Im Vorfeld der Abstimmung über den Brexit sprachich mich für eine Nichtbeteiligung aus, weil die Mitgliedschaft in der EU einProjekt der Kapitalisten und ihrer Regierungen ist. Unsere Interessen alsLohnabhängige sind nur sehr indirekt davon betroffen.
Trotzdem bleibt die Entscheidung für oder gegen den Brexit nichtohne Folgen.
Großbritannien ist als ehemalige Weltmacht einerder Großstaaten in der EU. Der Austritt Großbritanniens ist ein Schritt hin zurBalkanisierung Europas.
Bedauern müssen wir das nicht.
-Den Austritt aus der EU werden alle Briten, die den Verlust ihres Weltmachtstatus nicht verkraftet haben, sehrbald bedauern, weil sie am eigenen Leibe spüren werden, dass der unvermeidlicheNiedergang ihres Landes weder von der EU verursacht wurde, noch durch denEU-Austritt verhindert werden kann. Ganz im Gegenteil: Die proeuropäischenLandesteile werden rebellieren und damit den politischen und wirtschaftlichen Niedergang Großbritanniens nochbeschleunigen.
-Den Austritt Großbritanniens aus der EU müssenalle Anhänger eines europäischen Reiches mit Weltmachtstatus in Paris, Rom undBerlin bedauern. Europa scheidet aus dem "Konzert der Großmächte" aus.
-Den Austritt Großbritanniens aus der EU (ein Einzahler in die EU-Kassen) müssenalle europäischen Kleinstaaten bedauern, die am Subventionstropf der EU hängen,angefangen bei Griechenland über Portugal bis Polen oder Litauen.
Wer irgendwie ein heimliches oder öffentlichesTechtelmechtel mit den Politikern einer dieser drei Gruppen hat, der wird denAustritt Großbritanniens ebenfalls bedauern. Ich gehöre nicht dazu.
Gruß Wal Buchenberg