repräsentieren. Wert ist aber eine gesellschaftliche Größe, die durch menschliche Arbeitskraft hinter dem Rücken der Gesellschaftsmitglieder im Kapitalismus entsteht.
    In all diesen Fällen stellt das Geld den gesellschaftlichen Zusammenhang der scheinbar voneinander unabhängigen Warenproduzenten und Warenbesitzer durch den allgemeinen Austausch der planlos produzierten Waren her.

    Geld ist das Medium, das die kapitalistische Gesellschaft zusammenhält. Nur durch Teilhabe an Geld haben wir Teil an der kapitalistischen Warenwelt. Wer kein Geld hat, ist kein respektiertes Mitglied dieser Gesellschaft.


    Wohlgemerkt: Bei dem zirkulierenden Geld handelt es sich nicht um "Geld überhaupt" mit allen seinen Funktionen, sondern nur um Geld als Zirkulationsmittel, das in einem aktuellen Austausch mit Waren steht. Diese zirkulierende Geld(papier)menge ist quasi die Mindestmenge, die nötig ist, damit der Kauf und Verkauf von Waren nicht aus Geldmangel ins Stocken kommt. Trotzdem kommt das in Krisenzeiten oder in Krisenregionen immer wieder vor, dass Geld knapp wird. Dann tritt der direkte Warentausch wieder an die Stelle des Geldes. Das ruft notwendig Störungen hervor. Wo es aber (umlaufendes) Geld im Überfluss gibt, fällt die nicht als Zirkulationsmittel genutzte Geldmenge automatisch aus der Zirkulation und wird Schatz - im Geldbeutel oder auf dem Konto. Auch heute noch steuert sich die wirklich umlaufende Geldmenge in der Zirkulation und für die Zirkulation selbst.

    Geld das auf Bankkonten liegt, erfüllt nicht die Funktion als Zirkulationsmittel, sondern eine Funktion als Schatz etc. Dass der Kapitalismus heute "an Geld ertrinkt" liegt daran, dass Geldkapital nicht mehr genügend profitable Anlagesphären findet. Dieser Überfluss von (Geld)Kapital ist kein Zeichen von Reichtum, sondern ein Symptom der kapitalistischen Überproduktionskrise.


    Mit Ausnahme seiner Ausführungen über „Weltgeld“ gelten alle weiteren und alle folgenden Ausführungen von Marx über die Funktionen von Geld („Geld als Zahlungsmittel“, „Geld als Schatz“, „Geld als Kapital“ etc.) unabhängig von ihrem Geldstandard (Gold- oder Papierwährung), und die Leser des „Kapital“ können ohne weiteres überall dort, wo Marx dann von Geld spricht, statt Goldmünze auch „Euro“ oder „Dollar“ einsetzen.

    Dass es Karl Marx in seinen Beispielrechnungen weder auf absolute Größen, noch auf Währungseinheiten ankam, darauf hatte er selbst einmal hingewiesen: „Die Zahlen mögen Millionen Mark, Franken oder Pfund Sterling bedeuten.“ MEW 24, 396.

    „Ein spezifisches Gesetz der Papierzirkulation kann nur aus ihrem Repräsentationsverhältnis zum Gold entspringen. Und dies Gesetz ist einfach dies, dass die Ausgabe des Papiergelds auf die Quantität zu beschränken ist, worin das von ihm symbolisch dargestellte Gold (bzw. Silber) wirklich zirkulieren müsste.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 141.Heißt: Repräsentiert eine Papierwährung einen bestimmten Wert, so kann und darf dieser nicht beliebig geändert und manipuliert werden. Die Papierzirkulation funktioniert im Warenaustausch nur dann störungsfrei, wenn das Papier so zirkuliert, als ob an seiner Stelle der entsprechende Wert in Gold zirkulieren würde. Für dieses "so als ob" wird aber kein physisches Gold benötigt.
    Dafür ein Beispiel:
    Zu einem Zeitpunkt x wechseln Waren zum Wert von 10 Millionen Euro die Besitzer. Für diesen Besitzerwechsel müssen zu diesem Zeitpunkt 10 Millionen Euro in den Händen der jeweiligen Handelspartner vorhanden sein – von Kredit oder bargeldloser Zahlung etc. ist auf dieser Stufe noch nicht die Rede.
    Die Zirkulation obiger Warenwerte würde jedoch in den USA 11,4 Millionen Dollar erforderlich machen, weil der Dollar nur einem Wert von 88 Prozent des Euro entspricht. In beiden Fällen hätten aber Goldmünzen mit einem Gewicht von 63 Unzen denselben Zweck erfüllt.
    Da aber nicht alle Waren einer Volkswirtschaft zur gleichen Zeit und auf einen Schlag auf dem Markt nach Käufer suchen, benötigt man für eine störungsfreie Zirkulation deutlich geringere Geldwerte als die Summe der Warenwerte und Dienstleistungen z.B. im Bruttosozialprodukt ausmachen.
    Reale, aber grobe Zahlen:
    Im Jahr 2018 waren in Deutschland 268 Milliarden Euro als Bargeld (Münzen plus Banknoten) im Umlauf. Wir dürfen annehmen, dass mit diesem Bargeld vor allem private Ausgaben getätigt wurden. Laut Statistischem Bundesamt gibt es rund 40 Millionen Privathaushalte, die jeder im Jahr durchschnittlich 30.000 Euro für private Ausgaben tätigen. Die 268 Milliarden Euro Bargeld (abzüglich der Scheine, die unter einer Matratze lagen) haben also schätzungsweise in einem Jahr rund 1,2 Billionen Warenwerte zirkulieren gemacht.



    Siehe auch im Karl-Marx-Lexikon


    Karl Marx über Geld


    Karl Marx über Gold- und Papierwährung


    Wal Buchenberg, 2. Januar 2022

  • In seinem Artikel"A Marxist theory of inflation"sagt Michael Roberts:

    “Money is endogenous to capitalist production and prices of production are formed from value creation not from money creation. Money supply generally will follow price changes, so deliberate attempts to alter the money supply will fail to determine price inflation.”


    Das ist in der Tat der Kern der Marxschen Geldtheorie und in zwei Sätzen das, was die obigen Marx-Zitate besagen und was ich mit meinem Kommentar verdeutlichen will.


    Mein Kommentar bei M. Roberts

  • Anmerkungen für einen Freund:


    Fakt ist, dass der Euro als Papierwährung in der Euro-Zone als allgemeines Äquivalent funktioniert – ganz ohne Golddeckung und ohne (Recht auf) Umtauschbarkeit in Gold.

    Die Frage ist, ob Karl Marx diese Möglichkeit bedacht hat oder nicht. Wenn er es nicht bedacht hat, dann hat seine Kapitalkritik hier eine blinde Stelle, einen Mangel. Das wird dann zum Einfallstor für „linke Antimarxisten“: „Diese Sache hat Marx nicht bedacht und nicht vorhergesehen. Sicherlich gibt es noch andere Dinge, die er nicht bedacht und vorhergesehen hatte.“ Und mit einem Mal ist Marx ein alter Mann mit langem Bart.


    Zunächst zum Weltgeld: Ja, das ist ein eigener Punkt, um den ich mich bisher auch nie gekümmert habe. Die Aussagen von Marx zum Weltgeld sind ganz einfach und klar und sie passen nicht auf den US-Dollar. Ich schließe daraus, dass der Dollar eben KEIN Weltgeld ist. Ich denke, der Dollar ist eine „imperiale Währung“, wie auch der Euro eigentlich eine imperiale Währung ist. Marx war der Ansicht, dass Weltgeld nicht ohne Gold oder wenigstens Goldkonvertibilität auskommt. Tatsächlich gibt es eine Reihe von internationalen Institutionen, die dazu beitragen, dass die Nationen ihre Zahlungsbilanzen weitgehend ohne Gold ausgleichen können. Fakt ist aber auch, dass alle großen Nationen noch einen Goldschatz horten, mit dem sie in Krisen- und Kriegszeiten auf dem Weltmarkt Einkäufe tätigen können. Ich glaube mit Marx, dass auch heute noch in internationalen Zahlungen „in der letzten Rolle ... stets die wirkliche Geldware, leibhaftiges Gold und Silber erheischt (ist)“. Allerdings können auf dem Weltmarkt andere Waren, die quantifizierbar sind (z.B: Öl und Gas oder Weizen und Reis) das Gold auch ersetzen.


    Was nach meiner Meinung zwischen uns zu klären bleibt, ist die Bedeutung von „etwas repräsentiert etwas“. Ich verstehe das ähnlich einer Schauspieldarstellung: Auf der Bühne repräsentiert ein Schauspieler den Hamlet. Er ist nicht der Hamlet, sondern nur ein Darsteller, aber er spricht die Worte von Hamlet und vollführt die Taten von Hamlet. Im Programmheft steht: „Karl Müller spielt den Hamlet.“ Das zeigt quasi die Umtauschbarkeit von Hamlet in Karl Müller und von Karl Müller in Hamlet. Aber auch ohne Programmheft kann Karl Müller den Hamlet spielen. Und er macht seine Sache dann richtig, wenn alle Leute im Theater ihn als Hamlet ansehen, nicht als Karl Müller.

    So sehe ich das mit dem Geld. Papiergeld repräsentiert Wert, ohne selbst Wert zu sein. Es ist die gesellschaftliche Rolle, die das Geld als allgemeines Äquivalent spielt. Sobald aber das Vertrauen in das Funktionieren dieser gesellschaftlichen Funktion gestört ist, dann wird Papiergeld, das eben noch Wert repräsentierte, zum wertlosen Zettel.


    „Als Papier hat das Gelddasein der Waren ein nur gesellschaftliches Dasein. Es ist der Glaube, der selig macht. Der Glaube in den Geldwert als immanenten Geist der Waren, der Glaube in die Produktionsweise und ihre prädestinierte Ordnung, der Glaube in die einzelnen Agenten der Produktion als bloße Personifikationen des sich selbst verwertenden Kapitals.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 606.


    Zitatenanhang: Marx über Papiergeld


    „Russland bietet ein erstaunliches Beispiel der naturwüchsigen Entstehung des (fast wertlosen) Wertzeichens. Zur Zeit, wo Häute und Pelzwerke dort als Geld dienten, schuf der Widerspruch zwischen diesem vergänglich-unbehülflichen Material und seiner Funktion als Zirkulationsmittel die Gewohnheit, es durch kleine Stücke gestempeltes Leder zu ersetzen, die so Anweisungen wurden, zahlbar in Fellen und Pelzwerk. Später wurden sie unter dem Namen Kopeken bloße Zeichen für Fraktionen des Silberrubels und erhielten sich stellenweise in diesem Gebrauch bis 1700, wo Peter der Große sie gegen kleine vom Staat ausgegebene Kupfermünzen auszulösen befahl.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 96.


    "Die Silber- und Kupfermarken, die die Goldmünze in bestimmten Sphären der innern Zirkulation repräsentieren, besitzen einen gesetzlich bestimmten Silber- und Kupfergehalt, aber von der Zirkulation ergriffen, schleifen sie ab wie die Goldmünze und idealisieren sich, der Geschwindigkeit und Beständigkeit ihres Umlaufs entsprechend, noch rascher zu bloßen Schattenleibern. Sollte nun wieder eine Grenzlinie der Entmetallung gezogen werden, auf der Silber- und Kupfermarken ihren Münzcharakter einbüßten, so müssten sie innerhalb bestimmter Kreise ihrer eigenen Zirkulationssphäre selbst wieder durch anderes symbolisches Geld, sage Eisen und Blei, ersetzt werden, und diese Darstellung von symbolischem Geld durch anderes symbolisches Geld wäre ein Prozess ohne Ende. In allen Ländern entwickelter Zirkulation zwingt daher die Notwendigkeit des Geldumlaufs selbst den Münzcharakter der Silber- und Kupfermarken von jedem Grad ihres Metallverlustes unabhängig zu machen. Es erscheint damit, was in der Natur der Sache lag, dass sie Symbole der Goldmünze sind, nicht weil sie aus Silber oder Kupfer gemachte Symbole sind, nicht weil sie einen Wert haben, sondern soweit sie keinen haben. Relativ wertlose Dinge, wie Papier, können also als Symbole des Goldgeldes funktionieren. Das Bestehen der Ersatz-Münze aus Metallmarken, Silber, Kupfer usw., rührt großenteils daher, dass in den meisten Ländern die minder wertvollen Metalle als Geld zirkulierten, wie Silber in England, Kupfer in der altrömischen Republik, in Schweden, Schottland usw., bevor der Zirkulationsprozess sie zur Scheidemünze degradierte und edleres Metall an ihre Stelle gesetzt hatte. Es liegt übrigens in der Natur der Sache, dass das aus der metallischen Zirkulation unmittelbar hervorwachsende Geldsymbol zunächst selbst wieder ein Metall ist. Wie die Portion Gold, die stets als Scheidemünze zirkulieren müsste, durch Metallmarken ersetzt wird, kann die Portion Gold, die stets von der Sphäre der innern Zirkulation als Münze absorbiert wird, also beständig umlaufen muss, durch wertlose Marken ersetzt werden. Das Niveau, worunter die Masse der umlaufenden Münze nie sinkt, ist in jedem Lande erfahrungsmäßig gegeben. Die ursprünglich unscheinbare Differenz zwischen dem Nominalgehalt und dem Metallgehalt der Metallmünze kann also bis zur absoluten Scheidung fortgehen. Der Münzname des Geldes löst sich ab von seiner Substanz und existiert außer ihr in wertlosen Papierzetteln. Wie der Tauschwert der Waren durch ihren Austauschprozess sich in Goldgeld kristallisiert, sublimiert sich das Goldgeld im Umlauf zu seinem eigenen Symbol, erst in der Form der verschlissenen Goldmünze, dann in der Form der subsidiären Metallmünzen und schließlich in der Form der wertlosen Marke, des Papiers, des bloßen Wertzeichens. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 93f.


    „Wenn der Geldumlauf selbst den Realgehalt vom Nominalgehalt der Münze scheidet, ihr Metalldasein von ihrem funktionellen Dasein, so enthält er die Möglichkeit latent, das Metallgeld in seiner Münzfunktion durch Marken aus anderem Material oder Symbole zu ersetzen.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 140.


    „Nur bedarf das Zeichen des Geldes seiner eigenen objektiv gesellschaftlichen Gültigkeit, und diese erhält das Papiersymbol durch den Zwangskurs. Nur innerhalb der von den Grenzen eines Gemeinwesens (Staates) umschriebenen oder inneren Zirkulationssphäre gilt dieser Staatszwang, aber auch nur hier geht das Geld völlig auf in seine Funktion als Zirkulationsmittel oder Münze und kann daher im Papiergeld eine von seiner Metallsubstanz äußerlich getrennte oder bloß funktionelle Existenzweise erhalten.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 143.


    „Das Wertzeichen wirkt daher nur, soweit es innerhalb des Prozesses den Preis der einen Ware gegenüber der andern oder jedem Warenbesitzer gegenüber Gold vorstellt. Ein bestimmtes relativ wertloses Ding, Stück Leder, Papierzettel usw., wird zunächst gewohnheitsmäßig Zeichen des Geldmaterials, behauptet sich jedoch nur als solches, indem sein Dasein als Symbol durch den allgemeinen Willen der Warenbesitzer garantiert wird, d. h. indem es gesetzlich konventionelles Dasein und daher Zwangskurs erhält. Staatspapiergeld mit Zwangskurs ist die vollendete Form des Wertzeichens, und die einzige Form des Papiergelds, die unmittelbar aus der metallischen Zirkulation oder der einfachen Warenzirkulation selbst herauswächst. Kreditgeld gehört einer höheren Sphäre des gesellschaftlichen Produktionsprozesses an und wird durch ganz andere Gesetze geregelt.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 95.

    „Es sei ... bemerkt, dass, wie eigentliches Papiergeld aus der Funktion des Geldes als Zirkulationsmittel entspringt, das Kreditgeld in der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel seine naturwüchsige Wurzel besitzt.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 141.


    „Im Großen und Ganzen fungiert hier das Geld nur als Zahlungsmittel, d. h. die Ware wird verkauft nicht gegen Geld, sondern gegen ein schriftliches Verspre­chen der Zahlung an einem bestimmten Termin. Diese Zahlungsversprechen kön­nen wir der Kürze halber sämtlich unter der allgemeinen Kategorie von Wechseln zusammenfassen. Bis zu ihrem Verfall- und Zahlungstage zirkulieren solche Wechsel selbst wieder als Zahlungsmittel; und sie bilden das eigentliche Han­delsgeld. Soweit sie schließlich durch Ausgleichung von Forderung und Schuld sich aufhe­ben, fungieren sie absolut als Geld, indem dann keine schließliche Verwandlung in Geld stattfindet. Wie diese wechselseitigen Vorschüsse der Produzenten und Kaufleute unterein­ander die eigentliche Grundlage des Kredits bilden, so bildet deren Zirkula­tionsinstrument, der Wechsel, die Basis des eigentlichen Kreditgelds, der Bankno­ten usw. Diese beruhen nicht auf der Geldzirkulation, sei es von metallischem Geld oder von Staatspapiergeld, sondern auf der Wechselzirkulation.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 413.


    „Die Banknote ist nichts als ein Wechsel (Zahlungsversprechen) auf den Bankier, zahlbar jederzeit an den Inhaber ... Die letztere Form des Kredits erscheint dem Laien besonders frappant und wich­tig, erstens weil diese Art Kreditgeld aus der bloßen Handelszirkulation heraus in die allgemeine Zirkulation tritt und hier als Geld fungiert; auch weil in den meis­ten Ländern die Hauptbanken, welche Noten ausgeben, als sonderbarer Misch­masch zwischen Nationalbank und Privatbank in der Tat den Nationalkredit hinter sich haben und ihre Noten mehr oder minder gesetzliches Zahlungsmittel sind; weil es hier sichtbar wird, dass das, worin der Bankier handelt, der Kredit selbst ist, indem die Banknote nur ein zirkulierendes Kreditzeichen vorstellt.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 417.


    „Es ist indes klar, dass mit der Ausdehnung des Kreditwesens, also der bürgerlichen Produktion überhaupt, die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel sich ausdehnen wird auf Kosten seiner Funktion als Kaufmittel und noch mehr als Element der Schatzbildung.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 119.


    „Als Papier hat das Gelddasein der Waren ein nur gesellschaftliches Dasein. Es ist der Glaube, der selig macht. Der Glaube in den Geldwert als immanenten Geist der Waren, der Glaube in die Produktionsweise und ihre prädestinierte Ordnung, der Glaube in die einzelnen Agenten der Produktion als bloße Personifikationen des sich selbst verwertenden Kapitals.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 606.


    "Weil die edlen Metalle im Akt der Zirkulation durch Marken ersetzt werden können, schließt der Philosoph Berkeley, dass diese Marken ihrerseits nichts ... vorstellen. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 62.


    "Man hat gesehen, dass die Geldform nur der an einer Ware festhaftende Reflex der Beziehungen aller anderen Waren ist. Dass Geld Ware ist, ist also nur eine Entdeckung für den, der von seiner fertigen Gestalt ausgeht ... Der Austauschprozess gibt der Ware, die er in Geld verwandelt, nicht ihren Wert, sondern ihre spezifische Wertform. Die Verwechslung beider Bestimmungen verleitete dazu, den Wert von Gold und Silber für imaginär zu halten." K. Marx, Kapital I, MEW 23, 105.


    Gruß Wal


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