Wirtschaftswachstum ist der kapitalistische Gottvater, Gottsohn und sein Heiliger Geist.
Staatsverschuldung? Mehr Wachstum! Arbeitslosigkeit? Mehr Wachstum! Hungerlöhne? Mehr Wachstum! Umweltbelastung? Mehr Wachstum!
In Deutschland ist es nicht weit her mit dem göttlichen Wachstumssegen. In den Jahren 2000 bis 2012 stieg das Bruttoinlandsprodukt pro Jahr in unserem europäischen Musterländle durchschnittlich um 1,3 Prozent und es sieht nicht so aus, als seien höhere Wachstumsraten in Sicht.
Für Lohnarbeiter und alle Nichtkapitalisten sind das düstere Aussichten. Kapitalisten haben mehr Optionen. Sie können ihr Kapital gewinnbringend im Ausland anlegen. Nicht nur in Asien winken deutlich höhere Wachstums- und Profitraten als in Europa, auch Afrika hat sich zum kapitalistischen Hoffnungsträger gemausert.
Nur Eritrea hatte - wie Deutschland - eine durchschnittliche Wachstumsrate von nur 1,3 Prozent seit dem Jahr 2000. Nur zwei afrikanische Länder hatten die letzten 12 Jahre niedrigere Wachstumsraten als Deutschland: Somalia und Zimbabwe.
Laut Umfragen blicken zwei Drittel der Afrikaner optimistisch in die nächsten Jahre. Zwei Drittel der Europäer sind eher pessimistisch – zur recht
meint Wal Buchenberg