Hamburgwahl: Tigerkopf mit Schlangenschwanz

  • Hallo,
    die "Rote Szene Hamburg" gibt eine Erklärung zur Hamburg-Wahl, die nach einem chinesischen Sprichwort wie ein Tigerkopf mit Schlangenschwanz daherkommt.
    Anfangs wird viel Richtiges eindrucksvoll geschildert, das endet dann bedeutungslos wie ein Schlangenschwanz mit folgenden Worten:


    "Wer den Kapitalismus überwinden möchte, der wird dies nicht tun können ohne dabei die Regeln dieses Systems zu überwinden, zu denen eben auch die Legitimation der Herrschenden durch Wahlen gehört. Wir als Revolutionäre haben also eine Wahl, die uns weit mehr Möglichkeiten zur Verfügung stellt.
    Wir haben unsere Wahl bereits getroffen. Durch revolutionäre Theorie und Praxis sagen wir Staat und Kapital den Kampf an!"

    Mit diesen Schlusssätzen wird die Kapitalismuskritik des ganzen vorherigen Textes dementiert: Die Überwindung des Kapitalismus ist in diesen Schlusssätzen keine dringende Notwendigkeit der übergroßen Mehrheit, sondern eine bloße Willensentscheidung Einzelner, die "den Kapitalismus überwinden möchten".


    Dann wird es noch dünner: Als (potentielle) Gegner des Kapitalismus bleibt nur noch eine kleine Handvoll Menschlein übrig: "Wir als Revolutionäre..." "Wir als Revolutionäre" sind die letzten Gallier in einem kleinen gallischen Dorf. Und diese letzten Gallier haben auch einen wundertätigen Mirakulix namens "revolutionäre Theorie und Praxis". Und worin besteht diese "revolutionäre Theorie und Praxis? Sie nehmen an der Wahl nicht teil. Das ist alles. Dreifaches WOW!


    Gruß Wal

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

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