verfasst von Wat. (R), 14.10.2011, 21:37
Es gab eine Reaktion auf das "Bochumer Programm" seitens Keimform-Befürworter:
Ein revolutionäres Minimalprogramm
Zu der aufgekommenen Frage, "wieso Lohnarbeit weg sein soll, wenn die Unternehmen selbst verwaltet werden" habe ich folgende Anmerkung geschrieben :
Wie sollten es die dort arbeitenden Menschen schaffen, gleichzeitig Lohnarbeiter zu sein und die Unternehmen zu verwalten?
Die Arbeiter schaffen als Lohnarbeiter das gesamte Arbeitsergebnis, das ihnen aber dann nicht gehört; den Unternehmenseignern.
Sie sind ja gerade deshalb Lohnarbeiter, weil sie das Arbeitsergebnis schaffen, aber dafür nur einen Lohn erhalten, der nicht wirklich etwas mit dem Gesamtergebnis zu tun hat, jedenfalls alles andere als eine Art Gewinnbeteiligung ist.
Sie bekommen diesen Lohn nur dafür, daß sie arbeiten, (beinahe) unerheblich wieviel sie dabei schaffen.
Sie arbeiten einen Teil ihrer Zeit für ihren Lohn, aber eben auch einen Teil als Mehrarbeit, den nicht sie bekommen sondern den sich der Kapitalist/Unternehmenseigner über das Arbeitsergebnis aneignet.
Lohnarbeit ist ausgebeutete Arbeit.
Es bedarf für Lohnarbeit eines Dritten, der sich das Arbeitsergebnis aneignet.
Wenn nun dieser Dritte fehlt und die Arbeiter selbst bestimmen, was/wieviel/von wem/wozu produziert wird, all diese Anforderungen aber von ihnen auch selbst ausgeführt und anschließend ‘verbraucht’ werden – kann da mE von Lohnarbeit keine Rede mehr sein.
Ihnen gehört zusammen das Unternehmen/die Unternehmen, sie arbeiten zusammen und entscheiden gemeinsam, was es mit und durch sie ‘unternimmt’.
Entscheidend ist tatsächlich, daß sie (sich) selbst verwalten und nicht ein ‘Managment’ für sie.
Liebe Grüße - Wat.
http://marx-forum.de/diskussion/forum_entry.php?id=5938&page=18&category=0&order=time