Menschenrechte

  • Der Mensch der Steinzeit war infolge seiner Menschennatur im Besitz der Menschenrechte.
    Es gab leider bis zur französischen Revolution keinen Staat, der sie ihm garantierte.
    mars

Kommentare 7

  • Hallo Mars,
    du schreibst: "Es ist schon sonderbar, das die Ideologie von den staatlich garantierten, aber angeborenen Rechten sowohl imperialistisch, prokapitalistisch und auch emanzipatorisch gehandhabt werden kann."
    Ja, das wird so gehandhabt, weil Ansprüche und Forderungen, die Leute geltend machen, häufig in der Sprache und mit den Argumenten ihrer Gegner begründet werden. Das ist wohl nicht besonders erfolgreich, aber wir sollten uns über falsche Begründungen nicht lustig machen, sondern lieber bessere Begründungen beisteuern,
    meint Wal
  • Zu Antonio,
    Hallo,
    Ich habe den Ausdruck" lächerlich" gelöscht, weil er unsachlich ist.
    Es ist schon sonderbar, das die Ideologie von den staatlich garantierten, aber angeborenen Rechten sowohl imperialistisch, prokapitalistisch und auch emanzipatorisch gehandhabt werden kann. Außerdem folgen auf jeden Artikel einschränkende Umstände.
    Genügt denn die Formulierung eines emanzipatorischen Interesses nicht, muss es unbedingt eine menschenrechtlich höhere Weihe bekommen?
    Beste Grüße,
    mars
  • Mars, Du verkürzt, denn um zu dem, was wir heute als Subjekt verstehen, waren Keimformen - auch im Überbau z.B. der Polis, des feudalen Ständewesens etc. zu finden- notwendig, geschichtliche Bedingungen und Hinführungen also, welche zur Deklaration der Menschenrechte - als Ausdruck des Selbst- Bewußtsein des Menschen - führten. Sich mit diesen Ideen zu beschäftigen, sich mit diesen ernsthaft auseinanderzusetzen, um das Uneingelöste u.a. hierin anzumahnen, ist m.E. dialektischer, materialistischer als sich hierüber nur lächerlich zu machen, denn es ist ein Erbe, welches man kennen, begreifen und verstehen muss, um nicht - wie die Epigonen der >Menschenrechts-Ideologie - selber mit Begriffen wie Emanzipation etc. in eine begriffs- und geschichtslose Leere zu verfallen, die weder mit einer bloßen "Meinung" oder "einem Dafürhalten" geschlossen oder fruchtbringend angereichert werden kann.

    Verzeihung, wenn ich etwas falsch verstanden haben sollte.
  • Überall dort, wo immer noch (oder schon wieder?) feudale bzw. sklavenhälterische Verhältnisse existieren - man denke an die Unterdrückung der Frauen in Indien -, können Unterdrückte die Erklärung der Menschenrechte als ideologisches Instrument ihrer Emanzipation benutzen. Dagegen ist m.E. nichts einzuwenden, und daran ist auch nichts lächerlich.

    Lächerlich ist die Menschenrechts-Ideologie dann, wenn imperialistische Streifzüge mit ihr gerechtfertigt werden - man denke an die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan.
    Lächerlich ist die Menschenrechts-Ideologie dann, wenn Sie als Nebelkerze gebraucht wird, um Klassenherrschaft zu rechtfertigen - die Lohnsklaven bei amazon, zalando und Wiesenhof können ja gehen, wenn sie wollen...
  • Hallo mars,
    die "Erklärung der Menschenrechte" war eine Kampfansage an den feudalen Ständestaat mit unterschiedlichen Rechte und Pflichten. Die Erklärung der Menschenrechte im deutschen Grundgesetz sind nur noch hohle Worte ohne Wirklichkeitsbezug.
    In Emanzipationsbewegungen spielen nach meinem Eindruck "Menschenrechte" noch eine propagandistische Rolle, wo es um besondere ethnische Ausgrenzung ("Ausländer") geht. Da wird den Herrschenden ihr eigener hohler Anspruch entgegengehalten. Viel bewirken tut das meiner Meinung nach nicht.
    Ich glaube, wo z.B. eine Ausweisung praktisch verhindert wird, wird mehr erreicht, als durch viele Worte, die irgendwelche "Menschenrechte" einfordern.
  • Hallo,
    Ich will einfach die Menschenrechts-Ideologie ad absurdum führen. Aus der Menschennatur - ein Wesen mit Kopf, Rumpf, Armen und Beinen, Geschlecht - ergibt sich nämlich überhaupt nichts, kein Recht und keine Würde. Ein Recht setzt immer einen Staat voraus, der es aufstellt und durchsetzt. Die Urmenschen hatten eben keinen Staat, der ein Recht hätte durchsetzen können.
    Ludwig XIV etwa forderte von seinen Untertanen Gehorsam, weil seine Macht von
    Gottes Gnaden war. Der moderne Rechtsstaat fordert von seinen Untertanen ungefähr dasselbe, allerdings mit Bezug auf übergeordnete Menschenrechte, denen er sich selbst unterwirft.
    Das habe ich gemeint.
    Beste Grüße,
    mars
  • Wie meinst du das?
    Beziehst du dich hier nur auf den Homo sapiens oder auch auf Homo habilis, Homo rudolfensis, Paranthropus robustus, Homo erectus, Homo heidelbergensis und Homo neanderthalensis?
    Das mit den staatlich garantierten Menschenrechten hört sich auch etwas seltsam an. Aber ich lerne immer gerne was Neues hinzu.