Es gibt eine recht unbekannte marxistische Strömung, welche sich als "Dritteweltismus" bzw. Third-worldism bezeichnet.
Selbstverständlich gibt es viele unterschiedliche Auslegungen dieser Theorie, doch der Kerngedanke lässt sich folgendermaßen reduzieren:
In den sog. Industrienationen gibt es keine Arbeiterklasse mehr, sondern lediglich eine Arbeiteraristokratie. Es gibt keinerlei revolutionäres Potenzial
in der ersten Welt, es ist sogar eher wahrscheinlich, dass sich die Arbeiteraristokratie dem Faschismus hinzuwendet. (Somit lässt sich auch das gegenwärtige
Aufstreben diverser rechtsextremer Parteien erklären.) Die Arbeiter der dritten Welt hingegen haben im wahrsten Sinne des Wortes nichts zu verlieren, weil sie absolut gar nichts haben,
während hier sogar ein Hartz4-Empfänger ein recht spießbürgerliches Leben führen kann. Wir sind lediglich die Handlanger der Kapitalisten und die wirklich revolutionäre Kraft befindet sich in der dritten Welt.
Was denkt ihr darüber?