Die Machtverteilung in Syrien hat klare Linien bekommen. Das allein ist schon eine Niederlage für die Aufständischen. Aktuell können sie nicht mehr um die Macht in Syrien, sondern nur noch um den Erhalt ihrer Macht im Tal des Euphrat kämpfen, wo sie den Angriffen der syrischen Luftwaffe ausgesetzt sind.
Auch Assad gehört zu den Verlierern des Bürgerkriegs. Er bleibt zwar Machthaber über die Mehrzahl der Städte im entwickelten Westen des Landes, aber er trägt die Verantwortung für den Tod von 100.000 seiner Landsleute. Von diesem Blut kann er sich nicht reinwaschen. Er bleibt als Mensch und Politiker ein Verachteter und Geächteter.
Verloren haben die Bewohner Syriens. Was hoffnungsvoll als aufgeklärte Demokratiebewegung begann, mündete in einen primitiven Bürgerkrieg, aus dem der als Sieger hervorgeht, der mehr Menschen tötet.
Die Menschen im Land fliehen vor beiden Bürgerkriegsparteien. Von knapp 21 Millionen Einwohnern vor dem Konflikt sind zwei Millionen Menschen außer Landes geflohen, weitere vier Millionen wurden innerhalb des Landes aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben und versuchen zwischen den Fronten zu überleben.
Einzige Gewinner des Bürgerkriegs sind die Kurden im Nordosten des Landes, denen ohne großes Blutvergießen die faktische Unabhängigkeit eines kurdisch dominierten Teilstaates in den Schoß fiel, und ohne großes Blutvergießen kann ihnen niemand diese Unabhängigkeit mehr nehmen,
meint Wal