Historikertag: Ist das Wissenschaft?

  • Privilegierte Lehrbeamte an den Unis schmücken sich gerne mit der „Freiheit der Wissenschaft“. Freiheit der Wissenschaft heißt vor allem Freiheit von staatlicher Einmischung und von kapitalistischen Zwecksetzungen. Von beidem ist die verbeamtete Wissenschaft meilenweit entfernt. Der Beamtenstatus der Professoren allein sichert schon, dass sich wissenschaftliche Kritik nicht gegen Staat und Wirtschaft richtet. Im Zweifelsfall wird mit Berufsverboten nachgeholfen. Und die Zwecke der Forschung werden von denen gesetzt, die für Forschungsprojekte bezahlen.

    Ein besonderer Fall sind die Historiker, die sich seit 1893 zu einem „Historikertag“ treffen, um sich und der Regierung zu versichern, worin der öffentliche Nutzen der Geschichtswissenschaft bestehe.

    Im Jahr 1893 fand die allzu offensichtliche These, dass der Geschichtsunterricht „insbesondere auch die Liebe zum Vaterland und ein strenges Pflichtbewusstsein gegen den Staat erwecken“ solle, auf dem damaligen Historikertag keine Mehrheit. Die unrühmliche Rolle, die viele Historiker im 20. Jahrhundert durch Unterstützung von Monarchismus, Militarismus und Nationalsozialismus gespielt haben, ist jedoch unvergessen.

    2018 wollten die deutschen Historiker auf dem 52. Historikertag am 25.09 in Münster endlich alles besser machen. Sie sorgen sich um „die Zukunftsfähigkeit unseres politischen Systems“ und kommen deshalb mit einer Antifa-Resolution an die Öffentlichkeit.


    In der Resolution des Historikertages heißt es: „Geschichtswissenschaft hat die Aufgabe, ... zur besseren Wahrnehmung von Gegenwartsproblemen beizutragen“. Dann folgt eine Liste, was in der Geschichtswissenschaft unerwünscht/verboten und was erwünscht/erlaubt ist:

    Verboten ist eine „antidemokratische Sprache“, erlaubt ist eine „historisch sensible Sprache“ – was immer das sein soll.

    Verboten ist "Populismus", erlaubt ist „parlamentarische Demokratie“.

    Verboten sind „nationale Alleingänge“, erlaubt ist die „europäische Einigung“.

    Verboten ist die "Diskriminierung von Migranten", erlaubt ist eine von „Pragmatismus getragene Migrations- und Integrationspolitik“.

    Verboten ist „politische Einflussnahme“ auf die Geschichtswissenschaft, erlaubt ist „kritische Diskussion“.


    Diese Resolution hat nichts mit Wissenschaft, aber alles mit „Gutmenschen-Politik“ zu tun. Es ist von Anfang bis Ende eine Anti-AfD-Resolution und eine Wahlhilfe für die Merkel-CDU, die ganz ohne „politische Einflussnahme“, aber ganz viel von vorauseilendem Gehorsam gespeist wird.

    Diese Resolution ist nicht nur (linksliberale) Ideologie, es ist Ideologie auf niedrigstem TAZ-Niveau.


    Wären diese Historiker Wissenschaftler, würden sie auf die aufklärerische Wirkung ihrer quellen- und sachgestützten Forschung vertrauen. Statt dessen wollen sie sich als selbsternannte Lehrer der Nation „auch normativ äußern“.


    Es ist ein Armutszeugnis, über das die in Münster versammelten Historiker nicht einmal abstimmten, sondern das per Beifall angenommen wurde.

  • Es ist schon erstaunlich wie übertrieben ideologisch und moralisch dieser Text des deutschen Historikerverbandes ist - er erinnert nirgends an objektiver Analyse, sondern an einer Knigge-Liste moralischer Anstandsregeln. Ein einziger methodologischer Vorschriftskatalog für die Geschichtswissenschaft im Namen von Markt und deutscher Nation - in Verbindung mit dem Weltmachtsprojekt Europa. Ziemlich merkwürdig zum Beispiel dieser Satz dazu:

    "Nicht zuletzt im Lichte der kolonialen Gewalt, die Europäer (?) in anderen Teilen der Welt ausgeübt haben, gilt es, der gemeinsamen Verantwortung für die Folgen unserer Politik im außereuropäischen Raum gerecht zu werden." ("Europäer": Die Leibeigenen oder sonst wer Zuhause sind wohl nicht das Subjekt der Kolonisation gewesen!)


    Im Namen der Schäden, die europäische Kolonialmächte so mit der Eroberung der Kolonien angetan haben, gilt es dafür sich wieder umso mehr in die Angelegenheiten dieser Staaten in der Welt einzumischen bzw. heuchlerisch ausgedrückt "Verantwortung" zu übernehmen - fehlte nur noch die Anfügung "nicht nur aufgrund seiner ökonomischen (und militärischen) Potenz". Am Ende gilt die Weltmachtsbestrebung Europas noch wie "Migration" als "historische Konstante".


    Quote

    Der Beamtenstatus der Professoren allein sichert schon, dass sich wissenschaftliche Kritik nicht gegen Staat und Wirtschaft richtet.

    Sehr richtig, in Bildungsinstitutionen, theoretisch natürlich vorwiegend in den Geistes- und Sozialwissenschaften, ist die „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ der offiziell höchste Wert; und nicht umsonst sind Argumente etwas anderes als Werte, weshalb dieser über die ganze Welt goldig schimmernde Wert ohne weiteren Grund also für sich selbst spricht und damit sogar etwa laut Schulverordnungen gar nicht zur Kritik oder Debatte stehen darf. So nimmt es nicht Wunder, dass alle Lehrer hierzulande wie Soldaten einen Treueeid auf das deutsche Vaterland und seine kapitalistische Verfassung ablegen müssen – von Unparteilichkeit des einzig existenten ausgebildeten Lehrpersonals aller jungen Bürger kann allein daher mitnichten die Rede sein.


    Und auch ein Blick ins deutsche Grundgesetz mag lehrreich sein: „Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.“ (Art. 5 Abs. 3). Es ist schon merkwürdig, ausgerechnet der Bereich der Bildung, in dem es um die Erklärung der Objektivität der Welt geht, womit subjektive Vorurteile diesem Vorhaben im Wege stehen, ausgerechnet hier schreibt die höchste Gewalt voreingenommene Weltanschauung vor – welche das loyalitätspflichtige Beamtentum jedoch ausgezeichnet befolgt. Noch bevor der Student sich mit der Analyse der (sozialen) Wirklichkeit befasst, soll am Ende totsicher ein Ergebnis herauskommen: das gute verherrlichte Bild von der kapitalistisch-demokratischen Grundordnung und die Parteilichkeit für die eigene Nation (und die Verbündeten, die sie sich selbst gibt). Verdächtig ist diese autoritäre, verstandesbeleidigende „Treue“ in der Wissenschaft schon, denn würde eine wissenschaftliche Erklärung der bürgerlichen Verhältnisse sowieso ergeben, dass die Leute in ihnen gerade gut oder am besten bedient sind, dann bedarf es keiner gewaltmäßigen Anordnung dafür, dass dieser treuepflichtige wissenschaftliche Schluss gelingt. Wenn das Endergebnis der gesamten Sozialwissenschaften bereits vorher nach außerwissenschaftlichen Kriterien festgelegt ist, dann liegt der Verdacht nahe, dass all diese bürgerlichen Theorien falsch sind; und weiter nicht nur falsch, sondern einen Grund haben, den die Obrigkeiten ihren Bildungsinstitutionen auferlegt: die Rechtfertigung der Klassengesellschaft.

    Die kapitalistische Hoheit handhabt andererseits die andere Abteilung der Wissenschaft wiederum anders, etwa hat der moderne Staat die Treue zur christlichen Weltanschauung oder anderen Religionen in den Naturwissenschaften abgeschafft. Dies nur deshalb, weil der Erfolg des kapitalistischen Wirtschaftsstandorts von der korrekten und möglichst ausgiebigsten Naturbeherrschung abhängt.


    Quote

    Freiheit der Wissenschaft heißt vor allem Freiheit von staatlicher Einmischung und von kapitalistischen Zwecksetzungen. Von beidem ist die verbeamtete Wissenschaft meilenweit entfernt. [...] Und die Zwecke der Forschung werden von denen gesetzt, die für Forschungsprojekte bezahlen.

    Man müsste hier schon die MINT-Disziplinen von den Sozialwissenschaften unterscheiden. Die STEM fields sind erst einmal tatsächlich in sich wertfrei und sorgen für korrektes Wissen. Dabei ist klar, dass nur liquide Geldgeber eben Forschungsaufträge stellen können, d.h. nur Staat und Kapital. Es ist gerade die Freiheit dieser Wissenschaft, welche sie zum Handlanger der herrschenden Interessen formt. In der Grundlagenforschung muss man sogar behaupten, dass hier eine außerordentliche Autonomie herrscht, weil die Ergebnisse und ihre Nutzanwendung oft kaum vorhersehbar sind. Wobei natürlich auch hier besonders dort, zumindest vorausahnend, geforscht wird, wo der Staat ein Interesse hat: Wenn er an Atomenergie oder an regenerativen Energien für seine Nationalökonomie interessiert ist, dann werden wohl viele Kapazitäten in solchen Bereichen aufgewendet.


    Die Gesellschaftswissenschaften liefern hingegen grundsätzlich falsches Wissen, sind dabei genauso Büttel der herrschenden Interessen. Egal welche Politik man konkret vertritt, für jeden Standpunkt gibt es eine rechtfertigende Theorie oder Schule - oder sie wird dann entsprechend gebildet und finanziert. Es ist auch bekannt, dass die Politik sich ihre Statistiken finanzieren kann, wie sie es sehen will usw. Dies setzt Pluralismus in den Gesellschaftswissenschaften voraus, was in einer Wissenschaft jedoch ihre Unfähigkeit beweist korrektes Wissen herauszubekommen und daraufhin auf den richtigen Grundlagen weiterzuentwickeln. In den Naturwissenschaften ist das längst bekannt und nur an den Rändern setzt Forschung ein, wo noch verschiedene Erklärungen als Hypothesen aufgestellt werden und strittig sind usw. Der bürgerliche Staat schreibt übrigens bewusst (nur) in den Sozialwissenschaften einen Pluralismus vor und setzt diesen aktiv durch. Wenn sich in einer Disziplin in einer Universität eine Schule o. Ä. durchsetzt, mischen sich höhere Instanzen und schreiben den Verantwortlichen vor, auch Wissenschaftler mit anderen Ansätzen je nach Konjunktur einzusetzen.

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    Der Beamtenstatus der Professoren allein sichert schon, dass sich wissenschaftliche Kritik nicht gegen Staat und Wirtschaft richtet.

    Sehr richtig, in Bildungsinstitutionen, theoretisch natürlich vorwiegend in den Geistes- und Sozialwissenschaften, ist die „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ der offiziell höchste Wert; und nicht umsonst sind Argumente etwas anderes als Werte, weshalb dieser über die ganze Welt goldig schimmernde Wert ohne weiteren Grund also für sich selbst spricht und damit sogar etwa laut Schulverordnungen gar nicht zur Kritik oder Debatte stehen darf. So nimmt es nicht Wunder, dass alle Lehrer hierzulande wie Soldaten einen Treueeid auf das deutsche Vaterland und seine kapitalistische Verfassung ablegen müssen – von Unparteilichkeit des einzig existenten ausgebildeten Lehrpersonals aller jungen Bürger kann allein daher mitnichten die Rede sein.


    Und auch ein Blick ins deutsche Grundgesetz mag lehrreich sein: „Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.“ (Art. 5 Abs. 3). Es ist schon merkwürdig, ausgerechnet der Bereich der Bildung, in dem es um die Erklärung der Objektivität der Welt geht, womit subjektive Vorurteile diesem Vorhaben im Wege stehen, ausgerechnet hier schreibt die höchste Gewalt voreingenommene Weltanschauung vor – welche das loyalitätspflichtige Beamtentum jedoch ausgezeichnet befolgt.

    Hallo Pfeilregen,

    ich denke, die Vorschriften, die die Herrschenden ihren Staatsdienern machen, sind nicht "merkwürdig", sondern berechtigt und gehen aus der Doppelnatur des Beamtentums hervor. Einerseits ist jeder Beamte auf dem Status quo verpflichtet, andererseits muss/will die herrschende Klasse freie Hand haben, um die politischen Verhältnisse immer neu ihren Bedürfnissen bzw. den Bedürfnissen des Kapitals anzupassen. Dem sollen Beamte blind folgen. Über diesen Konflikt zwischen politischem Gestaltungswillen und Beamtengehorsam war auch der VS-Präsident Maaßen gestolpert. Solche Konflikte ziehen sich durch die deutsche Politik.

    Beim Wechsel von Monarchie zum Parlamentarismus in der Revolution 1918/19 blieb die deutsche Beamtenschaft dem Militarismus und Monarchismus verpflichtet und war das Haupthindernis für eine demokratische Modernisierung des Staates. Die Nazi-Bewegung, die sich als "moderne Form des Konservatismus" präsentierte, fand deshalb viele heimliche und offene Unterstützer in der Beamtenschaft.


    Die Beamtenschaft ist insgesamt ein großes Hindernis für jede Demokratisierung in Deutschland.

    Und was den Wissenschaftsbetrieb angeht, behaupte ich (ohne es überprüft zu haben), dass weniger als 5% der großen Forscher und Wissenschaftler der letzten 150 Jahre verbeamtet waren.

    Der Beamtenstatus ist also auch ein Hindernis für schöpferisches und kritisches Denken.


    Meines Wissens gibt es aber in Deutschland keine linke Strömung, die eine Abschaffung des Deamtentums fordert. Durch Beibehaltung des Beamtentums fesselt sich jede Bewegung die Füße.

  • Vielleicht sollte ich noch anfügen, dass die bürgerliche Wissenschaft in ihrerer Pluralität von Theorien sowohl alle möglichen politischen Standpunkte rechtfertigt. Sie mag zwar grundsätzlich falsch sein, jedoch liefert sie auch zugegebenermaßen Material für den Pragmatismus in Politik und Wirtschaft. Dieser Pragmatismus, zu dem dann die akademischen Experten den Mächtigen verhelfen, "funktioniert" in dieser Gesellschaft trotzdem, jedoch eher aus der Erfahrung heraus und mehr schlecht als recht - denn irgendwie müssen die Herrschenden ja nun ihre Herrschaft ausüben. Entsprechende Techniken, konstruktive Handlungsvorschläge für's Zurechtkommen etwa in der unternehmerischen Konkurrenz oder in der staatlichen Unterdrückung rebellischer Arbeiter usw. liefert die Gesellschaftswissenschaft schon, zwar mit ausschließlich falschen Erklärungen, aber irgendwie funktionell.


    Ich finde das Bild, welches du von der Beamtenschaft zeichnest, ich nenne es einmal idealistisch. Die staatliche Bürokratie als einheitliches Abstraktum sei knöchternd, konservativ und ewig gestrig, würde sich schwerlich den dynamischen Ansprüchen der Wirtschaft oder auch den konstruktiven Begehren des Volks anpassen. Wahr ist das denke ich nicht, gerade mit der 68er-Gesinnung (ja, mag auch eine Abstraktion sein) haben immer wieder bestimmte ideologische Neuheiten den Weg in die Politik gefunden, allenthalben tauchen etwa "Gleichstellungbeauftragte", Ökofritzen oder sonstige Ideologen in den Staatsämtern auf.


    "Und was den Wissenschaftsbetrieb angeht, behaupte ich (ohne es überprüft zu haben), dass weniger als 5% der großen Forscher und Wissenschaftler der letzten 150 Jahre verbeamtet waren."


    Ich kann es ebenfalls nicht sicher beurteilen, wäre jedoch interessant. Soweit ich darüber in Kenntnis bin - auch unter Zuhilfenahme der Kenntnisse meines naturwissenschaftlich-technischen Studiums -, ist davon auszugehen, dass die meisten "großen Forscher und Wissenschaftler" wie Nobelpreisträger Beamte (womöglich an Universitäten) waren. Dies liegt daran, dass die "großen Entdeckungen" hauptsächlich im Rahmen der Grundlagenforschung stattfinden, die bekanntlich zum allergrößten Teil vom Staat organisiert wird. Da die Kosten für ungewiss lange Forschung mit ungewissem Ausgang ausgesprochen hoch ausfallen, die kaum ein Unternehmen auf sich nimmt, die bekanntlich immer nach schnellem Profit hecheln. Gleichzeitig ist zusätzlich ungewiss, inwieweit auf den Ergebnissen der Grundlagenforschung, die kapitalistische Anwendung findet, Patent vergeben wird. Wenn diese neuen Erkenntnisse wiederum verallgemeinert würden, weil sie nicht als patentierbare technische Anwendung anerkannt werden, kann sich die Konkurrenz kostenlos an dem Wissen bedienen, das einem Unternehmen oder einer Assoziation enorme Kosten verursacht hat. Zudem gibt es Bereiche der Wissenschaft, die ohnehin ausschließlich Staatsinteresse sind, wo das Gewaltmonopol auch kaum Kosten scheut - zumeist Militärtechnik, je nach dem Energie-, Raumfahrttechnik und was auch immer noch. Hier geht es sowieso nicht um die direkte Konkurrenz der Unternehmen, sondern sind Priorität der politischen Gewalt.


    Es ist übrigens doch gerade die gewisse Freiheit der Beamten, die bedingungslose Versorgung usw., die zumindest in den Naturwissenschaften die Voraussetzung für "schöpferisches und kritisches Denken" besorgt. Dies ist gerade kein Hindernis, eher noch sind die Wissenschaftler unter unternehmerischer Ägide von Befangenheit befallen, wenn sie parteiliche Studien zur verherrlichten Darstellung des Markenprodukts usw. abliefern müssen.

    Ich glaube in einem anderen Thread hatten wir eine ähnliche Debatte, in der du darauf bestanden hast, die Grundlagenforschung würde gar nicht wesentlich vom Staat organisiert. Da lagst du wirklich falsch, darüber kann man sich in einschlägiger Literatur o. Ä. relativ schnell erkundigen.

  • Hallo Pfeil,

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    Ich finde das Bild, welches du von der Beamtenschaft zeichnest, ich nenne es einmal idealistisch. Die staatliche Bürokratie als einheitliches Abstraktum sei knöchternd, konservativ und ewig gestrig, würde sich schwerlich den dynamischen Ansprüchen der Wirtschaft oder auch den konstruktiven Begehren des Volks anpassen. Wahr ist das denke ich nicht, gerade mit der 68er-Gesinnung (ja, mag auch eine Abstraktion sein) haben immer wieder bestimmte ideologische Neuheiten den Weg in die Politik gefunden,

    Ich denke mal, du hast nicht langjährige Erfahrungen mit Beamtentum. Ich kenne aber viele ehemalige Genossen aus dem KBW und anderen kommunistischen Organisationen der 68-Generation, die irgendwann den den Sprung in das Beamtentum geschafft haben, und spätestens dann war es aus mit ihrem Rebellentum und mit ihrem kritischen Denken. Jüngere Leute wie du können sich ja die Grüne Partei ansehen. Die wurde gegründet aus den "Realos" der ML-Bewegung und ist heute nichts anderes als eine "Beamtenpartei" ohne Biss und mit viel Arroganz.


    Quote

    Es ist übrigens doch gerade die gewisse Freiheit der Beamten, die bedingungslose Versorgung usw., die zumindest in den Naturwissenschaften die Voraussetzung für "schöpferisches und kritisches Denken" besorgt.

    Dem kann ich nichts abgewinnen. Sowieso sind die meisten Wissenschaftler in Deutschland und der westlichen Welt nicht beim Staat angestellt, sondern in kapitalistischen Unternehmen. Das allein widerlegt schon deine gemütliche Vorstellung vom Beamtentum.


    Wir können ja mal eine Wette abschließen, wie viel Nobelpreisträger aus dem Beamtentum stammen und wie viele nicht.

    Übrigens kennen US-Universitäten nichts Vergleichbares wie eine deutsche lebenslange Beamtenprofessur, und trotzdem wollen "hungrige Forscher" lieber in den USA forschen als in Deutschland.

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