Dass kurdische Truppen (YPD) und kurdisch dominierte Einheiten (SDK) in Syrien von den USA personell und materiell unterstützt werden, spricht nicht unbedingt für „Selbstverwaltung“, aber sehr wohl dafür, dass diese Einheiten von den USA instrumentalisiert werden.
Gemeinsame Interessen mit den USA muss man den syrischen Kurden überall dort unterstellen, wo sie militärische Expansionspläne verfolgen.
Auf militärische Expansion gehen die kurdischen Verbände aus, wenn sie das IS-Zentrum Raqqa erobern wollen.
Dazu hatte ich schon geschrieben: "Dass die Kurden in Syrien sich nun als Speerspitze einer US-geführten Koalition gegen den Islamischen Staat präsentieren, dient ihrem kurzsichtigen Interesse an einem eigenen Staatsterritorium. Langfristig zerstören sie damit ihre Chancen für ein friedliches Zusammenleben mit anderen Ethnien und Religionsgemeinschaften der Region – vor allem mit den Sunniten. "
Auf Expansion gehen die kurdischen Verbände auch aus, wenn sie ihre traditionellen Wohngebiete nach Süden und nach Westen erweitern wollen.
Hediya Yousef, Ko-Vorsitzende des Exekutivrates des kurdischen Kantons Rojava , sagte in einem Gespräch mit der russischen Zeitung Gazeta, man brauche Zugang zu internationalen Handelsrouten, was nur mit Hilfe eines Korridors zum Mittelmeer möglich sei.
Ich habe wie viele andere Linke große Sympathie für das politische Programm der syrischen Kurden, die für kommunale Selbstverwaltung eintreten. Aber wie die Erfahrung mit anderen ethnischen Befreiungsbewegungen gezeigt hat, sind auch kleine ethnische Gruppen und Nationen nicht vor Expansionsdrang und imperialen Interessen gefeit.
Wer nach internationalen Handelsrouten ruft und diese Forderung mit Waffengewalt durchsetzen will, der gleicht einem Imperialisten wie ein Ei dem anderen.
Gruß Wal
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