Windräder statt Apfelbäume,
Sonnenkollektoren statt Kartoffeln,
Strom statt Lebensmitteln.
Geschnitzte Holzbalkone in
Der Stadt behaupten:
"Ich bin ein Bauernhaus!"
Ein Aussichtspunkt "verziert"
Mit dem Foto dieser Sicht
Bei bestem Wetter.
Eine einzige Wildblumenwiese
Weit und breit wächst im
Vorgarten des Hotels.
Auf den Bergen Stahl und Beton,
Wenig Kühe, kaum Gemsen
Oder Murmeltiere.
Bremsen berichten uns
Von dem Wild, das
Wir nicht sehen.
Endlich in unbehandelter
Natur mit all ihren fliegenden
Und krabbelnden Insekten.
Ein Hermelin tanzt
Den "Wer-hat-Angst-vor-
Dem-weißen-Mann"-Tanz.
Die bessere Karte
Zeigt uns den
Längeren Weg.
Im Aufstieg verschwinden
Meine Sorgen. Im Abstieg
Kehren sie zurück.
Ich tausche einen
Goldröhrling gegen
Meine Messerhülle.
Das Bad im
Bergsee kostet
Mich eine Brille.
Mit dem Alter
Werden meine
Rätsel mehr.
Die Bilder von Lascaux
Malten Fremde gleich
Nach ihrer Ankunft.
Die Maler von Lascaux
Malten eine
Untergehende Welt.
Als Städter mag man glauben,
Es gäbe irgendwo noch
Unberührte Natur.
Wer sehen will, was
Anthropozän ist,
Der besuche die Alpen.
In Deutschland über den Bergen
Leben Riesen
Beherrscht von Zwergen.
Lech hat 1500 Eigentümer
4000 Leute Lohnempfänger
Und 8000 Urlauber.
Bis auf Wasser wird alles
Für Tausende Menschen
Aus dem Flachland angekarrt.
Die Walser Bauern lebten hier
- bis auf Eisen und Salz -
Von den Ressourcen der Bergwelt.
Die Walser sind Geschichte.
Massentourismus ist Gegenwart.
Die Zukunft liegt irgendwo dazwischen.