Hallo Wal,
jedem Materialisten war klar, dass die Linke niemals die Vorhut der proletarischen Revolution sein kann.
Gruß
Hans
Hallo Hans,
"Vorhut der proletarischen Revolution" ist ein Ladenhüter, den ich niemandem abkaufe - dir nicht und auch der Linkspartei nicht.
Ich hänge meine Erwartungen tiefer, und bin zufrieden, wenn sich irgendwer innerhalb oder außerhalb einer Partei für unsere Emanzipation vom Kapitalismus nützlich macht. Was wir nicht selber tun, wird auch nichts.
All die freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich ohne Bezahlung für notleidenden Flüchtlinge einsetzen, Sachspenden machen, Feldküchen organisieren und Flüchtlinge beraten, die sind ohne Ausnahme schon antikapitalistische Aktivisten. Keiner von denen redet aber geschwollen von einer "Vorhut der proletarischen Revolution".
Wenn in Zukunft etwas bewegt wird, wird es nur so bewegt: Durch das freiwillige und gemeinsame Engagement von Leuten, die anderen Menschen das Leben erleichtern und dafür keine Bezahlung erwarten. Das ist vielleicht nicht hinreichend für die Beseitigung des Kapitalismus, aber immer ein guter Anfang.
Das blöde Geschwätz von der "Umverteilung von oben nach unten" kann ich nicht mehr hören. Diese Umverteilung ist auch nur auf Geld fixiert. Mit dieser Umverteilung sollen es sich die Lohnabhängigen im Kapitalismus gemütlich machen. Wäre ganz nett, wenn es funktioniert, tut es aber nicht.
Die einzige "Umverteilung", die uns in einem krisenhaften Kapitalismus was bringt, ist die "Umverteilung" von der Arbeit für Geld zu freiwilligen gemeinsam organisierten Tätigkeiten ohne Bezahlung. Zur Not tun es auch Genossenschaften. Aber Parteien helfen uns nicht weiter. Auch keine "Vorhutparteien".
Von solchen Gedanken ist die Linkspartei meilenweit entfernt und entfernt sich von Tag zu Tag mehr. Deshalb rate ich davon ab, sich Hoffnungen auf die Linkspartei zu machen.
Gruß Wal