QuoteWas du nicht "zielführend" findest, brauchst du auch nicht tun. Für die meisten Leute spielt es aber eine große Rolle, wer gegen wen Krieg führt.
Was ich darüber denke ist vielleicht auch nicht so wichtig. Sicher, es ist natürlich nicht unerheblich wer gegen wen kämpft, um ein Kräfteverhältnis darzustellen. T´schuldigt, da war ich vielleicht etwas vorschnell.
QuoteUnd was sagt uns diese Information? Das bleibt bei dir offen. Ich denke, mit Krieg sind keine Probleme aus der Welt zu schaffen, schon gar nicht Probleme, die Ergebnis jahrhundertelanger Entwicklung sind.
Ich wollte damit nur sagen, ich kann gut verstehen wie es zu der Entwicklung kommen konnte, es musste sogar zu solcher Entwicklung kommen. Natürlich kann Krieg keine Probleme lösen und die permanente Einmischung des Westens in die Politik dieser Regionen hat das Elend der Bevölkerung nur zunehmendst verschärft. Noch heute leben die meisten Menschen dort von der Landwirtschaft. Was sind also die Perspektiven dieser Region? Ich denke es gibt keine, zumindest für die nächsten paar Jahrzehnte. Ich kann mir nur vage vorstellen was die Menschen über die ISIS dort denken. "Ja, die ISIS ist schlimm. Aber lieber eine grausame IS, also eine noch grausamere Politik des Westens, die unsere Situation nur weiter verschärft."
Selbst in Medien wie dem n.tv habe ich schon Interviews gesehen, die zeigen dass der Islam (wie auch der D´schihad etc.) nichts mit der IS zu tun hat. Der Islam, der Dschihad, sogar die Bibel o. a. Religionen werden m. E. von der internationalen Staatengemeinschaft bewusst missbraucht - Islam ist gleichbedeutend für Terror. So soll der Konflikt auf die Religion zurückgeführt werden, um die kap. Interessen zu verschleiern.
Was haben die im Irak lebenden Personen von einer irakischen Regierung zu erwarten, was haben die Kurden oder Türken von der türkischen Regierung zu erwarten? Dasselbe was die Syrer von ihrer Regierung zu erwarten haben - allenfalls als Feuerholz missbraucht zu werden.
Ich hatte gehofft wir könnten darüber diskutieren was wir als Revolutionäre hier in Deutschland tun könnten oder müssen. Parolen wie "Waffen für Kurdistan" ist natürlich ausgemachter Schwachsinn (t´schuldigt die Polemiken) und wird letzten Endes die sozialen Konflikte nur weiter anheizen.
Kürzlich wurde der Einwand gebracht (in einer Diskussion), Spanien 1936-39 hat eine Situation geschaffen aus der man lernen könne. Auch in Spanien hat es eine Rätebewegung gegeben. - das ist durchaus richtig.
Doch einerseits waren auch in Spanien die Menschen (die großteils aus Minderjährigen bestand) hinsichtlich ihrer Überzeugungen weit gespalten - z. B. Anarchisten, Republikaner (Sozialdemokraten), rechte und linke Sozialisten - und die erfolgreiche Oktoberrevolution lag nicht weit zurück, andererseits gibt es auch heute sehr viele Freiwillige, die sich im Westen für eine Aufopferung für den IS finden lassen, um gegen den Westen zu kämpfen. Diese Personen sind jedoch wie im spanischen Bürgerkrieg nur Fischfutter, da es an militärischer Ausbildung fehlte und augenblicklich fehlt.
Es hat in Spanien auch dasgleiche Element gefehlt wie auch heutzutage - eine Partei. Man sieht äußerst selten das der DGB einen Streik ausruft oder gar Soli-Streiks. Mit diesem Mittel könnte man jedoch über die nationalen Grenzen hinweg die Politik bis zu einem gewissen Punkt mit beeinflussen. Da ich nicht sehr belesen bin, würde ich gern mit euch über die Möglichkeiten diskutieren, ohne zuvor endlos im Internet rumzuforsten. Einen Arbeiter oder Angestellten im Dienst wird man auch nicht von der soz. Perspektive überzeugen können, indem ich sage, du solltest erstmal dies und das lesen, bevor wir zusammenkommen.
PS. Ich fordere niemanden auf zu Handeln. Jeder muss selbst wissen was er tut oder zu tun bereit ist. Ich denke nur dass Diskussionen im Internet nur bedingt zielführend (je nachdem was darunter verstanden wird) sind und sich die Leute auch privat treffen und organisieren sollten. Das ist letztlich aber nur ein persönlicher Einwand. Politik findet in den Betrieben und auf der Straße statt und da müssen wir hin. - aber wie gesagt, nur ein persönlicher Einwand, lasst euch nicht beirren.
Schöne Grüße
Matou