http://www.faz.net/aktuell/wir…-eu-schnitt-12128470.html
"Arbeit in Deutschland wird teurer:31 Euro zahlen die Arbeitgeber je geleistet Stunde."
Der Geist der Freiheit, die Freiheit zu verdrehen, weht durch die FAZ. Werden die Zahlen separiert und dann wie beim Mikado wieder zusammengesetzt, dann "stimmt" alles. Alleine, wenn gesehen würde, dass die Wirtschaft der anderen EU-Länder mit den erbärmlichen deutschen Löhnen nieder konkurriert werden konnte und die deutschen Banken den Volkswirtschaften den Todesstoß versetzten, so ist es zu verstehen,dass dort die Löhne ein wenig mehr nachgegeben haben könnten. Um ein wenig mehr als 3% Brutto.
Da merkt die FAZ fürs Kapital auch gleich an, was außer den Löhnen in den Fokus gehört, die "Lohnnebenkosten."
"Arbeitskosten setzen sich aus Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten zusammen."
Wie das? Ist der Bruttoverdienst nicht das, was ohne Abzüge von Steuern, Solidaritätsabgabe,Krankenkassenbeiträge,Renten-und Pflegebeiträge gezahlt wird?
Das was der Käufer der Arbeitskraft in die Rechnung nicht mitrechnet, ist das, was er dem Verkäufer der Arbeitskraft an Reproduktionskosten (Lohn) vorenthält.Das zahlt er als "Arbeitgeberanteil" auf das Konto der Sozialkassen des<Lohnabhängigen. Alleine schon dadurch wird deutlich, dass es Lohnbestandteil ist.
Durch die Form bekommt der Kapitalist Zugriff auf die Sozialkassen der Lohnabhängigen. Dieser Zugriff bleibt ihm erhalten, auch wenn er den Anteil des Lohns auf Grund von Verordnungen und Gesetzen immer mehr kürzen darf. Diese Kürzungen werden ausgeglichen durch Zuzahlungen in der Apotheke, Streichen von Leistungen (Zuschuss für Brillen abgeschafft, Sterbegeld abgeschafft).
Beliebt ist es auch, die Beiträge zu senken, sobald den Versicherten mehr Geld abgepresst wurde als nötig, dargestellt wird es als "erwirtschaften" von Überschüssen. Im umgekehrten Fall werden dann die Beiträge lediglich einseitig für die Lohnabhängigen erhöht. Das ging dann auch ganz gut weil die Gewerkschaft mitgespielt haben. Auch die erfindung wie Begriffe wie Lohnnebenkosten haben sehr geholfen. Die FAZ kann es nur anders sehen wenn sie vom Salär der Manager ausgeht.
Zurück zur Wettbewerbsfähigkeit: Im Verhältnis zu den nieder konkurrierten Löhnen anderer Länder sieht es so aus, als sei der Lohn in Deutschland gestiegen. Das ist auch nicht zu bezweifeln, wenn es um Statistik geht. Wenn es jedoch um Lebensverhältnisse der Lohnabhängigen geht, kann gesagt werden, dass auch die Reproduktionskosten der Lohnabhängigen durch Inflation gestiegen sind. Inflation konnte auch statistisch in den Zeiträumen ermittelt werden, in denen sich die Löhne im Verhältnis zur Produktivität im "Singflug" befanden.
So ist als Ergebnis festzustellen, dass angesichts der Lohnzurückhaltung der Lohnabhängige nicht nur ihre Reproduktion immer prekärer geworden ist, dies führt auch dazu, dass sich die Konkurrenzbedingungen der Arbeitskraft verschlechtert haben. Die FAZ versäumt auch nicht die Standortkeule zu schwingen, damit wird dann auch auf Subventionen hingewiesen, die auch wieder das senken der Löhne erzeugt. Da nützt es noch nicht einmal etwas, wenn die Arbeit "Gute Arbeit" ist.
Wenn schon von den Lohnabhängigen alles was in die Kassen gezahlt wird erwirtschaftet werden muss, dann sollte sie auch wie im "Bochumer Programm" gefordert:
"Volle Selbstverwaltung der Sozialversicherungen durch die Versicherten!" bedenken.