Zwangsbesiedelung von Fukushima

  • Sechs Jahre nach der Mega-Katastrophe von Fukushima am 11. März 2011, der Kernschmelze in vier Atomreaktoren, sollen große Teile der bisherigen Todeszone wieder besiedelt werden. Nach der Atomkatastrophe wurden die rund 170.000 Einwohner in einem Radius von 20 km zwangsevakuiert. Nach Nordwesten reichte die Todeszone bis zum Kreis Iitate, bis zu 45 km entfernt vom Unfallort.

    Per Regierungserlass sollen nun große Teile der Todeszone wieder besiedelt werden. Die Regierung verweist darauf, dass die verlassenen Grundstücke mit hohem Geld- und Sachaufwand decontaminiert wurden sind, und dass die Strahlenbelastung in den freigegebenen Gebieten nun unter 20 Millisievert im Jahr läge – das ist die übliche Belastungsgrenze für Arbeitende in einem japanischen Atomkraftwerk.

    Tatsächlich wurden nur 20 Meter rund um jedes Haus vom radioaktiven Staub befreit. Auf den Äckern und in den Wäldern ringsum lagert jedoch der radioaktive Fallout und breitet sich durch Wind und Wetter überall hin aus.

    Im März hatte der zuständige japanische Minister versichert, niemand werde gezwungen, in die verseuchte Heimat zurückzukehren. Tatsächlich wird allen, die die Rückkehr verweigern, die bisherige staatliche Unterstützung gekürzt oder gestrichen. Die Kürzung der Unterhaltszahlungen für evakuierte Bewohner begründet die japanische Regierung, sie wolle damit die „Unabhängigkeit der Menschen vom Staat“ fördern. Die Betroffenen sagen, es handele sich um pure Erpressung.

    Bis jetzt sind ein paar hundert Menschen nach Iitate zurückgekehrt, hauptsächliche Alte, die auf fremde Pflege angewiesen sind.

    Die große Mehrzahl der evakuierten Bewohner weigert sich zurückzukehren.

    (Informationen aus: „The Economist“, 27. Mai 2017).


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