Die deutsche Wirtschaft im 1. und 2. Coronajahr


  • Die Konsumnachfrage („Konsumklima“) lag während des ganzen Jahres unter dem Niveau des Vorjahres (blaue Linie der linken Grafik). Auch nach dem Lockdown im Sommer wurden nicht einmal die Verkaufszahlen von Jahresbeginn 2020 erreicht (rote Linie der linken Grafik).

    Mit dem zweiten Lockdown im November, der vor allem den privaten Konsum und die Freizeitindustrie trifft, zeigen die Inlands-Indikatoren wieder nach unten. Auch das Weihnachtsgeschäft wird diesen Trend nicht nachhaltig umkehren.


    Der Exportabsatz sank im ersten Lockdown 2020 tiefer als der Inlandsabsatz (rote Linie der rechten Grafik). Durch die vergleichsweise rasche Erholung in China übertrafen deutsche Exporte im Sommer sogar die Vorjahreszahlen (blaue Linie der rechten Grafik).

    Obwohl die Industriebetriebe während des zweiten Lockdowns weiter arbeiten, sinken die Exportzahlen und Exporterwartung zum Jahresende.

    Quelle


    Die offiziellen Prognosen werden allmählich pessimistischer. Die Menschen auf der Straße und in den Betrieben waren schön längst besorgt, was die Zukunft angeht - viel besorgter als der öffentlich zur Schau getragene Optimismus in den Staatsmedien.


    Meine Prognose ist:

    Die Wohlhabenden und Reichen werden die Corona-Krise unbeschadet überstehen. Einige werden sogar noch reicher sein als vorher. Die Leidtragenden werden die "Massen" sein. Alles, was mit "Massen-" zusammenhängt, Massentourismus, Massenproduktion, Massenkonsum, Massensport, Massenveranstaltungen, Massenverkehrsmittel usw. werden dauerhaft Schaden nehmen. Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut wird wachsen.

    Aus einer Massengesellschaft wird (wieder) eine Klassengesellschaft.

  • Engpässe bei Sparkassen und Banken?

    Deutsche Sparkassen und Banken haben im Jahr 2020 rund 265 Milliarden Euro zusätzliche Kredite bei der Bundesbank angefordert. Dadurch stieg die Summe dieser Refinanzierungskredite von 75 auf gut 340 Milliarden Euro, wie die FAZ vermeldet.

    Die zusätzliche Viertelbillion ist aber nur zum kleineren Teil in die Wirtschaft geflossen. Die Liquiditätshilfen der Bundesregierung, die Unternehmen in Deutschland während der Coronakrise in Anspruch genommen haben, belaufen sich bislang auf nur 80 Milliarden Euro.


    Wofür brauchen Sparkassen und Banken so viel zusätzliches Geld?

    Die wahrscheinlichste Antwort ist: „... Dass die deutschen Banken sich vorausschauend für den weiteren Verlauf dieses Jahres mit Liquidität versorgen, weil sie hohe Kreditausfälle befürchten...“ (FAZ).


    Im ersten Halbjahr 2020 beliefen sich Bankkredite an inländische Unternehmen auf die Rekordsumme von gut 1.600 Milliarden Euro. Rund 16 % von dieser Kreditsumme haben die Banken nun für den drohenden Liquiditätsengpass auf die hohe Kante gelegt.

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