Dow: Die Chemie macht's!


  • Die Grafik zeigt die veränderten Ausbeutungsverhältnisse bei Dow Chemical in den 20 Jahren zwischen 1996 und 2016.

    1. Die Lohnsumme stieg von gut 2 Mrd. Dollar auf 5,4 Mrd (+170%). Darin sind sowohl Lohnsteigerungen enthalten wie auch eine Ausweitung der Belegschaft. Die Belegschaftszahlen stiegen in dem Zeitraum von rund 46.000 auf 56.000 (+22 %). Pro Kopf ergibt das jährliche Lohnkosten von gut 96.000 Dollar. Darin ist nicht nur der Bruttolohn enthalten, sondern auch alle sonstigen Aufwendungen für Personal wie Kantine, Parkplätze, Versicherungen etc. Auch die Gehälter und Prämien für Direktoren und Aufsichtsräte, die eigentlich zum Mehrwert zählen, sind in dieser Lohnsumme enthalten.


    2. Der ausgepresste Mehrwert (Kapitalakkumulation plus Dividende) wurde von 5,8 Mrd. Dollar (1996) auf 10,7 Mrd. (2016) fast verdoppelt.


    3. Die Mehrwert- oder Ausbeutungsrate gibt an, um wie viel sich das variable Kapital (Lohn) über den eigenen Wert hinaus vergrößert bzw. verwertet hat. 1996 betrug das Verhältnis von m zu v = 5,8 zu 2 = 2,9 zu 1 oder fast 300 %.

    Im Jahr 2016 verhielt sich der Mehrwert m = 10,5 zum variablen Kapital v = 5,4 wie 10,5 zu 5,4 = 1,9 zu 1 oder knapp 200 %.

    Die Ausbeutungsrate bei Dow Chemical ist also in den letzten 20 Jahren gesunken. Die Ursachen für die gesunkene Ausbeutungsrate liegen nicht nur im Konflikt mit den eigenen Lohnarbeitern, sondern noch mehr im Konflikt mit Kunden und Konkurrenten. Dow Chemical produziert vor allem Kapitalgüter und liefert fast ausschließlich an andere Großunternehmen, die ständig Druck auf ihre Einkaufspreise ausüben. Dieser Druck wurde noch größer, seit chinesische Firmen Marktanteile im industriellen Chemiesektor erobert haben.

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