Wer an das Ende des Kapitalismus denkt und diesen notwendigen "inneren Zusammenbruch" zu verstehen versucht, der wird als Untergangsprophet und Apokalyptiker denunziert.
Gegen diese Denunziation schrieb der verstorbene Robert Kurz:
"Im Grunde ist die Projektion einer quasi-religiösen "Apokalyptik" und von "Weltuntergangsphantasien" etc. auf den Begründungszusammenhang der radikalen Krisentheorie verräterisch. Diese Phantasie liegt in Wirklichkeit ganz auf Seiten der Gegner: Sie selbst sind es, die eine begrifflich und analytisch bestimmte absolute innere Schranke der historisch begrenzten kapitalistischen Produktions- und Lebensweise genau wie die offiziellen Hüter dieser Ordnung als "Weltuntergang" schlechthin verstehen müssen, weil diese Welt letztlich auch die ihre ist und sie darüber weder hinausgehen können noch wollen. (...)
Nach dem Kapitalismus (...) kann und soll nichts anderes mehr kommen, weil jede "Alternative" von vornherein nur in diesen basalen Formen oder deren bloßen Surrogaten gedacht werden kann und "darf".
Wie soll man eine solche Haltung anders beschreiben denn als eine "Glaubensfrage"? Noch bevor sie ihre eigenen theoretischen Begründungen formulieren, haben diese selbstzufrieden "aufgeklärten" Realisten der Verhältnisse ihre eigene Gläubigkeit offenbart, was die mögliche Verewigung dieser ihrer Welt angeht. Sie selbst sind es, die gegen die theoretische Begründung einer historischen inneren Schranke des Kapitals eine irrationale, vortheoretische "Apokalypse-Angst" geltend machen, weil ihr Bewusstsein an die Fetischformen gefesselt bleibt."
Aus dem Fragment von Robert Kurz: "Tote Arbeit"
Siehe auch das Textfragment von Robert Kurz: "Zusammenbruchstheorien"