Kriege im Nahen Osten

  • Erst mal ein Danke für die Antworten.


    Eine weitere Frage hätte ich noch, geht ein wenig in die andere Richtung. Es geht um den Raubzug der NATO-Länder/USA durch den nahen Osten. Mir wird nämlich eines nicht Klar, was hat das für einen Vorteil für die USA und Euro-länder als Staaten? Viele vermuten, das es um Ölquellen und Pipelines(z.B durch Afghanistan) geht, also um pure Ressourcenkriege. Eines ist klar, nach dem Irak krieg wurden viele private Militärfirmen beauftragt und an den Ölquellen positioniert, auch personenschutz usw. private Firmen verkaufen doch jetzt die Ressourcen die sie dort eingenommen haben?
    Jedoch muss mann hier Staat und private Firmen auseinander halten, Kapitalisten kennen keine Länder grenzen sie verkaufen Global auch an Amerika.
    Wo liegt hier nun der Wirschaftliche Vorteil der USA, der Kriege?
    Ich kann mir das nur so erklären das sie so indirekt die Wirstchaft der Russen und Chinesen "schwächen", indem halt durch diese neuen Ressourcen auch neue Gas-konkurrenzen, zu Russland als beispiel entstehen. Ich hätte gerne solche Ökonomischen Abläufe, Motive verstanden. Das würde mich interessieren.


    gruß
    peripetie

  • Eine weitere Frage hätte ich noch, geht ein wenig in die andere Richtung. Es geht um den Raubzug der NATO-Länder/USA durch den nahen Osten. Jedoch muss mann hier Staat und private Firmen auseinander halten, Kapitalisten kennen keine Länder grenzen sie verkaufen Global auch an Amerika.
    Wo liegt hier nun der Wirschaftliche Vorteil der USA, der Kriege?
    Ich kann mir das nur so erklären das sie so indirekt die Wirstchaft der Russen und Chinesen "schwächen", indem halt durch diese neuen Ressourcen auch neue Gas-konkurrenzen, zu Russland als beispiel entstehen. Ich hätte gerne solche Ökonomischen Abläufe, Motive verstanden. Das würde mich interessieren.


    Hallo Peripetie,
    du sprichst hier von Kriegen der Nato und der USA im Nahen Osten. Welche Kriege meinst du denn? Ich sehe allenfalls Bürgerkriege mit ausländischer Unterstützung. Ich sehe keinen US-Krieg, keinen Krieg der Nato. ?(


    Zu den möglichen Motiven von irgendwelchen kriegführenden Regierungschefs kann ich allerdings überhaupt nichts sagen. Ich weiß nicht, was im Kopf von Assad vorgeht, der einen Krieg gegen seine Untertanen führt. Ich weiß auch nicht, was im Kopf von Putin vorgeht, der ihn dabei unterstützt. Ich weiß nicht, was im Kopf des französischen Präsidenten vorgeht, der in diesem Bürgerkrieg auf Seiten der Assad-Gegner eingreifen wollte, dem aber seine Verbündeten abhanden gekommen sind. Ich weiß auch nicht, was im Kopf des US-Präsidenten oder des britischen Premiers vorgeht, die im letzten Moment vor einem militärischen Eingreifen in Syrien zurückgewichen sind.


    Für mich sind das alles Mörder und Verbrecher. Weißt du, was im Kopf eines Mörders vor sich geht? Kannst du dich in die Motive eines Mörders und Verbrechers hineinfühlen? Ich nicht.
    Und jeder, der von sich behauptet, er kenne die Motive von Mördern und Verbrechern, ist mir unheimlich. Ich kann mir diese Einfühlungsgabe in die Gedanken von staatlichen Bösewichtern nur so erklären, dass diese Leute eine Affinität zu Regierungschefs und Befehlshabern haben. Solchen Leuten traue ich nicht über den Weg, auch wenn sie in anerkannten linken Publikationen schreiben.



    Gruß Wal

  • Mein Fehler, natürlich kein aktueller Krieg. Ich meinte die Kriege in den vergangenen Jahren, also Irak, Afghanistan und Libyen. Nach dem die Internationalen Truppen sich zurückzogen haben, herrscht dort nun natürlich ein großes Chaos in den Ländern und die Bürgerkriege von den du redest. Und ich glaube auch nicht das Assad dort speziell gegen seine eigene Bevölkerung kämpft, sondern gegen Terroristische gruppierungen wie die Al-qaida, die an Einfluss gewonnen hat, seit dem Afghanistankrieg. Die Konflikte die dort ablaufen sind nicht grundlos.
    Mein Gedanke war halt nur, dass wenn mann diese Entwicklungen, als globen Kapitalismus betrachtet der herrscht ansieht(mit Kapitalistischen Interessen(Ausbeutung der Natur, erschließung neuer Märkte usw.)), wie die Staatlichen Interessen mit denen der Industrie vereinbar sind. Da ich für die Staaten dabei keinen, im Kapitalistischen Sinne nutzen sehe.
    Also im Allgemeinen: Welche Kapitalistischen mechanismen, Motive spielen sich bei solchen Vorgängen ab? Rosa Luxemburg als beispiel hatte ja die Theorie das Kapitalistische Länder nicht-Kapitalistische Länder "einnehmen", könnte mann das so sehen/begründen?


    gruß
    peripetie

  • hallo peripethie,


    ich denke, du solltest in diesen Fällen nicht vorrangig nach kapitapitalistischen Interessen suchen, sondern nach Politischen oder Imperialistischen. Die Franzosen, die wieder eine gewichtigere Stellung in der EU bekommen wollen, haben andere Interessen in Syrien als die USA, die den Nahen Osten im USA-israelischen Sinn gestaltet und außerdem Russlands Macht beschränkt haben will. Und Russland hat aus eben diesen Gründen wieder andere Interessen. Und natürlich sind die arabischen Mächte (Saudiarabien, Katar usw.) einzubeziehen, die gegen den Westen und/oder Osten als auch untereinander unterschiedliche (islamische) Interessen verfolgen.


    Kurz: Es geht hier um Weltordnungsinteressen und weniger um Interessen der Kapitalisten.


    Beste Grüße
    Kim

  • Hallo Kim B.,


    du meinst also, wenn ich das Richtig verstanden habe, dass es um die Machtverhältnisse geht. Zum beispiel die Angst/Gefahr eines Landes das es durch ein anderes, oder einer Glaubensbewegung unterdrückt werden könnte (durch stärkere Waffengewalt/-technologien, oder durch hohen Export, sprich dominaz in Wirtschaftlicher hinsicht)?


    gruß
    peripetie

  • hallo peripetie,


    nein, es geht um Weltordnungsfragen einiger mächtiger Staaten.


    mehr dazu morgen. hab momentan keine zeit übrig um ausführlicher zu antworten.


    Beste grüße
    Kim

  • Hallo peripetie,


    hier meine weiteren ausführungen zu dem Punkt.


    1. Die westlichen Weltordnungsmäche (EU, USA) sehen in den
    Rebellionen in den arabischen Staaten eine Chance zur politischen Neuordnung zu
    ihren Gunsten. Deshalb versuchen sie
    über die ihnen genehmen Aufständigen finanziell oder mit Waffen Einfluss
    auf die Rebellion zu gewinnen oder greifen, wie im Fall Lybien, direkt
    militärisch ein. In Syrien gab nicht mal einen nennenswerten Volksaufstand,
    dort ging der Protest sehr schnell in Krieg über. Dort geht es insbesondre den
    USA um die a) um die Vernichtung eines Störenfrieds, der nicht nach den
    Maßgaben Amerikas internationale Politik macht, die (militärische)
    Überlegenheit Israels nicht einfach hinnimmt, mit Amerikas Hauptsfeind Iran
    verbündet ist u.a. und b) die Beseitigung eines Verbündeten Syriens und strategischen
    Postens Russlands, sowie der
    Klarstellung, dass die USA bei ihren Neuordnungsinteressen keine Rücksichten
    auf die anderen Konkurrenten mit weltpolitischen Interessen zu nehmen
    gedenkt. Die EU als Verbündeter der USA
    wünscht sich dabei einen so erfolgreichen Kriegsausgang, wie sie ihn in Libyen
    verbuchen konnte.






    2. Die beiden anderen Weltordnungsmächte Russland und China,
    haben natürlich etwas gegen die internationalen politischen Intentionen von USA
    und EU und sind deshalb an einem Status quo bzw. einer Lösung interessiert, die
    den westlichen Einfluss zumindest nicht vergrößert. In defensiver Weise berufen
    sie sich auf das Nichteinmischungsrecht in die Angelegenheiten fremder Staaten,
    das die USA und ihre Verbündeten mit ihrer Interventionspolitik ständig
    übergehen. Ihr Standpunkt ist eher defensiv. Sie sind natürlich daran
    interessiert, dass Syrien nicht unter den politischen Einfluss des Westens
    Gerät. Im Weltsicherheitsrat verweigern sie deshalb ihre Zustimmung für einen
    militärischen Einsatz und Russland versucht auf diplomatischem Weg, in der
    Vermittlerrolle, den Ausgang des Krieges in die ihm gemäße Richtung zu steuern
    (wobei es vorläufig einen großen Erfolg im Zusammenhang mit der Giftgasattacke
    verzeichnen konnte).






    3. Die islamischen Parteien (Türkei, Golfstaaten,
    Saudiarabien, Al kaida u.a.) haben mit der Einflussnahme auf Syrien regionale Großmachtinteressen im
    Sinn. Um ihre Ziele zu erreichen propagieren sie die einerseits die von
    vertreten islamische Linie und setzten durch direkte militärische Unterstützung
    der Rebellen zugleich auf eine kriegerische Lösung. Das allerdings mehr oder
    weniger unter der Aufsicht von USA und EU.










    Es geht hier also nicht um direkte Interessen der
    Kapitalisten, sondern erstmal um internationale Weltmachtpolitik, die auf dem
    Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird (sie hat überhaupt nichts zu melden und
    wird nur geschädigt) und bei dem die kämpfenden Parteien lediglich Spielbälle
    in der Auseinandersetzung in der Ausfechtung höherer Weltmachtsinteressen sind.
    Falls die Rechnungen der (westlichen) Weltmächte aufgehen, profitieren davon
    natürlich auch die einheimischen Kapitalisten, wie man es am Beispiel Libyiens
    verifizieren kann, wo ziemlich schnell nach dem Sturz des alten Regimes
    französische Wirtschaftsdelegationen das Land bereisten.






    Soweit meine Einschätzung






    Beste Grüße



    Kim

  • Danke für die ausfürliche Antwort, das war auch das was ich wissen wollte. Jedoch sprichst du immer von Neuordnungsinteressen, was meinst du damit konkret? Und ich las gestern, dass es den USA, EU und China nur um die Handelswege, durch die Meeresengen westlich und östlich von Saudi-Arabien(Suez-Kanal usw.) geht, die aktuell bedroht sind durch die Aufstände(die scheinbar von den westlichen Ländern selbst Aufgerüstet wurden, ???) im nahen Osten, was würdest du zu dieser Theorie sagen?


    Zu dem Konflikt zwischen Israel und Iran stimme ich dir zu. Iran fühlt sich bedroht von der Waffenstärke Israels und könnte die Öl-fabriken an den Küsten Saudi-Arabiens zerstören (so zumindest die Drohung), was natürlich verheerend wäre für die westliche Öl-versorgung.


    Jetzt reizt es mich auch zu fragen was du zum konflikt mit Nordkorea sagen würdest. Ich sehe in den Medien eine offensichtliche Hetzkampagne gegen Nordkoreas Diktator. USA führt ja mit Japan zusammen Militärübungen an den Grenzen Nordkoreas durch, und provoziert damit Nordkorea, welche daraufhin mit Atomtests provoziert und droht -> und USA als Antwort Raketenabwehrsysteme in Guam einrichtet. Wäre meine Annahme richtig, dass Nordkorea für die USA ein guter strategischer Stützpunkt gegen China wäre?


    gruß
    peripetie

  • Jetzt reizt es mich auch zu fragen was du zum konflikt mit Nordkorea sagen würdest. Ich sehe in den Medien eine offensichtliche Hetzkampagne gegen Nordkoreas Diktator. USA führt ja mit Japan zusammen Militärübungen an den Grenzen Nordkoreas durch, und provoziert damit Nordkorea, welche daraufhin mit Atomtests provoziert und droht -> und USA als Antwort Raketenabwehrsysteme in Guam einrichtet. Wäre meine Annahme richtig, dass Nordkorea für die USA ein guter strategischer Stützpunkt gegen China wäre?



    Hallo Peripatie,
    jetzt reizt es mich, dich auch zu fragen, was denn der Konflikt der USA mit Nordkorea (oder umgekehrt) mit unserer Emanzipation zu tun hat?
    Ich sehe da keinen Zusammenhang. Da ich keinen Zusammenhang sehe zwischen innerstaatlichen Konflikten und unserer Emanzipation, sehe ich auch keinen Anlass, mich darum zu scheren.
    Oben im Kopf des Marx-Forums heißt es: "Wir diskutieren hier eine bessere Einsicht in die Bedingungen unserer Emanzipation."
    Daher meine Frage an dich: Was bringt es den Emanzipationsbewegungen, wenn wir in die Gehirnwindungen von arabischen oder israelischen, westlichen oder östlichen Staatschefs kriechen und Prognosen anstellen, was diese Kerle heute Abend, Morgen oder Übermorgen anstellen wollen?


    Gruß Wal

  • Naja, da muss ich dir recht geben. Das Thema hat von der Fragestellung dieses Forums zu sehr abgelenkt. Meine Fragen wurden eigentlich auch alle schon beantwortet, weshalb mann jetzt nichts weiter vertiefen muss.


    Und die Emanzipation von der du redest, erreicht mann auch zum teil dadurch diese Konflikte der Länder zu verstehen und zu analysieren(Terroristen,Diktatoren usw. gehören auch dazu), denn bei der Überwindung des Kapitalismus werden sich die gleichen Konflikte wieder auftun oder weiterhin bestehen. Deshalb wird sich jeder irgendwann darum scheren müssen.


    Nochmals vielen Dank.


    Gruß
    peripetie

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