Homo-Ehe und dann?

  • Derzeit sind knapp 80.000 gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland staatlich als „Lebensgemeinschaft“ registriert. Laut Umfragen befürworten mehr als 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland, also mehr als 40 Millionen, die „Ehe für alle“. Eine gesetzliche Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gibt es schon in 13 europäischen Ländern.

    Mehr schlecht als recht wird damit ein Ziel der Emanzipationsbewegungen aus den 60er Jahren erfüllt, denn die bürgerliche Ehe hat wenig mit Liebe und viel mit Versorgung zu tun.

    Die konservativen Gegner der Schwulen- u. Lesben-Ehe haben aber ganz recht: "Ehe für alle" zerstört die bürgerliche Ehe. "Ehe für alle" kann deshalb von Gegnern der bürgerlichen Ehe ebenso als Fortschritt gesehen werden wie von den Schwulen und Lesben - egal ob diese bürgerlich heiraten wollen oder nicht.


    Die Mehrzahl der Ziele und die wichtigeren Ziele der Emanzipationsbewegungen bleiben auch nach der "Ehe für alle" weiter unerwähnt und unerfüllt.

    Hier meine unvollständige Liste:

    - Bezahlbarer Wohnraum für alle!

    - Polytechnische Bildung für alle!

    - Zwei Jahre Bildungsurlaub für alle!

    - Tarifbindung für alle!

    - 30 Stundenwoche für alle!

    - Vier Wochen Urlaub für alle!

    - Mindestrente für alle!

    - Kostenloser Nahverkehr für alle!

    - Internetzugang für alle!

    - Biolebensmittel für alle!

    - Kostenloser Strom für alle!

    - Versammlungsfreiheit für alle!

    - Redefreiheit für alle!

    - usw.


    Gruß Wal


    P.S. Sogar Linke operieren derzeit mit Definitionen wie "Ehe ist ...." Damit bleibt man im konservativen Netz gefangen.

    Ehe" ist eine juristische Veranstaltung. "Ehe" ist daher das, was der Gesetzgeber als Ehe definiert.

    Irgendwelche biologischen Eigenschaften hat "Ehe" nicht und kann sie als juristisches Konstrukt nicht haben.

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

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