Wie entstehen Preise?

  • Der Economist vom 7. September 2019 zitiert John Buchanan, Manager einer großen Restaurantkette, über die Preisfindung im Restaurantgewerbe:

    „Nimm die Kosten für alle Inhaltsstoffe eines Gerichts und multipliziere das mit drei. Dann frage dich, wie viele Kunden würden für das Gericht diesen Preis zahlen ... Zuletzt, überprüfe, was die Konkurrenz für dieses Gericht verlangt.“ Das ist die ganze Wissenschaft der Preisfindung.


    In die Sprache von Karl Marx übersetzt, ergibt das folgendes:

    - „die Kosten für alle Inhaltsstoffe eines Gerichts“ machen beim Essen den Großteil der Fixkosten bzw. des konstanten Kapitals;

    - „multipliziere das mit drei“ - ergibt den individuellen Kostpreis plus Durchschnittsprofit, also den Produktionspreis.

    - „dann frage, wie viele Kunden würden für das Gericht diesen Preis zahlen...“ - das zielt darauf, ob die zahlungskräftigte Nachfrage den individuellen Produktionspreis akzeptieren wird oder nicht;

    - „zuletzt, überprüfe, was die Konkurrenz für dieses Gericht verlangt“,- die Konkurrenz erzwingt die Angleichung der unterschiedlichen Produktionspreise zu einem mehr oder minder einheitlichen Marktpreis.

    „Im Marktpreis ist ... eingeschlossen, dass derselbe Preis für Waren derselben Art bezahlt wird, obgleich diese unter sehr verschiedenen individuellen Bedingungen produziert sein und daher sehr verschiedene Kostpreise haben mögen.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 209.


    Siehe dazu:

    Karl Marx über Preis und Wert

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