Marxistische Deutsche Journals, Blogs

  • Moin.


    Im Amerikanischen kenne ich einige gute. Aber gibt es solche Journals auch für Deutschland? Also wissenschaftliche Veröffentlichungen (aktuell wäre auch gut) Wie sieht es mit Blogs aus? (neben dem guten, den es hier gibt ;))

  • Hallo Vox,

    Ich kann da nur Englisch anbieten:


    den wissenschaftlichen Blog von Michael Roberts lese ich regelmäßig:

    https://thenextrecession.wordpress.com/


    Sein letzter Eintrag (über Inflation) ist etwas unter Beschuss geraten, aber ansonsten kenne ich nichts mit demselben Niveau: faktenbasiert und ohne große "Verbesserungen" der Marxschen Theorie. Im deutschen Sprachraum fehlt meist beides: Entweder bezieht man sich nicht auf Fakten und Daten oder/und man meint, man könne Marx "verbessern" oder "ergänzen".


    Michael hat auch eine Facebook-Seite, die ich aber meist ignoriere, weil ich Facebook nicht mag.

    https://de-de.facebook.com/Mic…rts-blog-925340197491022/


    Keinen Blog, aber eine Aufsatzsammlung findest du bei Robert Schlossers Werkstatt.


    Ansonsten führt kein Weg am Studium von Büchern vorbei. So komplexe Themen wie das Funktionieren des Kapitalismus lassen sich schwerlich ohne Bücherstudium erfassen.


    Gruß Wal

  • Hallo Wal,

    kannst du da genaueres Ausführen zum Bücherstudium?

    Gruß Mark

    Servus. Ich kann dir Texte von Marx selbst empfehlen. Z. B. Lohn, Preis, Profit oder Lohnarbeit und Kapital. Das Konspectus von Engels zu Band 1 gefällt mir auch sehr gut. Findet man bei Google. Andere Literatur ist zwar auch manchmal hilfreich (z. B. von Ernest Mandel) aber oft bleiben da große Lücken übrig (wie bei David Harveys Einführungen IMO). Von Ernest Madel gibt es auch ein Marxismus Lexikon (Handbuch), zum schnellen Nachschauen ist es gut, aber wie gesagt, Marx selbst ist am Besten.

  • Jeder Einzelne von uns kann Rechenpower benutzen - auch die Power von Rechnern, die irgendwo anders stehen.

    Für Rechenpower und für Planung benötigt niemand eine zentrale Planungsclique, die Cockshott reanimieren will.


    https://marx-forum.de/Forum/cm…ghlight=Staatssozialismus

    Ja ok, gegen zentrale Planung bin ich auch. Aber wenn es Modelle gibt, mit denen zentrale Planung funktioniert, dürfte dezentrale, demokratische Planung kein großes Problem darstellen (auf dem Papier erstmal nur). Auf den Blog bin ich über das Buch People's Republic of Walmark gestoßen. Sehr interessant. Die These ist, dass die heutigen multinationalen Unternehmen eigentlich schon dezentrale (noch autoritär organisierte) Planwirtschaften sind. Wobei wie Robert Coase gezeigt hat, gehört interne (und daran anschließend externe Planung über den Staat) schon lange zu kapitalistischen Unternehmen, besonders auch durch die Anwendung linearer Optimierungsmethoden. Das überschneidet sich auch mit der These Schumpeters, dass notwendigerweise sich der Kapitalismus zum Sozialismus (verstanden als staatliche Planwirtschaft) entwickelt. Was mir aufgefallen ist in den letzten Tagen: Je weiter sich der Kapitalismus entwickelt, umso mehr hebt er sich selbst auf. Zentralisierung und Automatisierung führen irgendwann, neben der schon vom Kapitalismus eingeführten sozialen Produktion, zu neueren Form der wirtschaftlichen Organisation. Eigentlich liegen die Alternativen schon ausgebreitet vor unserer Nase. Natürlich nicht ohne die heutzutage noch bestehenden Probleme.

  • Übrigens, mein eigener Blog:


    talesfromneptune.org


    ... ein Zitat von Marx, mit einer kleinen Änderung ;) ...

    Ja und das geht gar nicht!

    Wer nicht sauber zitieren und die Quelle genau angeben kann, der manipuliert den Text. Indem er einen Text manipuliert, manipuliert er das Denken anderer Menschen. :cursing:


    Ansonsten: Mit einem englischen Zitat von Chomsky starten, heißt: "Ich schreibe für Akademiker!"

    Und keine Kommentarspalte anbieten, heißt: "Was andere Menschen denken, interessiert mich nicht!"


    Da gibt es Verbesserungsbedarf.

  • Das ist ja nur ein spontaner Anfang. Damit ich erstmal verstehe, wie die Blogsoftware überhaupt funktioniert 😄Wird noch.

  • Hallo Vox,

    Ich lese Marx lieber im OriginaL. Marx ist sicherlich keine einfache Lektüre. Um so größer ist die Gefahr von Simplifizierungen, wenn man über Marx in einer Fremdsprache liest.

    Hast du denn schon die Artkel "Arbeit" und "Wert" im Marx-Lexikon studiert?

  • Hallo 😁

    Ja klar lese ich Marx auch sehr gerne. Marx wollte aber, dass er auch richtig bis ins Detail von seinen Lesern verstanden wird IMO. Daher sind seine Erklärungen oft sehr ausschweifend und wiederholend. Ich denke, es hilft auch, wenn man andere Autoren liest, nachdem man schon die Konzepte von Marx, durch Lesen der Texte von ihm selbst, soweit es geht, verstanden hat.👍

  • Hallo Vox,

    Ich lese Marx lieber im OriginaL. Marx ist sicherlich keine einfache Lektüre. Um so größer ist die Gefahr von Simplifizierungen, wenn man über Marx in einer Fremdsprache liest.

    Hast du denn schon die Artkel "Arbeit" und "Wert" im Marx-Lexikon studiert?

    Ich hatte das irgendwann aufgegeben, die Frage ist aber worüber sprechen wir, wenn wir von Marx-Studium sprechen? Das Kapital oder die Schriften die in den MEW (zusammen mit dem Kapital) zusammengefasst sind? Schließlich ist Politik in der Praxis nicht weniger bedeutend als ein Marx-Studium. Wenn du dann noch täglich 10h arbeiten gehst kommst du an deine Grenzen. Gibt's da ein paar Regeln, die dieses Studium etwas vereinfachen würde? Einen roten Faden?

  • Ein Roter Faden fürs (Selbst)Studium?

    Ich denke, ein roter Faden muss immer dort beginnen, wo die eigenen Erfahrungen und die eigenen Interessen liegen.

    Dort und nur dort kann man selbst ein Urteil fällen, was wichtig und was richtig ist und was man vergessen kann. Von diesem Beginn sieht man, wo einem der Weg hinführt.

    Der Rote Faden fällt also für jeden Einzelnen anders aus. Jeder geht dabei einen anderen Weg. Wenn es gut geht, findet man unterwegs Gefährtinnen und Wegbegleiter und das eigene Bemühen mündet irgendwie und irgendwo auch in den Strom der Geschichte.


    Im übrigen gab ich mir höchste Mühe, im Marx-Lexikon und in meiner Kapital-Kurzfassung die Theorien, Gedanken und Vorschläge von Karl Marx unverfälscht und allseitig zu präsentieren und im Marx-Forum auf heutige Fragestellungen anzuwenden.

    Was ich an Theorie tun konnte, habe ich gemacht. Von mir wird nichts Großes mehr kommen.


    Ein gesundes Neues Jahr für alle!

    wünscht Wal Buchenberg

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