Krieg um die Ukraine

  • Es gibt den dummen Spruch: „Gewalt ist keine Lösung!“. Der Spruch ist dumm, weil Leute, die Gewalt anwenden wollen, nicht Lösungen suchen, sondern ihr "Interesse" verfolgen.


    Die russische Regierung will von den Nato-Staaten eine Zusicherung, dass die Ukraine niemals in die Nato aufgenommen wird. Anders ausgedrückt: Der Kreml möchte die Ukraine entweder als „Pufferstaat“ mit minderer Souveränität behalten oder gar als Teilstaat in ein vergrößertes russisches Reich eingliedern.


    Die Nato-Staaten wollen das Gegenteil: Sie wollen die Militärmacht Russlands möglichst weit im Osten binden und sie wollen deshalb die Ukraine auf die eine oder andere Weise in ein westliches Bündnis einfügen.


    Den Ukrainekonflikt beherrschen gegensätzliche Interessen. Da gibt es weder eine „gerechte Lösung“, noch ein Kompromiss, der beide Seiten zufrieden stellt. Eine Seite muss nachgeben oder der Konflikt eskaliert bis zum Krieg.


    Bevor aber der bewaffnete Krieg entsteht, wird ein Nervenkrieg geführt.

    Russland hat die Initiative ergriffen und große Truppen an der ukrainischen Grenze aufmarschieren lassen. Die Nato-Staaten haben trotzdem die russischen Forderungen in einem gemeinsamen Schreiben kategorisch abgelehnt.

    Russland muss nun seinen Einsatz erhöhen und mit mehr Gewalteinsatz drohen oder klein beigeben.

    Die Nato-Staaten müssen irgendwie und irgendwo nachgeben oder sie zwingen Russland in eine bewaffnete Auseinandersetzung.
    Wenn keine Seite nachgibt, kommt es zum Krieg um die Ukraine - ein Krieg, den keiner gewollt hat.


    In meiner Kurzen Geschichte des heutigen Russland hatte ich geschrieben:
    "Durch die Maidanbewegung in der Ukraine und noch mehr durch die Annexion der Halbinsel Krim verlor Russland mit der Ukraine nicht nur einen wichtigen Verbündeten, sondern auch die Option einer politischen Westorientierung mit engerer Kooperation mit der EU.
    Das militärische Eingreifen in Syrien zeigte, dass Russland sich ganz auf sich selbst gestellt sieht. Es zeigt, dass Russland keine Freunde mehr hat, und daher auch keine Rücksichten nehmen muss auf westliche Empfindlichkeiten und Absprachen. China bietet sich zwar als wirtschaftlicher und politischer Partner an, wird aber in Russland als übermächtiger Konkurrent gefürchtet.
    Russland bleibt ein Land, das seine Mitte und seine Orientierung noch nicht gefunden hat. Das ist beunruhigend für seine eigenen Bürger wie für uns und alle seine Nachbarn."


    Wal Buchenberg, 31.1.2022


    Edit vom 8.2.2022:


    Wer nach einer praktischen Handhabe fragt, meine Vorschläge dafür sind:

    1. Die Bundesregierung darin zu unterstützen, unter keinen Umständen Waffen an die Ukraine zu liefern.

    2. Völkerrechtliche Anerkennung der Krim als Teil Russlands durch Deutschland. (Zwar war die Annexion der Krim widerrechtlich, aber ohne Krieg und massenhaftes Blutvergießen ist an die Rückgewinnung der Krim durch die Ukraine nicht zu denken. Ein bloßes Rechtsprinzip rechtfertigt keinen Krieg. Die Einwohner der Krim leben lieber unter ihren neuen russischen Herren als unter den alten ukrainischen.

    3. Austritt Deutschlands aus der NATO. Die Nato verschärft in Osteuropa die Kriegsgefahr. Wir Deutsche leben sicherer ohne die Nato.



    Siehe auch:


    Kriegsgefahr - wer will was ?


    Russland und der Westen von Alexander II. bis Putin


    Kurze Geschichte des heutigen Russland


    Die Ukraine zwischen reicheren Nachbarn


    Doppelte Kolonialisierung der Ukraine


    Die Protestbewegung der Ostukraine


    Doppelte Kolonialisierung der Ukraine


    Meinungsumfrage - 81% der jungen Ukrainer sind bereit, die Ukraine zu verlassen und in einem anderen Land zu leben

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