Soziale Gerechtigkeit?

  • In der Schweiz wird derzeit von Sozialdemokraten und Grünen eine Volksabstimmung vorbereitet, die die Managergehälter auf 1:12 des niedrigsten Lohns derselben Firma begrenzen soll.
    Gleichzeitig bemühen sich Grüne und SPD in Deutschland bei der kommenden Bundestagswahl mit „mehr soziale Gerechtigkeit“ zu punkten. Unterstützt werden sie dabei von Teilen der Gewerkschaftsbewegung und attac, die uns mit ihrer Kampagne „UmFAIRteilen“ beglücken.
    Im Namen der „sozialen Gerechtigkeit“ soll ein bisschen an der Steuerschraube gedreht und ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden. Mehr ist nicht zu erwarten, da kein Mensch sagen kann, was „soziale Gerechtigkeit“ ist.
    Wer die Reichen „für die Krise bezahlen“ lassen will, der benötigt auch weiterhin Reiche und Arme. Wo ein Mindestlohn von 8,50 Euro als „soziale Gerechtigkeit“ hinstellt wird und gleichzeitig die HartzIV-Gesetze nicht angetastet werden, da wird nur Sozialkosmetik betrieben.


    Nichtsdestotrotz sollen und können sich radikale Linke in die Debatte um soziale Gerechtigkeit einmischen, indem sie die Sozialkosmetiker mit den harten Fakten unserer Klassengesellschaft konfrontieren.

    Wenn man alle Geld- und Sachwerte zusammenrechnet, dann besitzen die ärmeren 50 Millionen Menschen in Deutschland gerade mal Werte von 20.000 Euro pro Kopf. Die rund eine Million Kapitalisten besitzen dagegen pro Kopf Werte von 4,8 Millionen Euro. Hinzu kommt, dass die Sachgüter der Lohnarbeiter (Fahrzeuge, Kleidung, Möbel usw.) sich verbrauchen und ständig an Wert verlieren, weil es Konsumgüter sind.
    Die Kapitalisten verfügen jedoch nicht nur über bessere Konsumgüter, sondern vor allem auch über Produktionsmittel, die die nette Eigenschaft haben, dass sie in ihrem Gebrauch nicht nur ihren Wert erhalten, sondern noch vergrößern. Der Besitz der Produktionsmittel stellt sicher, dass die Reichen reich und die Armen arm bleiben. Steuersätze und Mindestlöhne bleiben Sozialkosmetik.



    Gruß Wal Buchenberg


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