Studium als Spekulationsobjekt

  • Karl Marx hatte festgestellt, dass der Kapitalismus die Lohnarbeiter als Klasse reproduzieren muss, damit die Profitmaschine sich reproduzieren kann. Schwierigkeiten macht weniger die Reproduktion der niedrig qualifizierten Lohnarbeiter. Schwierig ist die Reproduktion der komplizierten Arbeitskraft, kompliziert ist die Reproduktion der Universitätsabsolventen in der aktuell benötigten Menge und Qualität. Die Klagen der Kapitalisten über „schlecht“ oder an ihrem Bedarf vorbei ausgebildete Hochschulabsolventen füllen Bibliotheken.


    Die britische Zeitschrift „Economist“ berichtet nun über die Hochschulbildung in den USA, dass seit 1983 die Kosten pro Studienplatz real um 500 Prozent gestiegen sind, ohne dass sich das auf die Höhe der Gehälter von HochschulabsolventInnen ausgewirkt hätte. In den letzten 10 Jahren stagnierten die Einstiegsgehälter für AkademikerInnen.
    Gestiegene Ausbildungskosten bei stagnierenden Löhnen beim Eintritt in die (Lohn)Arbeitswelt lässt die Verschuldung der US-Studiker anschwellen.
    Derzeit summieren sich die Schulden aller US-Studis auf 1 Milliarde Dollar.
    Die AbsolventInnen eines Bachelors verließen 2012 die US-Hochschulen mit durchschnittlich 22.000 Euro Schulden. Ihre Lage wird dadurch noch verkompliziert, dass fast die Hälfte (42%) der Absolventinnen von (Top-)Universitäten keine Anstellung in dem Fachgebiet finden, das sie studiert haben. 15-20 Prozent aller US-Absolventinnen können ihre Schulden nicht zurückzahlen. Die anderen zahlen bis zu 30 Jahre lang ihre Studienkosten ab.


    Der Economist schreibt: Viele der heutigen Absolventinnen werden bei den eigenen Eltern unterm Dach wohnen und vom Staat Stütze beziehen.


    Gruß Wal Buchenberg


    StudentInnen als Spekulationsobjekt

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