Inflation und Deflation


  • Ein paar Anmerkungen dazu:
    1. Ausgangslage
    Die Größenverhältnisse (100 als sich vermehrendes Kapital u. 20 als Vorschuss auf den späteren Mehrwert/Gewinn) sind dem zweiten Band des „Kapitals“ von Marx entnommen. Es können Prozente sein oder auch Milliarden Euro.
    Was die 20 für Konsum der Kapitalisten angeht, heißt es bei Marx:“Soweit der individuelle Verzehr (des Kapitalisten) in Betracht kommt, wird der Mehrwert vorweggenommen. Geld dafür muss vorgeschossen werden.“ MEW 24, 321.
    Mit der Versilberung seines Mehrwerts/Gewinns fließen diese 20 wieder an den Kapitalisten zurück.


    Daraus ergibt sich:
    „Seine Rechnung ist dann prozentig gerechnet:
    als Kapitalist Nachfrage = 100, Zufuhr = 120
    als Lebemann Nachfrage = 20, Zufuhr = 0
    Summe: Nachfrage = 120, Zufuhr = 120.“ Kapital MEW 24, 123.


    Was die Teilung des Kapitals=100 in 20 für Arbeitskraft und 80 für Produktionsmittel angeht, so entspricht das auch dem heutigen Lohnanteil in der deutschen Industrie.


    2. Preiswechsel, Inflation und Deflation
    Im ersten Band des „Kapitals“, 15. Kapitel, befasste sich Marx mit den Auswirkungen von Fallen oder Steigen des Lohns auf ein einzelnes Kapital. („Größenwechsel von Preis der Arbeitskraft und Mehrwert“.)
    Im zweiten Band des „Kapitals“, 15. Kapitel, befasste sich Marx länger mit den Auswirkungen von Preiswechseln von Produktionsmitteln auf ein einzelnes Kapital.


    Mit einer generellen Inflation oder Deflation gab sich Marx nicht ab, weil die Menge und Qualität der vorhandenen Warenmenge einer Gesellschaft – und damit die produzierten Werte - durch Umsetzung in steigende oder sinkende Preisniveaus nicht berührt wird.
    Für eine gegebene Warenmenge macht es keinen Unterschied, ob ihre Preise in Euro oder in Franken (“Deflation“) oder in Yen (“Inflation“) ausgezeichnet werden.


    Bei generellen Preisveränderungen „schwimmen“ Kapitalistische Waren- und Dienstleistungsverkäufer mit dem wechselnden „Wasserstand“. Sie können bei Preiserhöhungen ihrer Vorprodukte auch die Preise ihrer eigenen Waren und Dienstleistungen erhöhen. Bezieher fixierter Geldeinkommen können das nicht.
    Deshalb machen Inflation und Deflation einen Unterschied für alle Bezieher eines festgelegten Geldeinkommens: für Lohnarbeiter mit festgelegtem Tariflohn, für Rentenbezieher für HartzIV-Empfänger wie auch für Gläubiger, die Zinsen und Rückzahlung von ihrem verliehenen Kredit beziehen.
    Wie und warum das so ist, versucht die Grafik darzustellen.
    Gruß Wal Buchenberg

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