Was sich nicht zu kommentieren lohnt:

  • Wahlen in fremden Ländern;
    am wenigsten: Vorwahlen in den USA;
    Panama-Papers;
    noch weniger: Kommentare zu den Panama-Papers
    Diskussionen zwischen IWF, der EU und der griechischen Regierung;
    noch weniger: Kommentare zu diesen Diskussionen;
    Zeitungslügen;
    noch weniger: Kommentare zu Zeitungslügen;
    Tod eines Exministers;
    Tod eines Expromi;
    noch weniger: Nachrufe auf Expolitiker und Expromis.
    Parteiprogramme;
    noch weniger: Kommentare zu Parteiprogrammen
    Politikerreden;
    am wenigsten: Kommentare zu Politikerreden.


    Wann fangen wir endlich an, uns um unsere eigenen Probleme zu kümmern?

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

Kommentare 8

  • Vielleicht ist das auch eine Frage des Alters. Ich kann die "Begeisterung für Bernie" nicht verstehen. Ich habe hier noch die "Begeisterung für Willy" erlebt. In Frankreich gab es eine Begeisterung für F. Mitterand. In Griechenland gab es eine Begeisterung für A. Tsipras. Immer endete diese Begeisterung für Politikerfiguren mit Katzenjammer. Wie oft sollen wir dieses Spiel noch wiederholen? Im heutigen Frankreich wollen die Linken JEDEN zum Präsidenten wählen, der/die nicht Le Pen heißt. Wahlen sind ein Spiel, das mit uns gespielt wird. Wir können dabei nicht gewinnen, weil wir nicht die Regeln machen.
    Wo immer eine Person gewählt wird, befinden wir uns im Mittelalter. Solange wir nur über Namen, nicht über Sachfragen entscheiden können, solange werden wir beschissen und betrogen.
  • Ich denke ich verstehe jetzt etwas besser was Du meinst.

    Empoerung bzw. Entaeuschung sehe ich als ein Feuer, das ueber die Steppe alter, komfortabler, tradierter und liebgewordener Illusionen hinwegfegt, und verbrannte Erde hinterlaesst. Du nennst das schoen und gut. Ich nenne das unvermeidlich, potentiell nuetzlich, und immer noch besser als Apathie.

    Aber Du stellst die richtige frage. Was kommt nach der Empoerung? Was tun mit der verbrannten Erde? Kann etwas anderes auf ihr wachsen als das alte Kraut?

    Vielleicht lohnt es sich doch, diese frage anhand der jugendlichen Begeisterung fuer US Praesidentskandidaten Bernie Sanders zu - kommentieren.

    Mein hypothese waere: Wenn die Sanders Bewegung in den USA Erfolg hat wird sie zu herben Entaeuschungen fuehlen. Was Sie auf lange sicht jedoch geleistet habe wird, ist eine Ent-daemonisierung des Begriffs Sozialismus - in den USA.
  • Nein, ich möchte gar nicht in diese Breschen springen. Empörung über unsere Medien und unsere politische Klasse schön und gut. Aber woher kommt diese Empörung und wohin führt sie?
    Ich denke die Empörung kommt aus der Enttäuschung, sie kommt aus dem Frust, dass die Medien und die Politiker nicht das tun und das schaffen, was man von ihnen erwartet hat.
    Und wohin führt die Empörung über Medien und über die politische Klasse? Allenfalls zu dem dummen Selbstbewusstsein: "Das kann ich besser! Das können wir besser!" Und damit zu dem Versuch, einen "besseren" Ersatz für die herrschenden Medien und für die herrschende Klasse zu finden.
    Kurz: Die Empörung führt ins Leere.
    Nochmals: Wir müssen uns um unsere eigenen Probleme kümmern, nicht darum, was Reiche und Superreiche mit ihrem Geld anfangen, nicht darum, was Politiker mit der Staatsmacht anfangen.
    (Fast) alles, was die Medien und die Politiker verhackstücken, sind nicht unsere Probleme. Unsere Probleme kommen in ihrem Gerede und in ihrem Tun nicht vor.
  • Niemand kann in jede Bresche springen, die sich anbietet. Jeder muss seine wahl treffen welcher aufgabe er/sie sich stellt und was kraeftemaessig und intellektuell zu schaffen ist. Das gilt in der Fluechtlingshilfe wie beim bloggen.

    Womoeglich siehst Du gerade mehr Breschen als du Kraft hast. Wer koennte Dir soetwas vorwerfen? In einer solchen Situation wuerde ich eher sagen "Leute, ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen moechte - und deswegen verordne ich mir selbst eine essenzialistische Diaet".

    Ansonsten heisse ich jede kritische reflexion auf reale und mediale ereignisse willkomen, die bewusst oder unbewusst dem Ziel "Emanzipation fuer alle" zuarbeitet und die Macht oder auch nur das Ansehen autoritaerer Strukturen oder personen untergraebt. Von wem auch immer. Irgendwen wird es schon weiter bringen.
  • Ups Den habe ich zu frueh verschickt. Begruendung fuer diesel widerspruch folgt.
  • Ich bin mit diesem Betrag nicht ganz einverstanden.
  • Hallo Wat.
    Eigene Probleme, sind Probleme, die jeder von uns hat und jeder von uns kennt:
    Probleme mit dem Job,
    mit dem Chef,
    mit dem Geld,
    mit der Gesundheit,
    mit der Erholung,
    mit dem Essen,
    mit den Nachbarn,
    mit der Familie,
    mit Zuziehenden,
    mit Abziehenden,
    mit Andersdenkenden und mit Gleichdenkenden,
    mit der Polizei, mit der Justiz, mit der ArGe,
    mit der Krankenkasse,
    mit der Rentenkasse usw. usf.

    Das sind existentielle Themen.
    So lange wir uns noch über Zeitungslügen und Politikerreden aufregen, nehmen wir diese noch wichtig.

    Gruß Wal
  • Was sind denn bitte "eigene Probleme" ;)