Ein sprachliches Subjekt ist der Handlungsträger einer Aussage. Schauen wir uns die aktuellen Subjektiva an, mit denen wir berieselt werden:
Wer handelt angeblich? Zuerst immer „Trump“, dann noch Erdogan, Putin oder Seehofer, dann kommen fast nur noch Dinge: der Markt, die Demokratie, der Wohlstand, die EU, der Brexit, das Klima, der Schnee.
Sprache, die außer Regierungspersonal nur noch Dinge ins Subjekt setzt, ist Herrschaftssprache.
Gegenüber dieser Herrschaftssprache etablierte sich das schon „Ich“ als Subjekt. Gegen die Erfahrungen eines Ich, ist die Herrschaftssprache machtlos. Das zeigte sich jedes Mal, wenn auf Wahlveranstaltungen Merkel&Co. auf Menschen stieß, die sich zu Wort meldeten. Je häufiger (Tatsachen)Aussagen mit „Ich, mir mein“ beginnen, desto subversiver und mächtiger ist die Wirkung (metoo, „auchich“).
Dagegen lässt sich mäkeln, dass Aussagen, die mit WIR beginnen, noch mächtiger sind. Bisher sind alle die Aussagen, die mit einem WIR-Subjekt beginnen („wir sind das Volk“ etc.) ziemlich gefakt. Aber das wird sich schon noch ändern.
Festhalten lässt sich: Authentische Sprache beginnt mit Personen(gruppen) im Subjekt, nicht mit Dingen.