Jeden Tag müssen Schüler in aller Welt die Entfremdung des Produktionsprozesses an eigener Haut erleben. Der Lehrer lehrt um seinen Lohn zu erhalten, und bei den Schülern ist es nicht anders. Und dann muss man sich auch noch jeden Tag gefallen lassen, dass man als faul beschimpft wird, dass Lehrer in kleinbürgerlicher Manier davon Schwärmen wie in der Schule das Bildungsideal verwirklicht wird, dass man täglich abgewertet und dressiert wird. Es ist ernüchternd, wenn man darüber nachdenkt, dass dies so lange der Fall sein muss, bis die Produktionsverhältnisse umgewälzt werden. Klar, jeder in dieser kapitalistischen Gesellschaft wird momentan eine Lohnarbeit annehmen müssen, aber der Schüler ist an dieser Stelle in einer anderen Position. Dennoch sind auch bei ihm Parallelen zum Proletarier zu erkennen. Organisiert in manchmal militärisch wirkenden Schulen, gänzlich unfrei und geknechtet, stetig um seine Zukunft bangend, verbringt er seinen Tag damit auswendig zu lernen (also entfremdet, nicht intrinsisch), und wenn er das nicht tut, muss er mit schärfsten Sanktionen auf allen Ebenen rechnen. Als revolutionäre Klasse taugt der Schüler jedoch nicht, dafür ist er viel zu beschäftigt damit fleißig zu "lernen" (bzw. konditioniert zu werden).
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Hallo V.,
ja, die Schule ist kein schöner Ort.
Aber von deiner Beschreibung des Schulsystems halte ich nichts.
Kein Schüler erlebt die "Entfremdung des Produktionsprozesses" (was ist das überhaupt?). Weder Lehrer an staatlichen Schulen noch Schüler sind Proletarier.
Gruß Wal -