Der Islam in Europa

  • In der Europäischen Union leben derzeit rund 16 Millionen Menschen, die sich zum Islam bekennen. Der Islam ist längst in Europa zu Hause. In den europäischen Nachbarländern im Osten (Russland) und im Süden (Türkei, Nordafrika) leben allerdings deutlich mehr Muslime.


    2014 betrug der Bevölkerungsanteil der Moslems in der Europäischen Union gut 3 Prozent der Gesamtbevölkerung. In Umfragen wird der Bevölkerungsanteil der Muslime allerdings auf das Fünffache der tatsächlichen Zahl geschätzt. Vergleiche in der Grafik die roten Prozentzahlen (= Vermutung) mit den schwarzen Zahlen (= Fakten).
    Die drohende „Islamisierung Europas“ ist Panikmache der Schwarzseher und der schlecht Informierten.


    Die Zahl der Nichtreligiösen und der Nichtgläubigen (auch unter ehemaligen Moslems) steigt in Europa schneller als die Mitgliederzahlen irgend einer Religionsgemeinschaft. Gut 25 Prozent der Deutschen sagen: „Gott spielt keine Rolle im Leben!“. Zu diesen 25% zähle ich.
    Der Jahrhunderttrend in Europa führt wie bisher zu einer weiteren Entkirchlichung des Lebens:





    Dieser Trend zur Entkirchlichung und zur Säkularisierung des Lebens wird durch moslemischen Zuzug vielleicht insgesamt verlangsamt, aber nicht umgekehrt.
    Muslime in Europa sind und bleiben eine Minderheit. Wir, die nichtmoslemische Mehrheit, können der muslimischen Minderheit das Leben schwer machen, dann schaffen wir uns unnötig Feinde. Wir können uns auch um ein nachbarschaftliches Zusammenleben bemühen. Das ist in unser aller Interesse. Alles andere ist Quark,
    meint Wal Buchenberg

  • Auf Heise/Telepolis heißt es zu der statistischen Erhebung:


    "Bei der Zählung 1987 bekannten sich 1,65 Millionen Menschen zum Islam. Im Jahr 2000 schätzte die Regierung, dass 2,8 bis 3,2 Millionen Muslime hier leben – was fast eine Verdopplung binnen 13 Jahren bedeuten würde. Die aktuell kursierenden Zahlen – rund 3,3 Millionen, davon eine Million mit deutschem Pass – sind Mutmaßungen privater, zum Teil islamischer Organisationen. Ob sie mit der Wirklichkeit übereinstimmen, darf zumindest als fraglich angesehen werden. […] Bei Geburten, Ehen und Todesfällen darf das Statistische Bundesamt ausnahmsweise die Religionszugehörigkeit erfassen. 62959 der 685795 Kinder, die 2005 hierzulande geboren wurden, haben danach Eltern, die sich beide zum Glauben an Allah bekennen. Das sind 9,2 Prozent, also mehr als doppelt so viele wie der angebliche muslimische Bevölkerungsanteil von 4,0 Prozent, wenn man der kursierenden Zahl von 3,3 Millionen Glauben schenkt."


    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43856/3.html


    Auch wird von einem deutlichen Anstieg der muslimischen Bevölkerung bis 2050 ausgegangen. Dazu weiter unten:


    "Es wäre zunächst zu fragen, wer hier verhindert, klare Kriterien zu entwickeln und verlässliche Daten zu erheben. Die meisten Argumentationen zu diesem Thema vergessen auch schnell, dass der Anteil der Migranten unter den Jüngeren um 2050 noch einmal deutlich höher ist als in der Gesamtbevölkerung, die dann zu einem großen Teil eine Rente
    beziehen soll, von der unklar ist, wer sie in welchem Umfang bezahlt. Darüber werden sich die Jüngeren dann streiten müssen. Diese stammen dann zu einem relativ hohen Anteil aus muslimischen Familien, die für die Vergreisung der Christenheit keinerlei Verantwortung tragen. Sie werden deshalb sehr berechtigte Forderungen an die Stammbevölkerung
    stellen können. Es wird dabei naheliegenderweise um die Abgabe von Reichtum und die Durchsetzung ihrer eigenen Werte gehen.


    Das Konfliktpotenzial in dieser gesamten gesellschaftlichen Anordnung wird also kaum geringer werden. Auch wenn
    an dem Pariser Anschlag deutlich wird, dass es in der politischen Kultur des Islam tödliche Ausläufer gibt, die schon im Einzelfall großes Leid hervorbringen, musste Bundeskanzlerin Angela Merkel hingegen als erstes
    betonen, "mit der über-übergroßen Mehrheit der Muslime in Deutschland ein sehr gutes Verhältnis" zu haben. Dies mag man aufgrund vieler unproblematischer Alltagserfahrungen bestätigen, wenn auch viele Realitäten im statistischen Nebel verbleiben und etwa keine laufende Berichterstattung aus Schulen in sozialen Brennpunkten existiert."


    Vielleicht also doch nicht ganz so simpel zu meinen, die Ängste der Pegida-Aktivisten seien unbegründet?

  • Auf Heise/Telepolis heißt es zu der statistischen Erhebung:
    "Bei der Zählung 1987 bekannten sich 1,65 Millionen Menschen zum Islam. Im Jahr 2000 schätzte die Regierung, dass 2,8 bis 3,2 Millionen Muslime hier leben – was fast eine Verdopplung binnen 13 Jahren bedeuten würde. Die aktuell kursierenden Zahlen – rund 3,3 Millionen, davon eine Million mit deutschem Pass – sind Mutmaßungen privater, zum Teil islamischer Organisationen. Ob sie mit der Wirklichkeit übereinstimmen, darf zumindest als fraglich angesehen werden. […] Bei Geburten, Ehen und Todesfällen darf das Statistische Bundesamt ausnahmsweise die Religionszugehörigkeit erfassen. 62959 der 685795 Kinder, die 2005 hierzulande geboren wurden, haben danach Eltern, die sich beide zum Glauben an Allah bekennen. Das sind 9,2 Prozent, also mehr als doppelt so viele wie der angebliche muslimische Bevölkerungsanteil von 4,0 Prozent, wenn man der kursierenden Zahl von 3,3 Millionen Glauben schenkt."


    Hallo Mario,
    du erwartest, dass die Sorgen der Leute ernst genommen werden. Das ist berechtigt. Aber worum sorgt sich hier dieser Artikelschreiber auf Heise? Er macht sich sorgen, dass vielleicht in Deutschland statt 3 Millionen 9 Millionen Muslime leben und es noch mehr werden.
    Warum sollen wir uns darüber Sorgen machen? Sind Moslems per se gefährlich? Sind Moslems per se fauler/dümmer/bösartiger als Nichtmoslems?
    Schlimmstenfalls gehen die Sorgen der "Antiislamisten" und "Islamkritiker" in die Richtung, dass sie ein "rassisch sauberes Deutschland" wollen. Der globalisierte Kapitalismus unterminiert und zerstört diese Hoffnung von homogenen Nationen. Da es im globalen Kapitalismus keinen friedlichen Weg zur rassischen Homogenität gibt, führte und führt dieser Traum von "rassischer Reinheit" notwendig in Pogrome und rassistischen Massenmord.


    Als fortschrittliche Menschen gehen wir davon aus, dass Religion Privatsache ist. Das bekräftigten wir auch denjenigen fanatischen Gläubigen (Christen, Juden, Moslems, Hindus) gegenüber, die mithilfe von Religion Politik machen wollen oder gar Verbrechen begehen. Solche Fanatiker gibt es in jeder Religion und die Fanatiker der einen Religion nähren und bestätigen alle Vorurteile der Fanatiker der anderen Religion.



    Auch wird von einem deutlichen Anstieg der muslimischen Bevölkerung bis 2050 ausgegangen. Dazu weiter unten:
    "Die meisten Argumentationen zu diesem Thema vergessen auch schnell, dass der Anteil der Migranten unter den Jüngeren um 2050 noch einmal deutlich höher ist als in der Gesamtbevölkerung, die dann zu einem großen Teil eine Rente
    beziehen soll, von der unklar ist, wer sie in welchem Umfang bezahlt. Darüber werden sich die Jüngeren dann streiten müssen. Diese stammen dann zu einem relativ hohen Anteil aus muslimischen Familien, die für die Vergreisung der Christenheit keinerlei Verantwortung tragen. Sie werden deshalb sehr berechtigte Forderungen an die Stammbevölkerung stellen können. Es wird dabei naheliegenderweise um die Abgabe von Reichtum und die Durchsetzung ihrer eigenen Werte gehen.
    Das Konfliktpotenzial in dieser gesamten gesellschaftlichen Anordnung wird also kaum geringer werden.


    Diese Sorge des Artikelschreibers ist wenigstens klar formuliert: Der Schreiber macht sich Sorgen um seinen "wohlverdienten" Wohlstand (sprich Rente). Da kommen ganz begründete und ganz fundierte Ängste hoch. Aber wodurch wird unser langfristiger Wohlstand gefährdet? Durch staatliche Überschuldung? Durch staatliche Förderung der Profitwirtschaft? Durch Kapitalexporte? Durch Niedriglöhne? - Nein, angeblich wird die Rente des Artikelschreibers gefährdet durch ein wachsendes "Konfliktpotential" bei arbeitslosen (nur moslemischen???) Jugendlichen gefährdet wird. Das ist klassisches Sündenbockdenken.
    Da wird für die Probleme und Missstände des Kapitalismus ein Sündenbock gesucht. Das hat nicht nur Ähnlichkeit mit dem christlichen Judenfass. Das ist ganz gleich dem christlichen Judenhass.


    Da sieht jemand die Probleme, die der Spätkapitalismus in Europa erzeugt. Da sieht jemand, dass dieser Spätkapitalismus den "Wohlstand für Alle" weder dauerhaft noch für Alle garantiert. Was ist seine Sorge? Das "Konfliktpotential" derjenigen, für die der Spätkapitalismus nicht nur später wie für den Artikelschreiber, sondern jetzt schon keine Segnungen, sondern nur Existenzunsicherheit, Armut und Polizeiknüppel bereithält.
    Den Juden hat man nicht nur zum Vorwurf gemacht, dass sie "anders" sind (andere Gebräuche, andere Kleidung), dass sie Profite machen (eine besondere ökonomische Position). Man hat ihnen auch vorgeworfen, dass sie republikanisch und links sind (eine besondere politische Einstellung).
    Den Moslems wird heute zum Vorwurf gemacht, dass sie anders sind (andere Gebräuche, andere Kleidung). Es wird ihnen auch zum Vorwurf gemacht, dass sie häufig arbeitslos sind (eine besondere ökonomische Position) und zum "Konfliktpotential" werden (besondere politische Einstellung). Konfliktpotential - das reicht von rebellisch über kriminell bis terroristisch.
    Diese Vorwürfe führen dann direkt in die Pegida-Forderung nach Abschottung nach Außen, nach mehr Polizei, mehr Überwachung, mehr Kontrolle.


    Wenn ein "christlicher" Polizeistaat die Perspektive des Abendlandes ist, dann bin ich auch für seinen möglichst raschen Untergang.


    Gruß Wal

  • Pegida: Rassistisch, nationalistisch, völkisch, dumm.


    1. Wenn die Leute deswegen Angst vor dem Islam haben, weil dessen Anhänger im Allgemeinen anders aussehen, anders essen, sich anders kleiden etc., kurz gesagt, nicht zu und passen, dann ist diese Bewegung rassistisch.


    2. Wenn die Leute deswegen Angst vor dem Islam haben, weil dessen Anhänger andere Sitten und Werte vertreten als man selbst, dann ist diese Bewegung dumm, weil Werten anhängen generell ein Ausdruck von dumm sein und bleiben w o l l e n ist.


    3. Wenn die Leute deswegen Angst vor dem Islam haben, weil dessen Anhänger mehr werden (durch Zuwanderung oder sarrazinsche Vermehrung), mit ihnen konkurrieren, die Sozialsysteme zusätzlich belasten etc., dann ist diese Bewegung nationalistisch oder völkisch. Und Nationalisten bilden sich ein, Kapitalisten und Staat hätten für sie zu sorgen und kapieren nicht, dass Lohnarbeiter, solange es Kapitalisten und Staaten gibt, immer - mit oder ohne Moslems - untereinander um ihren mickrigen Lebensstandard konkurrieren m ü s s e n.


    Das haben scheinbar auch einige Linke, die aus dieser Bewegung eine Art Kritik an und Widerstand der Lohnarbeiter gegen Staat und Kapital herauslesen wollen, immer noch nicht kapiert.


    Kim B.

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