Mit den Plünderungs- und Welteroberungszügen im 15. Jahrhundert begann die Vorherrschaft des weißen Mannes (der Europäer) in der Welt. Ihren Höhepunkt erreichte sie mit der fast vollständigen Unterwerfung und Kolonialisierung der Welt bis 1914.
Mit der weißen Vorherrschaft ging es abwärts seit dem ersten Weltkrieg und der nachfolgenden Weltwirtschaftskrise.
Schon immer waren die „Weißen“ eine ethnische Minderheit in der Welt. Der Glaube an ihre Überlegenheit hing an zwei Fäden: Die angebliche Überlegenheit der „weißen Rasse“ und die tatsächliche Überlegenheit ihrer Waffen und ihrer Industrieprodukte.
Der Glaube an die „Überlegenheit der weißen Rasse“ verschwindet spätestens, wenn die „weiße Rasse“ selbst verschwunden ist. Das geschieht langsam, aber unaufhaltsam durch die ethnische Vermischung und ethnische Globalisierung unserer Gesellschaft.
Die Überlegenheit der „weißen“ Waffen und der „weißen“ Industrieprodukte verschwindet ziemlich rasch mit der industriellen Aufholjagd der kapitalistischen Peripherie:
Noch 1990 produzierten die „weißen“ Kernzonen des Kapitalismus - Europa und USA - zwei Drittel der weltweiten Industrieproduktion. Dieser Anteil war in den letzten 25 Jahren dramatisch auf 42 Prozent gesunken. Die Masse der Industrieproduktion wird heute in nichtweißen kapitalistischen Ländern hergestellt.
Gruß Wal Buchenberg
P.S. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich habe gut zehn Jahr in China gelebt und halte Asiaten oder andere Nichtweiße für keine besseren Menschen und ihre Gesellschaften für keine Paradiese.
Ich denke allerdings, je ähnlicher sich die Menschen nach Aussehen und nach Lebensweise werden, desto leichter fällt es ihnen, im Anderen die Gemeinsamkeiten als ausgebeutete und unterdrückte Menschen zu entdecken und gemeinsame Maßnahmen gegen gemeinsame Probleme und Schwierigkeiten zu ergreifen.
Dass die Nichteuropäer ein bisschen wohlhabender und die Europäer ein bisschen ärmer werden, ist insofern eine positive Entwicklung.