Der Asiate kann sich selbst nicht leiden

  • Asiaten gibt es nicht. Der Online-Duden definiert lächerlicherweise: "Asiate, der, Einwohnerbezeichnung" ohne zu sagen, wo denn dieser asiatische Einwohner wohnen soll.


    "Asien" heißt "wo die Sonne aufgeht". Seit der Antike reichte dieses vom Mittelmeer aus gesehene "Morgenland" nicht viel weiter nach Osten als bis in die Türkei ("Kleinasien") und nach Persien.


    Der "Asiate" ist eine europäisch-koloniale Konstruktion. Der Europäer Carl von Linne klassifizierte 1735 erstmals die Menschheit nach ihrer vermeintlichen Hautfarbe in "weiße Europäer", "rote Amerikaner", "gelbe Asiaten" und "schwarze Afrikaner".


    Die Asiaten sehen sich nicht als "gelbe Morgenländer". Nach ihrer Vorstellung liegt Asien in der Mitte der Welt mit Europa und Afrika seinem westlichem Zipfel und mit Japan als Morgenland. Auch die beiden Amerikas liegen hier östlich.



    Und was die Hautfarbe angeht, so erzählt eine alte chinesische Sage von drei Versuchen der Schöpfergöttin (!) Nü Wa, den Menschen aus Ton zu erschaffen. Der erste Versuch Nü Was wurde zu wenig gebrannt und blieb weiß. Ihr zweiter Versuch wurde zu heiß gebrannt und wurde schwarz. Erst ihr dritter Versuch klappte und zeigt die gesunde Hautfarbe des gelungenen Menschen.


    Seit einige Regionen in Asien begonnen haben, den Kapitalismus zu kopieren und mit den USA und Europa erfolgreich zu konkurrieren, macht es Sinn, von einem "asiatischen Jahrhundert" zusprechen.


    Das "Wir-Gefühl" der Europäer, das immer noch an den längst vergangenen Traum von der europäischen Weltherrschaft anknüpft - fehlt den Asiaten. Selbst eine gemeinsam gefühlte Opferrolle als Leidtragende von europäischer und japanischer Kolonialherrschaft fehlt in Asien.
    Kurz gesagt: Der Asiate kann sich selbst nicht leiden.


    Die folgende Grafik zeigt die vorwiegend schlechte Meinung, die in asiatischen Ländern über die benachbarten Großmächte (Japan, China, Indien) herrscht.



    Japan ist in Südkorea (75% der Befragten) und in China (81% der Befragten) am besten gehasst. Freunde Japans scheint es in Malaysia (nur 16% negativ) und in den Philippinen (19% negativ) zu geben.


    China ist in Japan (91% der Befragten) und in Vietnam (81% der Befragten) am unbeliebtesten. Freunde im asiatischen Ausland hat China in Pakistan (18% negativ) und in Malaysia (22% negativ).


    Indien ist in Pakistan (82% mit negativer Meinung) und in China (76% negativ) am verhasstesten.


    Die paar Rassisten und Muslimhasser, die hier in Deutschland für Aufregung sorgen, sind Gold gegen das, was sich an Rassenhass und ethnischer Unterdrückung in jedem einzelnen Land und zwischen allen Ländern Asiens abspielt,
    meint Wal Buchenberg


    Siehe zum Thema auch:


    Globale Verteilung des kapitalistischen Reichtums


    Der Niedergang der klassisch-imperialen Mächte


    Die Vorherrschaft des Weißen Mannes bricht


    ... und tschüss Imperialismus!


    Kapitalismus und Emanzipation

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