Welche "wir" sollen das denn sein, die heute und derzeit sich in alles mögliche fügen müssen, morgen aber schon Grundgesetze umschreiben und die Verhältnisse neu einrichten? Und bis dahin Schaden von "sich" abwenden müssen, weil sie mit dem grossen Umsturzwerk noch nicht begonnen haben?
Es zeichnet Kommunisten sogar nach deiner Definition aus, dass sie kaum Stoff für Entscheidungen sehen, die NICHT bloss jeder für sich treffen kann, vielmehr haben sie ein dramatisch zugespitztes Urteil darüber, wie nötig es ist, Entscheidungen im Konsens (so die libertären unter den Kommunisten, die Kommunalisten) auf gesellschaftlicher Stufenleiter zu treffen. Und nun schau UNS winzige Gruppe derer an, die hier im Forum schreiben: Jenseits der Befürwortung dieses Prinzips haben wir auf Anhieb so unendlich viel Meinungsverschiedenheiten, dass wir kaum nachkommen damit, sie überhaupt erst aufzulisten und uns klar zu machen. Die Konflikte liegen dabei nicht im Prinzip "ich will für mich x, müsste aber im Interesse aller y wollen...", sondern in der Unvereinbarkeit der aktuellen Inhalte der Entscheidungen, die "ich für uns alle" befürworte.
In DIESER Hinsicht unterscheiden wir uns nicht einmal von andern politischen Gruppen, allenfalls in der Sorgfalt und langfristigen Haltbarkeit der Resultate unseres Verständigungsprozesses, wenn wir denn je welche finden werden. Eins aber ergibt sich aus der "libertär-kommunistischen" Gemeinsamkeit immerhin: Die politischen Aufgabenstellungen, die die andern zu lösen versuchen, sind nicht unsre. Wenn grössere Gruppen oder Teile der Gesellschaft sich plötzlich auf unseren Standpunkt stellen würden, müsste man eventuell überlegen, welche Art vorläufige Notprogramme für die Zeit der Verständigung man einrichtet. Aber davon sind wir unendlich weit entfernt, die libertären Kommunisten gehören derzeit wahrscheinlich zu den winzigsten unter allen winzigen politischen Minderheiten.