Privatflugzeuge und Yachten machen nur einen winzigen Teil der weltweiten 875 Milliarden Euro für Luxusausgaben unserer (Super)Reichen. 40 Prozent ihrer Luxusausgaben fließen mit 350 Milliarden Euro in den gehobenen Automarkt. Dann folgen mit 25 Prozent oder 225 Mrd Euro persönlicher Luxus, der herumgetragen wird.*
Verglichen mit anderen kapitalistischen Wirtschaftsdaten sind diese Zahlen nicht besonders hoch.
In der vorherigen Grafik hatte ich die Unternehmensprofite in den USA dargestellt, die liegen im Jahr 2014 bei 2.240 Milliarden Euro. Da nehmen sich die Ausgaben in den USA für private Luxus-Accessoires von 65 Mrd. Euro vergleichsweise bescheiden aus.
Für Deutschland errechnet das DIW jährliche Unternehmensgewinne von rund 200 Mrd. Euro. (Siehe Dokument im Anhang.) Da fallen 10 Mrd. für persönlichen Luxus nicht sehr ins Gewicht.
Auch wenn wir diese Luxus-Ausgaben mit unserem Lohnarbeiter-Konsum vergleichen, fallen sie nicht besonders ins Gewicht:
Den 10 Milliarden Euro für Luxusaccessoires in Deutschland stehen zum Beispiel rund 44 Milliarden Ausgaben im gleichen Jahr für HartzIV-Empfänger gegenüber.
Könnte der Staat unseren Reichen den Ausgabenposten für Luxus-Accessoires wegsteuern, könnte die Staatsbürokratie damit die HartzIV-Bezüge ein einziges Jahr um 22 Prozent erhöhen - (was sie sicherlich gar nicht wollen, denn das würde den gewollten Zwang zur Lohnarbeit vermindern). Eine Erhöhung um 22 Prozent wäre wohl für die HartzIVer eine Erleichterung, aber das würde niemand dauerhaft aus der Armut befreien.
Kapitalistischer Reichtum ist nicht in erster Linie konsumierter Reichtum. Kapitalistischer Reichtum ist vor allem akkumuliertes Kapital. Jeder Konsumreichtum wird verbraucht und verschwindet. Kapital wird im Kapitalismus dagegen ständig reproduziert und akkumuliert. Kapitalistischer Reichtum sind keine Golduhren, sondern Eigentum an Boden und an Produktionsmittel.
Siehe auch: Karl Marx über Reichtum
Deshalb ist es auch hilflos bis naiv, wenn Linke gierige Augen auf die Privateinkommen der Reichen richten, und diese mittels „Grundeinkommen“ oder mit der Scheinlösung für Alles: „Die Kapitalisten sollen zahlen!“ umverteilen wollen.
Nur der kleinere Teil der kapitalistischen Gewinne fließt in private Einkommen und in Luxusgüter, der größere Teil der Gewinne fließt zurück in den Kapitalkreislauf und in die kapitalistische Produktionsmaschinerie.
Gruß Wal Buchenberg
* Was in diesen Zahlen allerdings fehlt, sind die jährlichen Ausgaben für Luxusimmobilien (Wohnungen und Häuser ab 1 Million Euro Kaufpreis). In Deutschland waren das im letzten Jahr rund 3 Milliarden Euro.