Was ist ein normales Lohnarbeitsleben?

  • In der aktuellen Diskussion um die Frühverrentung streitet sich die Regierungs-CDU mit der Regierungs-SPD, was ein normales Lohnarbeitsleben ausmacht. Sind 45 ununterbrochene Jahre mit Lohnarbeit „normal“? Oder kann und soll die Politikerklasse, die selbst nicht weiß, was Arbeitslosigkeit ist, Lohnarbeiter von der „Rente ab 63“ ausschließen, die nicht durchgehend erwerbstätig waren?


    Billiger für die Staatskasse wäre das alle mal. Die Bundesregierung hat ausgerechnet, dass die Frührente mit 63 dann nicht 2 Milliarden Euro, sondern nur 1,3 Milliarden Euro kosten würde.
    Fakt ist, dass nur knapp 44 Prozent der Lohnarbeiter die bald für die Frührente in Frage kommen, nie arbeitslos waren. 56 Prozent der Lohnarbeiter durchliefen kürzere oder längere Phasen der Arbeitslosigkeit.
    Nun ist es schon jetzt so, dass jede Zeit der Arbeitslosigkeit nicht nur die künftigen Lohnansprüche bei der nächsten Arbeitsstelle mindert, sondern auch die künftigen Rentenansprüche.
    Setzen die Staatsbürokraten da noch einen drauf und schließen Leute, die arbeitslos werden, von der Frührente aus, dann zieht das die Daumenschrauben für jede Form der Lohnarbeit noch weiter an.
    Wer kann sich da noch leisten, seinem Chef Wahrheiten ins Gesicht zu sagen? Wer kann sich da noch leisten, zu kündigen?
    Jedem ist klar: Drohung mit Arbeitslosigkeit ist die Peitsche, mit der frustrierte Lohnarbeiter zu mehr Leistung getrieben werden. Nicht jedem ist klar: Der individuelle Anspruch auf Rente ist der Zucker, der für's Durchbeißen verabreicht wird.
    Allerdings ist dieser individuelle Anspruch auf Rente nur fiktiv, weil diese Gelder, auf die einer Anspruch erheben kann, gar nicht angespart werden und angesichts der Staatsschuldenkrise zum Teil auch nur Versprechen bleiben wird.


    Die Staatsbürokraten sind denkbar schlechte Verwalter der Sozialversicherungen. Besser wäre, diese Gelder würden von den Versicherten direkt und selbst verwaltet,
    meint Wal Buchenberg

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

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