Was ist vom Kapitalismus noch verwendbar?

  • Soweit so gut. Die Frage ist nur ob und inwiefern die heute angewandten Produktionsmittel überhaupt in einer nachkapitalistischen Gesellschaft angewandt werden können. Ich habe da, ähnlich wie Kim in seinem letzten Beitrag im "Know-how im Kapitalismus"-Thread so meine Zweifel.


    Es steht die Frage im Raum ob es wirklich derart aussieht, dass "wir" bloß die Produktionsverhältnisse umwerfen müssten, die Mittel aber weiterhin für eine - vor allem ökologische! - neue Produktionsweise genutzt werden können. Am Anfang dürfte es wohl dazu gar keine Alternative geben, aber es gibt genug Stimmen die behaupten, wir können auch mit dem Industrialismus als solchen, wie wir ihn heute kennen, nicht weitermachen, da er global gar nicht verallgemeinerbar wäre ohne die für den Menschen notwendigen Naturgrundlagen zu zerstören. Egal ob mit dem Adjektiv kapitalistisch oder sozialistisch versehen.


    Der Sozialökologe Otto Ullrich schrieb dazu in seinem Artikel "Forschung und Technik für eine zukunftsfähige Lebensweise":


    "Das bedeutet eine ganze Reihe von Ausstiegsprojekten wie Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie, der synthetisierenden Petrochemie, der Gentechnik, der industrialisierten Landwirtschaft, des Automobilismus und auch aus der direkt gegen Menschen gerichteten Kriegsmaschine.


    Um die kapitalistisch-industrielle Maßlosigkeit des viel zu viel der Natureingriffe zu korrigieren, bedeutet ökonomisch-technische Abrüstung auch eine Reduzierung der durch die Gesellschaft gepumpten Ströme an Energie und Materialien auf mindestens ein Zehntel."


    Ullrich kommt zu dem Schluss, dass wir nicht an einer Regionalisierung vorbeikommen und obendrein auf eine Wiederbelebung der Reparatur- und Handwerkskultur abzielen bzw. von dieser ausgehen müssen. Er schreibt in "Argumente zur Überwindung der Arbeitsgesellschaft":


    "Die Ziele der Nachhaltigkeit und der politischen Selbstbestimmung machen es zwingend erforderlich, daß die solare Naturstoffwirtschaft regionalorientiert ist (Ullrich 1999). Sie wird überwiegend eine Nahraumwirtschaft sein. Die Energie- und Stoffströme, aber auch die Waren-, Geld-, und Datenströme sind überwiegend kleinräumig geschlossen.


    Da die heute kriminell niedrigen, extrem subventionierten Transportkosten in Zukunft ihrer „ökologischen Wahrheit“ näherkommen, wird motorisierter Verkehr wie Müll als eine zu minimierende Schadensgröße angesehen. Die Nahraumorientierung fürs Wirtschaften, aber auch für Freizeit und Erholung, wird durch die sehr viel höheren Transportkosten, also durch eine angemessene Widerständigkeit des Raums, als vernünftige, freiwillige und „naheliegende“ Verhaltensweise dominant werden.


    Das hat auch eine Wiederbelebung der Nahräume zur Folge, die eine touristische Flucht wie gegenwärtig aus unseren unwirtlichen, autozerschundenen Städten mit Wohngaragen nicht mehr erstrebenswert macht. Das Stichwort ist hier: Wiedergewinnung einer neuen Seßhaftigkeit. (…)


    Vor allem die großräumig orientierte Freihandelsreligion wird überwunden. In Zukunft und vor allem für den Übergang zu einer „neuen Zivilisation“ wird es ein Nebeneinander von unterschiedlichen Wirtschaftsweisen, Tätigkeiten und Austauschformen geben. Neben der tendenziell immer weiter zurückgehenden Erwerbswirtschaft mit Lohnarbeit und Marktaustausch wird es erwerbswirtschaftliche Betriebe mit nicht marktvermittelten Austauschformen geben, beispielsweise vertraglich geregelte Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften.


    Es wird eine Gemeinwirtschaft geben für gemeinsam genutzte Gebrauchsgegenstände und Projekte, in der neben Geldvergütungen auch Tätigkeiten über Zeitanteile verrechnet werden. Und nicht zuletzt wird es den schrittweise sich wieder ausdehnenden Sektor der Hauswirtschaft und Subsistenztätigkeit geben, in dem lebenswichtige Dienste und Güter ohne die dazwischengeschalteten Medien Geld und Markt entstehen. Ein Stichwort ist hier: Entmonetarisierung der Lebenswelt. (…)


    Anstatt die Menschen für angebliche Zukunftstechnologien von meist nur kurzer Lebensdauer mit den entsprechend kurzlebigen Wegwerfqualifikationen in einen ständigen Umschulungswettlauf zu hetzen, ist es sinnvoller, sie Fertigkeiten lernen zu lassen, die ihre Subsistenzfähigkeiten erhöhen.


    Gelernt werden müssen vor allem der handwerkliche Umgang mit den Naturstoffen, der gärtnerisch-bäuerliche Umgang mit Erde, Pflanzen und Tieren, sowie der hauswirtschaftliche Umgang mit den wirklich wichtigen Dingen des täglichen Lebens. (…)


    Für ein „gutes Leben“, für eine nachhaltige, nachindustrielle Produktions- und Lebensweise sind diese Qualifikationen von großer Bedeutung. (…) Der Industrialismus zerstört ja nicht nur die Natur, sondern auch „soziale Ressourcen“. Er bringt den Menschen in der Summe kein Glück. Die zahlreichen Unglücksindikatoren und krankhaften Suchtverhaltensweisen sprechen dafür, daß der Industrialismus auch „glücksineffizient“ ist."


    Ullrich kritisiert an allerhand linker Zukunftsvisionen, dass diese selbst den Industrialismus bzw. den Wachstumszwang nicht hinterfragen und immer noch zu stark in der Forschrittsgläubigkeit durch technologische Lösungen feststecken würden.


    Dies wäre zum Teil gleichermaßen bei Marx der Fall, weshalb es obendrein eine "Kritik der Produktivkräfte" geben müsse bzw. eine Kritik an der Vorstellung, dass die ständige Weiterentwicklung der Produktivkräfte und des Konsums das Reich der Freiheit verspräche. Eine derartige Vorstellung sei nicht nur anhand zahlreicher Studien zur Erfassung dessen was Menschen Glück und Zufriedenheit beschert unhaltbar, sondern, wie bereits oben von mir genannt, aus ökologischer Sicht höchst schädlich und global nicht verallgemeinerbar.


    Ich denke, es ist zumindest eine Debatte, die hier andiskutiert werden sollte (Franziskas Überlegungen gingen ja in eine solche Richtung). Nämlich ob das heutige Industriesystem (modifiziert) übernommen werden kann und die Grundlage für das "Reich der Freiheit" ist oder eben jene Industrieproduktion selbst hinterfragt werden muss.


    Jedenfalls zielt eine solche Diskussion wie sie vornehmlich in der radikal-ökologischen/sozialökologischen Linken geführt wird in eine zukunftsweisendere Richtung als der Neosozialdemokratismus oder Neoleninismus der heutigen Linken.

  • Hallo Mario,
    die Fragen, die du hier anschneidest, sind wichtig. Ich habe sie in ein eigenes Thema verschoben, weil dein "Aufhänger", stagnierende Arbeitsproduktivität im Kernzonenkapitalismus nicht ganz passend war.
    Die Frage, ob der Kapitalismus an innere Grenzen stößt, ist das eine - und darum geht es in dem Text zur Arbeitsproduktivität.
    Was vom Erbe des Kapitalismus später verwendbar sein wird, ist das andere.


    Ganz sicher kann und soll die kapitalistische Technologie nicht einfach weiterverwendet oder gar ausgebaut werden. Jedoch jede Technologie, die den menschlichen Arbeitseinsatz (und den Eingriff in die Natur) vermindert, kann dazu dienen, das Leben der Menschen zu erleichtern, die Arbeitslasten zu mindern und die Natur zu schonen. Die durch den Kapitalismus gestiegene Arbeitsproduktivität ist zunächst mal ein Segen. Wie wir mit den vorhandenen Produktionsmitteln umgehen, ist dann das zweite Thema.


    Es gibt eine Reihe von Technologien, wo heute schon die große Mehrzahl will, dass sie verschrottet und nicht weiter genutzt werden: Das ist vor allem die Kriegstechnologie, das ist die Kernenergie und die (bemannte) Raumfahrt etc. Sicherlich steht jede Großtechnologie erst einmal auf dem Prüfstand.
    Diese Negativliste lässt sich weiter fortsetzen, wo es um den Einsatz von schädigenden Stoffen und Substanzen geht. Ich bin da kein Fachmann, aber die Ökologiebewegung bringt hier viele Kenntnisse und macht nützliche Vorschläge. Je mehr wir heute davon schon durchsetzen können, desto besser.


    Andere Bereiche wie die Überdüngung der Böden, die Abholzung der Wälder, der Wasserverbrauch oder der Raubbau an Meeresfischen betreffen vor allem die Quantität der Eingriffe und Nutzung. Auch da sollten wir nicht lange warten, sondern gleich anfangen.


    Praktische Erfahrungen mit wirklich nachhaltiger und umweltschonender Produktion in Landwirtschaft und Industrie sind leider noch rar. Alle solche Versuche sind nützlich und wichtig. Ich glaube jedoch, auch nach Beseitigung des Kapitalismus müssen erst noch viele neue Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt werden.


    Was wir nicht können, ist - über eine Negativliste hinaus - heute schon einen dogmatischen und autoritären Masterplan ausarbeiten, was künftige Menschen in einer nachkapitalistischen Gesellschaft produzieren können und produzieren dürfen und mit welchen Produktionsmitteln.


    Gruß Wal

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

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  • Klar kann es nicht um einen "dogmatischen und autoritären Masterplan" gehen. Schon gar nicht durch diejenigen die hier diskutieren und auch sonst geht es nur um Austausch von Überlegungen. So sehe ich es jedenfalls wenn Pläne jeglicher Art hier veröffentlicht werden.


    Aber es besteht weiterhin die Frage, ob die vom Kapitalismus geschaffene Arbeitsproduktivität "zunächst mal ein Segen" ist und wirklich "die Arbeitslasten mindert und die Natur schont". Nicht wenige Sozialökologen bezweifeln das und in den Schriften von Robert Kurz findet sich eine ähnliche Kritik an dieser Sichtweise, die seiner Meinung nach auf ein ideologisches Geschichtsbild der Aufklärung zurückgeht, welches auch vom Marxismus übernommen worden sei (wobei Kurz dahingehend nicht falsch verstanden werden möchte, dass er die urzeitlichen, antiken oder feudalen Zustände verklären würde, zweifelsohne gab es auch dort unerträgliche Herrschaftsverhältnisse).


    Es mag aber schon hinhauen zu sagen, dass das fortschrittsgläubige Geschichtsbild voraussetzt was es erklären sollte, wie es die britische Marxistin Ellen Meiksins Wood formuliert: Die Entstehung des Kapitalismus.


    Bereits der Begriff "Vorkapitalismus" lässt es so aussehen als wäre jede Geschichte vor dem Kapitalismus darauf aus auf diesen hinzu zu steuern oder die Verhältnisse dieser Gesellschaften nur als ein Mangel an kapitalistischer Modernisierung zu erklären.


    Ein derartiger Geschichtsobjektivismus widerspricht nach ihrer Sicht aber dem Historischen Materialismus, der zeigt, dass es auch hätte anders kommen können. Nicht zwangsläufig besser, aber die Möglichkeit hätte wohl bestanden. Ohne den Umweg durch das Jammertal des Kapitalismus.


    Insofern sollte die Trennlinie zwischen Historischen Materialismus und der (eigentlich bürgerlich-liberalen) Fortschrittsgläubigkeit klarer gezogen werden, auch wenn Marx von dieser geschichtsteleologischen Vorstellung nicht immer frei war.


    Ich möchte zu alledem nochmals ausführlicher Otto Ullrich zitieren, weil er es m.M.n. gut auf den Punkt bringt. Ullrich schreibt in seiner Abhandlung "Große Industrie und Politik":


    "Die kolossale materielle „Reichtumsproduktion“ und die damit verbundene massenhafte Verelendung, wurden von bürgerlichen und marxistischen Theoretikern „aufgehoben“ durch eine kühne geschichtsphilosophische Hypothese, die bis heute fortwirkt.


    Das große Leid und die Erniedrigung durch die Industrialisierung sah man als gerechtfertigtes vorübergehendes Opfer an, weil genau dadurch eine allgemeine „Höherentwicklung der Menschheit“ vorangetrieben würde.


    So schreibt beispielsweise Alexis de Tocqueville 1835, nachdem er sehr realistisch die unmenschlichen Verhältnisse in einem Industriegebiet beschrieben hat: „Inmitten dieser stinkenden Kloake hat der große Strom der menschlichen Industrie seine Quelle, von hier aus wird er die Welt befruchten. Aus diesem schmutzigen Pfuhl fließt das reine Gold. Hier erreicht der menschliche Geist seine Vollendung und hier seine Erniedrigung; hier vollbringt die Zivilisation ihre Wunder, und hier wird der zivilisierte Mensch fast wieder zum Wilden.“


    Die These von der geschichtlichen „Höherentwicklung“ durch vorübergehende Erniedrigung wurde dann von Marx und seinen Nachfolgern wortreich ausformuliert und „wissenschaftlich“ begründet.


    Die Stichworte sind: Eine emanzipierte Gesellschaft mit voll entfalteten Persönlichkeiten, ein wirklicher Sozialismus/Kommunismus, ist nur möglich auf der Grundlage eines bestimmten gesellschaftlichen Reichtums. Dieser Reichtum konnte früher nicht geschaffen werden, weil die Produktivität zu gering gewesen ist. Die historische Leistung der Entfaltung der Produktivkräfte vollbringt erst der Kapitalismus.


    Da die Arbeitsamkeit und Arbeitsdisziplin, die notwendig sind für die industrielle Produktion, für das Arbeiten über die unmittelbaren Bedürfnisse hinaus von den Menschen der alten Gesellschaft, den Bauern und Handwerkern, nicht freiwillig hervorgebracht werden, müssen sie dazu gezwungen werden.


    Auch diese notwendige historische Leistung, die Schaffung des disziplinierten, arbeitsamen Industriearbeiters, vollbringt das Kapital. Hiermit hängt dann auch zusammen, daß die Theoretiker der Höherentwicklung die bäuerlich-handwerklichen Produktions- und Lebensweisen gering schätzen bis verachten und noch die stumpfsinnigste Arbeit in der Großen Industrie bei ihnen hohe Wertschätzung genießt.


    Die Hoffnung war, daß nach einer Phase des Elends und der Entmündigung des Proletariats unter der Hülle des Kapitals genau die Produktivkräfte entstehen, die als materiell-organisatorische Basis für den Sozialismus erforderlich sind. (…)


    „Daß der Kapitalismus das Kleinhandwerk ruiniert, ist eine Naturnotwendigkeit“, meinte beispielsweise Kautsky 1903 auf einem Parteitag der SPD. Man habe aber nicht die Pflicht, dabei mitzutun, sondern man müsse das „dem Kapitalismus allein überlassen. ... Dieselbe Haltung müssen wir gegenüber der Kolonialpolitik einnehmen. Gewiß, die Ausdehnung des Kapitalismus in den Kolonien ist notwendig, und es wäre kindisch, ihn daran hindern zu wollen, aber die Herren Kapitalisten sollen ... dies auf eigene Kosten und Gefahr tun.“


    Oder 1914 schreibt der Sozialdemokrat Quessel in den „Sozialistischen Monatsheften“: Natürlich könne man die notwendige Zivilisierung durch Kolonisierung nicht ohne einen „gewissen Wohlfahrtsdespotismus“ erreichen, und natürlich ist „der Neger ohne staatlichen Zwang wenig geneigt, Gebrauchswerte für das weiße Proletariat zu erzeugen“. Aber die Erziehung des Negers zur Arbeitsamkeit, die mehr produziert, als er braucht, ist „sowohl im proletarischen wie im kulturellen Interesse gerechtfertigt“.


    Die Rechtfertigungen für die Ausweitung der kapitalistischen Industrialisierung über die ganze Welt, für die Zurichtung der Menschen zur industriellen Arbeitsamkeit, für die damit verknüpften Verelendungen und Erniedrigungen als „naturnotwendiges“ Durchgangsstadium zur „Höherentwicklung“ zieht sich bis in unsere Tage.(...)


    Es war die Illusion, daß Große Industrie und Sozialismus zusammengehen können. Wenn Marx noch in einem geschichtsphilosophischen Optimismus glauben konnte, daß die durch den Kapitalismus sich entfaltende Große Industrie Voraussetzung für den Sozialismus sei, dann können wir heute wissen, daß genau diese Große Industrie die sozialistischen Ziele nach einer solidarischen, emanzipierten und selbstbestimmten Gesellschaft vereitelt. (…)


    Die Hoffnungen auf einen „wirklichen Sozialismus“, auf eine gerechtere Gesellschaft ohne Elend mit souveränen Menschen, haben sich durch den Zusammenbruch des „real existierenden Sozialismus“ keineswegs für alle Zeiten blamiert, wie manche meinen. Begraben werden sollte aber die Illusion, daß dieses große „Menschheitsziel“ als Industrialismus möglich sein könnte. (...)


    Ein Bestandteil des Fortschrittsmythos hält sich besonders hartnäckig: Die Annahme der zeitlichen Ausrichtung der Geschichte nach „vorne“. Es gibt nur ein „Vorwärts“, niemals ein Rückwärts. (…) Die „Umkehr“ ist als Option nicht zugelassen, nur der „Durchbruch“.


    Wenn eine Idee als „rückwärtsgewandt“ gekennzeichnet werden kann, dann ist sie damit ohne weitere Begründung hinreichend kritisiert und unmöglich gemacht. Ein „Zurück“ kann der moderne Mensch nur als angstbesetztes „Zurück auf die Bäume“ denken.


    Daß frühere Generationen vielleicht viel sinnvollere Lebensformen und bessere materielle Gestaltungen von Lebensräumen gefunden haben könnten, als wir sie heute haben, darf nicht in Erwägung gezogen werden. Der Mythos der Höherentwicklung hat auch die Wissenschaften mit Denkverboten und Tabus umstellt.


    In der modernen Volkswirtschaftslehre ist beispielsweise „Subsistenzwirtschaft“ keine denkbare Möglichkeit, weil es eine „historisch überwundene“ Wirtschafts- und Lebensweise ist. Oder in den Sozialwissenschaften stoßen Überlegungen für eine teilweise Rücknahme der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung und Arbeitsteilung auf ein strenges Verbot. Hinter diesen „historisch erreichten Stand“ könne man nicht mehr „zurückfallen“.


    Angesichts der Größe der sozialen Probleme, der Gefahr einer Klimakatastrophe und einer „neuen Weltkrise“ und angesichts der Sackgassensituation des Industrialismus bedeutet Wiedergewinnung des Politischen sehr viel mehr als finanzielle Umschichtungen und neue Steuergesetze. Die politische Gestaltung der Zukunft muß auch den bislang tabuierten Kern des Fortschrittsdenkens, des industriekulturellen Selbstverständnisses in Frage stellen und neu bestimmen, damit Auswege jenseits des Industriesystems gefunden werden können. (…)


    Die Wiedergewinnung der demokratisch-politischen Gestaltung der Gesellschaft wird durch einen weiteren Tatbestand erschwert: durch die einseitige Wahrnehmung unbegrenzter Freiheit.


    Nicht nur der gegenwärtige „Sieg“ des Kapitalismus über den real existierenden Sozialismus, sondern auch der lange zurückliegende Sieg des Kapitalismus über den Feudalismus wurde interpretiert als „Sieg der Freiheit“.


    Die vorindustriellen Gesellschaften waren und sind normintegriert. Kulturelle Werte, Traditionen, religiöse und gesellschaftliche Normen bestimmen den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Verhaltensweisen der Mitglieder.


    Das kapitalakkumulierende Bürgertum zerstörte die Normintegration. Die „buntscheckigen Feudalbande (wurden) unbarmherzig zerrissen und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt.“ (Marx und Engels im Kommunistischen Manifest)


    Für den Besitzbürger, der sein Produktions- und Handelsinteresse über alle anderen Interessen setzte, war die „Deregulierung“, die Aufhebung von Zunftbeschränkungen, sicher als Befreiung zu interpretieren.


    Aber für den Mittellosen hatte die gewissenlose Handelsfreiheit, die ihn von seinen Subsistenzmöglichkeiten „befreite“ und ihn freisetzte, seine Arbeitskraft feilzubieten, ein anderes Gesicht. Die neue Freiheit hatte für ihn einen schalen Geschmack und war verbunden mit Plackerei und Elend. Dieses Doppelgesicht der gewissenlosen Handelsfreiheit können heute auch beispielsweise viele Menschen der ehemaligen Sowjetunion nach dem „Sieg der Freiheit“ am eigenen Leib verspüren. (...)


    Um die industrielle Arbeitsamkeit abzustreifen, muß man keinen neuen Menschen erziehen mit „schwierigen Tugenden“, sondern man kann zurückgreifen auf den alten Menschen, auf die vorindustrielle Tugend der „natürlichen Faulheit“, gegen die der Industrialismus so sehr angekämpft hat. Umfragen belegen immer wieder, wie groß die verschüttete Sehnsucht nach Ruhe, Ausspannen, Muße und Faulheit ist."


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    Schließlich kritisiert Ullrich die mit dem Fortschrittsdenken verbundene Tendenz zur Zentralisierung und Ansichten die da meinen, die Probleme ließen sich schon irgendwie mittelfristig lösen, wenn die politisch-wirtschaftlichen Einzugsräume größer werden:


    "Ganz überwiegend wird die Problemlösung erhofft mit einem Durchbruch zur räumlich größeren politischen Einheit. Nach meiner Einschätzung ist dies ein weiteres Themenfeld, in dem der Fortschrittsmythosund das gespaltene Bewußtsein näher liegende und praktikablere Auswege bereits im Denken blockiert.


    Die größeren Einheiten waren im Fortschrittsdenken immer wünschenswerter als die kleineren.Der kulturelle Imperialismus der Moderne sieht für die Universalisierung seiner Werte keine räumliche Grenze. Das Universum, die Weltgesellschaft war für dieses Denken immer der „vernünftige“ Endpunkt.


    Für räumlich kleinere Lösungen hält das Fortschrittsdenken bis heute entsprechend abwertende Bezeichnungenparat wie rückwärtsgewandte kleinförmige Idylle, nicht mehr mit der Aufklärung verbündet,grüner Fundamentalismus, Kirchtumspolitik usw.


    Daß die Reste des Größenmythos heute zu erheblichen Ungereimtheiten führen und zu offensichtlichen Illusionen, scheint kaum zu stören. So werden einerseits die „bösen Folgen“ des Weltmarkts und der Zerfall der nationalen Gesellschaft in egoistische Monaden beklagt, gleichzeitig soll aber durch denWeltmarkt bereits eine „Weltgesellschaft“ entstanden sein, die es „anzunehmen“ gelte. Was hier „Gesellschaft“bedeuten soll, bleibt ein Rätsel.


    Oder es wird erzählt, ein „vernünftiger Ausweg“ sei, eine „Weltsozialpolitik“zu betreiben, aber gleichzeitig zugestanden, daß dies ein „ziemlich ungangbarer Ausweg“bleibt. Irgendwie spukt hier immer noch die „Höherentwicklung durch Verelendung“ herum, die wundersameVerwandlung übler Tatbestände durch den Großen Weltgeist des Fortschritts."


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    Gerade nach dem Scheitern des Staatssozialismus sollte der Marxismus seine Allgemeinplätze stärker hinterfragen. Und Robert Kurz wies womöglich nicht ganz falsch darauf hin, dass alles was den Marxismus im 20. Jahrhundert totalitär werden ließ, als Ursprung in der bürgerlich-kapitalistischen Ideologie des Liberalismus, wovon das Fortschrittsdenken ein elementarer Bestandteil ist, zu finden sei.

  • Hatte ich in meiner Antwort an dich Allgemeinplätze benutzt? Keinen einzigen.


    Du willst gegen Allgemeinplätze kämpfen.
    Nun gut, aber dann solltest du nicht gegen alteAllgemeinplätze ein volles Dutzend neue Allgemeinplätze vorbringen -
    als da sind:


    - man solle „nicht voraussetzen, was man erklären soll“;
    - „es hätte auch anders kommen können“;
    - „man solle eine Trennlinie ziehen zwischen zwischen Histomat und liberaler Fortschrittsgläubigkeit“;
    - „Leid und Erniedrigung durch die Industrialisierung“;
    - „Höherentwicklung der bäuerlich-handwerklichen Produktions- und Lebensweisen“
    - „die große Industrie vereitelt die sozialistischen Ziele“;
    - Wiedergewinnung des Politischen bedeutet mehrals neue Steuergesetze“
    - „unbegrenzte Freiheit wird einseitig wahrgenommen“;
    „vorindustrielle Gesellschaften waren normintegriert und von kulturellen Werten bestimmt“;
    „die Bürger der ehemaligen Sowjetunion stehen heute schlechter da als früher“;
    „natürliche Faulheit ist vorindustriell“;
    „unsere verschüttete Sehnsucht nach Ruhe ,Ausspannen, Muße und Faulheit“;
    „kultureller Imperialismus der Moderne“;
    „der Marxismus sollte seine Allgemeinplätze stärker hinterfragen“...


    Du bekämpfst hier bestimmte Allgemeinplätze, aber nicht, um Allgemeinplätze loszuwerden, sondern um eine Sorte Allgemeinplätze durch eine andere Sorte Allgemeinplätze zu ersetzen.


    Bei der Fragestellung, was vom Kapitalismus verwendbar ist, sind konkrete, sachlich begründete Antworten nötig, kein filosofisches Feuilleton.


    Gruß Wal

  • Mario ging es doch vor allem um den „Gemeinplatz“, ob generell eine industriell durchgeführte (Re)Produktionsweise ein Fortschreiten zu emanzipierten Lebensformen und guten menschlichen Lebensbedingungen induziert. Das hat er umfänglich begründet. Dabei bezweifelt er zurecht, dass die kapitalistische Arbeitsproduktivität eine positive Rolle spielt oder gespielt haben soll. Denn - vorerst als Behauptung - die Entwicklung der Produktivkraft ist unter kapitalistischen Bedingungen langfristig negativ. Und wenn das richtig ist, muss man sich fragen, welche Probleme kommen auf die Menschheit zu, wenn die kapitalistische geschichtliche Periode ihr eine verwüstete Welt hinterlässt. Mit einer super Industrie, die erst zu diesem Elend geführt hat, werden sie die Probleme wohl kaum lösen können.

  • Hallo Jialing,
    wenn denn Mario oder Du wenigstens auf die Frage eingegangen wäre, welche Rolle die Arbeitsproduktivität im Kapitalismus und in irgendeiner anderen Produktionsweise spielt und spielen könnte.


    „Arbeitsproduktivität im Kapitalismus“, wie ich sie in diesem Text vorgestellt habe, ist ja ein grober Durchschnittswert quer durch alle Technologien. So allgemein gefasst ist „Arbeitsproduktivität“ nur ein Allgemeinplatz. Da hilft es wenig, mit anderen Allgemeinplätzen darauf einzuprügeln.


    Bemerkenswert finde ich aber, dass es mit den "Errungenschaften des Kapitalismus" - ganz gleich wie man diese definiert - zu Ende geht. Das gilt es erst einmal zu verstehen, und das lässt sich ohne Marx nicht verstehen.
    Und dass Mario und/oder Du mir aus dieser These den Vorwurf der Fortschrittsgläubigkeit konstruieren wollen, dass ist ziemlich unverständlich und lächerlich.


    Zu der konkreten Frage, was vom Kapitalismus noch verwendbar ist, hatte ich aber keinen Allgemeinplatz vorgebracht, sondern geschrieben:
    „Jedoch jede Technologie, die den menschlichen Arbeitseinsatz (und den Eingriff in die Natur) vermindert, kann dazu dienen, das Leben der Menschen zu erleichtern, die Arbeitslasten zu mindern und die Natur zu schonen.“


    Dagegen (?) wurden dann von Mario ein Dutzend neuer Allgemeinplätze vorgebracht. Und diese Allgemeinplätze werden von dir verteidigt?


    Ich bestehe auf „Einzelfallprüfung“.
    Ein Maschinengewehr erleichtert die Arbeit beim Menschen morden. Ich sehe keinen emanzipatorischen Fortschritt in der Technologie des schnelleren Tötens.
    Andererseits lernte ich bei meiner (unentgeltlichen) Arbeit im Hausbau, als ich beim Betonieren der Decke den Beton eimerweise mit Seil und Umlenkrolle nach oben schaffte, dass diese vorindustrielle Technik bei mir eine „verschüttete Sehnsucht nach Ruhe, Ausspannen, Muße und Faulheit“ hervorrief.
    Hätten wir damals ein Stück industrielle Technik in Gestalt eines Krans oder eines Förderbandes gehabt, dann hätten wir das Haus schneller fertig bekommen und unserer „verschütteten Sehnsucht nach Ruhe“ eher und länger nachkommen können.


    Später wurde ich zum Werkzeugmacher umgeschult. Das ist eine Ausbildung unter dem Motto "Feilen bildet". Ich habe das stunden- und tagelange Feilen von Metallstücken gehasst, und habe es nur durchgehalten, weil ich wusste: Später stehe ich an einer Werkzeugmaschine, da schaffe ich in Minuten, wofür ich vorher Stunden und Tage gebraucht habe.
    Der Werkzeugmaschine aber zum Vorwurf zu machen, dass uns die Kapitalisten zwingen, 8 Stunden und mehr daran zu stehen und dabei tausende und abertausende von Metallteilen zu verarbeiten, dass ist eine grobe, linke Gedankenlosigkeit, der sich Marx jedenfalls nicht schuldig gemacht hat.


    Im anderen Thema hatte ich Marx zitiert: „Der wirkliche Reichtum der Gesellschaft und die Möglichkeit beständiger Erweiterung ihres Reproduktionsprozesses hängt ... ab ... von ihrer Produktivität und von den mehr oder minder reichhaltigen Produktionsbedingungen, worin sie sich vollzieht.
    Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion.“ (K. Marx, KapitalIII, MEW 25, 828)


    Dieser Gedankengang von Marx zielt darauf ab, nicht nur unsere „Sehnsucht nach Ruhe“ zu befriedigen, sondern auch unsere materiellen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse. Unter der Voraussetzung, dass die Gesellschaftsmitglieder ihre gemeinsame Arbeit auch gemeinsam planen, macht höhere Arbeitsproduktivität genau das. Sie liefert einerseits die Dinge, die wir brauchen und wollen, andererseits vermindert sie die Last der Arbeit und erlaubt so ALLEN Mitgliedern der Gesellschaft eine volle Teilhabe an Politik, Kultur und Wissenschaft. Indem höhere Arbeitsproduktivität die Arbeitslast für alle drastisch mindert, schafft sie die äußere Voraussetzung dafür, dass die heute Trennung in Hand- und Kopfarbeit, in Planer und Verplante, beseitigt werden kann. Insofern ist die gestiegene Arbeitsproduktivität eine materielle Voraussetzung des Kommunismus.


    Wer das Bedürfnis nach Ruhe gegen das Bedürfnis nach materiellen Gütern ausspielen will, der wird den historischen und gesellschaftlichen Anforderungen, vor denen wir stehen, nicht gerecht.


    Gruß Wal

  • Die Frage wäre ob wirklich so viele Technologien vorhanden sind die ökologisch verwendet werden können und obendrein den Arbeitsaufwand senken. Sicherlich mag es außerdem weitgehend unerforschte alternative Techniken geben, die bisher brach liegen, weil sie aus Konkurrenz- und Profitmaximierungs-Sicht als "zu langsam" gelten (mir fiele hier als Beispiel die Ersetzung der Zeppeline durch große Passagiermaschinen ein). Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass wohl weniger Hoffnung für technologischen Optimismus besteht als es sich beispielsweise noch die Marxisten des 19. und 20. Jahrhunderts ausmalten. Jedenfalls wenn einem Naturschonung und globale Verallgemeinerbarkeit wichtig sind.


    Ullrich zitiert als Perspektive diesbezüglich hin und wieder folgende Worte des britischen Sozialisten und Begründers der arts and craft-Bewegung, William Morris: „Die Gegenstände, die wir verfertigen, werden gemacht, weil wir sie brauchen... Und so kommt es, daß alles, was verfertigt wird, gut und seinem Zweck entsprechend ist... Überdies haben wir ... allmählich genau herausgefunden, was wir brauchen, und wir machen deshalb nie mehr als wir brauchen; und da wir nicht gezwungen sind, eine große Masse nutzloser oder gar schädlicher Dinge zu machen, so haben wir Zeit und Hilfsmittel genug, die Anfertigung der notwendigen Güter als ein Vergnügen zu betrachten. Alle Arbeit, die schwer mit der Hand zu verrichten wäre, wird mit außerordentlich verbesserten Maschinen gemacht, und alle Arbeit, die mit der Hand herzustellen ein Vergnügen ist, wird ohne Maschinen angefertigt. Und es ist für niemanden schwierig, die Arbeit zu finden, die ihm besonders gefällt und seinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht, so daß keiner für die Bedürfnisse der anderen geopfert wird“.


    Von einer künftig maschinenlosen Arbeit ist auch hier nicht die Rede. Wichtig ist wohl aber ob Überschaubarkeit gewährleistet bleibt, was zentralistische Großtechnologien weitgehend ausschließen dürfte.


    Dahingehend wollte ich deshalb gegenüber den zahlreichen fortschrittsoptimistischen Produktionskraftverheißungen, ob in oder außerhalb des marxistischen Spektrums, meine Kritik äußern und dass in einer "öko-kommunistischen" Gesellschaft auf so manch Arbeits- oder Konsumbequemlichkeit verzichtet werden müsste.


    Diese These stelle ich zumindest so erstmal in den Raum.


    Ich räume aber ein, dass sie hier und heute nicht geklärt werden kann und es eine Entscheidung ist welche, wenn überhaupt, zu gegebener Zeit getroffen werden muss.


    "Welche Funktionen im einzelnen auf weichen Ebenen der Vergesellschaftung anzusiedeln sind, lässt sich natürlich nicht im einzelnen präjudizieren. Dies wird in freien und allgemeinen Absprachen vereinbart werden müssen.

    Solche Vereinbarugen werden sich ihrerseits sicherlich an genauen Untersuchungen der stofflich-gesellschaftlichen Bezüge (wie sie bisher nur in Ansätzen vorliegen) ebenso wie praktischen Erfahrungen mit der dezentralen Vernetzung orientieren. Dennoch aber werden sie keinesfalls technisch-neutralen Charakter haben können, sondern notwendigerweise auch bewusste Wertungen und Gewichtungen implizieren.


    Dementsprechend wird eine radikale Umstülpung des gesellschaftlichen Stoffwechselzusammenhangs zunächst einmal das großangelegte »Ausmisten« von Produktionsprozessen und sonstigen stofflichen Bezügen, die nur dem kapitalistischen Formzusammenhang geschuldet sind, bedeuten. Und dies schließt natürlich auch ein (selbst)kritisches Durchleuchten der warenförmig konstituierten Bedürfnisstruktur ein."


    (aus: "Weltgesellschaft ohne Geld" - Norbert Trenkle)

  • Dahingehend wollte ich deshalb gegenüber den zahlreichen fortschrittsoptimistischen Produktionskraftverheißungen, ob in oder außerhalb des marxistischen Spektrums, meine Kritik äußern und dass in einer "öko-kommunistischen" Gesellschaft auf so manch Arbeits- oder Konsumbequemlichkeit verzichtet werden müsste.


    Hallo Mario,


    ich finde es ja immer wieder interessant, welche Gesichtspunkte Du in die/ zur Debatte stellst.


    Eine Bitte habe ich allerdings, bedenke bitte, hier ist das Marx-Forum, nicht das Marxismus-Forum.


    Ich für meinen Teil bräuchte schon nicht mal die Bezeichnung "öko-kommunistische" Gesellschaft, denn wenn es eine kommunistische Gesellschaft ist, dann entscheiden die Gesellschaftsmitglieder ob etwas Öko ist und was sie unter Öko verstehen.
    ... und das richtet sich mE auch zu einem gerüttelt Maß danach, wo sie schon 'Rücksicht' nehmen können, nicht nur wollen.


    Konsumverzicht ist nachgelagert. Er ist nach meiner Vorstellung zu keiner Sekunde die Voraussetzung. Mit einer Bedürfnis-Kritik kann und will ich genau gar nix anfangen.


    Vielleicht ist das einer der Unterschiede zwischen Marx und Marxismus.


    Liebe Grüße - Wat.

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