Etliche Leute meinen, sie könnten die Kapitalismuskritik des Karl Marx damit vom Tisch wischen, dass seine Theorie an den Goldstandard gekoppelt sei. Die Koppelung des Geldes am Gold ist tot, also sei auch die Marxsche Geldtheorie tot. Nichts davon trifft zu. Um das aufzuzeigen, stehen im Folgenden zentrale Thesen der Marxschen Geldtheorie auf der linken Seite. Rechts daneben mein Kommentar. (Mit letzten Ergänzungen in beiden Spalten, 6.1.2022)
„Das Geld entsteht nicht durch Konvention... Es entsteht aus dem Austausch und im Austausch naturwüchsig, ist ein Produkt desselben.“ K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 83. | |
„Jedermann weiß, wenn er auch sonst nichts weiß, dass die Waren eine ... gemeinsame Wertform besitzen – die Geldform. Hier gilt es ... die Entstehung dieser Geldform nachzuweisen, also die Entwicklung des im Wertverhältnis der Waren enthaltenen Wertausdrucks von seiner einfachsten unscheinbarsten Gestalt bis zur blendenden Geldform zu verfolgen. Damit verschwindet zugleich das Geldrätsel.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 62. | |
| Im einfachen Warentausch werden zwei Waren mit verschiedenem Gebrauchswert miteinander gleichgesetzt: x Ware A = y Ware B. |
„Die allgemeine Äquivalentform ist eine Form des Werts überhaupt. Sie kann also jeder Ware zukommen. ... Die spezifische Warenart nun, mit deren Naturalform die Äquivalentform gesellschaftlich verwächst, wird zur Geldware oder funktioniert als Geld. ... Diesen bevorzugten Platz hat unter den Waren ... eine bestimmte Ware historisch erobert, das Gold.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 83f. | Karl Marx stellt die historische Entwicklung vom einfachen (zufälligen) Warentausch bis zur allgemeinen Geldware Gold in sehr knappen und sehr abstrakt-logischen Begriffen dar. Mensch kann diese Entwicklung des Geldes im antiken Griechenland aber auch als anschauliche Erzählung hier nachlesen: Entstehung des Geldes im antiken Griechenland |
„Ich setze überall in dieser Schrift (dem ,Kapital‘, w.b.), der Vereinfachung halber, Gold als die Geldware voraus.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 109. | Marx sagt erstens, dass sich Gold als Geldware historisch entwickelt hat, und sagt zweitens, dass er „der Vereinfachung halber“ im „Kapital“ an Gold als Geldware festhält. Es ist keineswegs so, dass die Geldtheorie von Marx an Gold gebunden ist. |
„Der Wertausdruck einer Ware in Gold – x Ware A = y Geldware – ist ihre Geldform oder ihr Preis.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 110. | |
„Der Austauschprozess produziert eine Verdopplung der Ware in Ware und Geld, ... In diesem Gegensatz treten die Waren als Gebrauchswerte dem Geld als Tauschwert gegenüber. Andererseits sind beide Seiten des Gegensatzes Waren, also Einheiten von Gebrauchswert und Wert.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 119. | Das ist der berühmt-berüchtigte Goldstandard: Auf beiden Seiten eines Tausches stehen gleiche Werte: Auf der einen Seite ein Warenwert, auf der anderen Seite eine bestimmte Menge Goldes – ebenfalls Verkörperung von Wert. |
Der Austauschprozess der Ware vollzieht sich also in folgendem Formwechsel: Ware – Geld – Ware W – G – W. Nach ihrem stofflichen Inhalt ist die Bewegung W – W, Austausch von Ware gegen Ware, Stoffwechsel der gesellschaftlichen Arbeit, ...“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 119f. „Soweit der Austauschprozess Waren aus der Hand, worin sie Nicht-Gebrauchswerte sind, in die Hand überträgt, worin sie Gebrauchswerte sind, ist er gesellschaftlicher Stoffwechsel. Das Produkt einer nützlichen Arbeitsweise ersetzt das der anderen.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 119. „Die Teilung der Arbeit verwandelt das Arbeitsprodukt in Ware und macht dadurch seine Verwandlung in Geld notwendig. Sie macht es zugleich zufällig, ob diese Verwandlung der Körper gelingt.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 122. „Als Vermittler der Warenzirkulation erhält das Geld die Funktion des Zirkulationsmittels.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 128. | Der Kapitalismus ist eine arbeitsteilige Produktionsweise ohne einen gesellschaftlichen Plan. Das macht den gesellschaftlichen Austausch notwendig. Alle einzeln produzierten Waren müssen sich auf dem Markt, der Zirkulationssphäre erst in Geld verwandeln (Ware wird zu Geld, W-G), bevor sie sich – bei dem neuen Besitzer - wiederum auf dem Markt in nützliche Gebrauchswerte verwandeln können (Geld wird Ware, G-W). „Die Gestalt des gesellschaftlichen Lebensprozesses, d. h. des materiellen Produktionsprozesses, streift nur ihren mystischen Nebelschleier ab, sobald sie als Produkt frei vergesellschafteter Menschen unter deren bewusster planmäßiger Kontrolle steht.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 94. |
„Der Kreislauf, den die Verwandlungsreihe jeder Ware beschreibt, verschlingt sich also unentwirrbar mit den Kreisläufen anderer Waren. Der Gesamtprozess stellt sich dar als Warenzirkulation.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 126. „Die Warenzirkulation ist nicht nur formell, sondern wesentlich vom unmittelbaren Produktentausch unterschieden. ... Es entwickelt sich ein ganzer Kreis von den handelnden Personen unkontrollierbarer, gesellschaftlicher Naturzusammenhänge.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 126. | |
„Preissumme der Waren geteilt durch die Umlaufsanzahl gleichnamiger Geldstücke = Masse des als Zirkulationsmittel funktionierenden Geldes. Dies Gesetz gilt allgemein.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 133. | Wieviel Geld ist nötig, um eine bestimmte Warenmenge in der Zirkulation auszutauschen? Auf den ersten Blick könnte man meinen, es sei immer genau so viel Geld nötig, wie die Warenpreise ausmachen. Die Waren treten aber nicht alle zum selben Augenblick in die Zirkulation. Daher kann jedes Geldstück mehrfach in den Austausch treten und dadurch größere Warenwerte zirkulieren machen als das Geldstück selbst an Wert repräsentiert. |
„Das Gesetz, dass die Quantität der Zirkulationsmittel bestimmt ist durch die Preissumme der zirkulierenden Waren und die Durchschnittsgeschwindigkeit des Geldumlaufs, kann auch so ausgedrückt werden, dass bei gegebner Wertsumme der Waren und gegebener Durchschnittsgeschwindigkeit ihrer Verwandlungen, die Quantität des umlaufendes Geldes oder des Geldmaterials von seinem eigenen Wert abhängt.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 136. | Heißt ganz einfach: Silberwährung erfordert für den Austausch der Waren mehr umlaufendes Geld als Goldwährung, die Euro-Währung erfordert für den Austausch der Waren weniger Geld als die D-Mark. Zu Zeiten der Goldwährung spielte dieses Gesetz eine größere Rolle, weil das vorhandene Barrengold in Münzen geprägt werden musste, damit es in Zirkulation kommt und den Warenaustausch in Gang bringen kann. Aber auch zu dieser Zeit wurde die umlaufende Münzmenge quasi automatisch durch den Austauschprozess selbst gesteuert: Überflüssige Münzen wurden zu Barren eingeschmolzen, bei fehlender Münze wurde von einer beliebigen Bank oder Scheideanstalt nachgeprägt. Niemals und nirgendwo wurde die gesamte umlaufende Münzmenge bewusst gesteuert. |
„Während die Warenzirkulation (unter dem Goldstandard) nur eine bestimmte Quantität Goldmünze absorbieren kann, daher abwechselnde Kontraktion und Expansion des zirkulierenden Geldes sich als notwendiges Gesetz darstellt, scheint das Papiergeld in jeder beliebigen Ausdehnung in die Zirkulation einzugehen.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 100f. | Kein Mensch hat je die genaue Menge der umlaufenden Goldmünzen bestimmt. Und seit das Gold nicht mehr als Geld gebraucht wird, hat die Menge des umlaufenden Geldes erst recht an Bedeutung verloren. Heute werden die Geldmengen M1, M2 und M3 gezählt. Diese Geldmengen haben nicht das Geringste mit dem zu tun, was Marx hier über die für die Warenzirkulation nötige Geldmenge ausführt. Die Ausführungen von Marx über die Warenzirkulation sind dennoch von Bedeutung, weil sich aus der Warenzirkulation alles entwickelt, was den Kapitalismus heute noch ausmacht. Marx zeigt nämlich auf, wie aus der Zirkulationsbewegung W-G-W (Waren werden zu anderen Ware) eine ganz neue Bewegung G-W-G entsteht: Aus Geld wird (mehr) Geld gemacht. Das ist die Bewegung von (Geld)Kapital. |
„Gold und Silber ... (stellen) als Geld ein gesellschaftliches Produktionsverhältnis dar...“ Karl Marx, Kapital I, MEW 23, 97. | Dieses gesellschaftliche Produktionsverhältnis ist nicht an die physische Gestalt von Gold und Silber gebunden. Geld als "Darsteller eines gesellschaftlichen Verhältnisses" kann sich von Gold und Silber lösen und hat sich historisch von Gold und Silber gelöst. |
„Wenn der Geldumlauf selbst den Realgehalt vom Normalgehalt der Münze scheidet, ihr Metalldasein von ihrem funktionellen Dasein, so enthält er die Möglichkeit latent, das Metallgeld in seiner Münzfunktion durch Marken aus anderem Material oder Symbole zu ersetzen.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 140. „Nur bedarf das Zeichen des Geldes seiner eigenen objektiv gesellschaftlichen Gültigkeit, und diese erhält das Papiersymbol durch den Zwangskurs. Nur innerhalb der von den Grenzen eines Gemeinwesens umschriebenen oder inneren Zirkulationssphäre gilt dieser Staatszwang, aber auch nur hier geht das Geld völlig auf in seine Funktion als Zirkulationsmittel oder Münze und kann daher im Papiergeld eine von seiner Metallsubstanz äußerlich getrennte oder bloß funktionelle Existenzweise erhalten.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 143. „Staatspapiergeld mit Zwangskurs ist die vollendete Form des Wertzeichens, und die einzige Form des Papiergeldes, die unmittelbar aus ... der einfachen Warenzirkulation selbst herauswächst.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 95. | Es ist eine dumme oder gar bösartige Unterstellung, dass Karl Marx nicht über den Goldstandard hinausgedacht hätte, und dass seine Kapitalkritik nicht vom Goldstandard zu trennen sei. |
„In der Zirkulation der Wertzeichen (Papiergeld) erscheinen alle Gesetze der wirklichen Geldzirkulation umgekehrt und auf den Kopf gestellt. Während das Gold zirkuliert, weil es Wert hat, hat das Papier Wert, weil es zirkuliert. Während bei gegebenem Tauschwert der Waren die Quantität des zirkulierenden Goldes von seinem eigenen Wert abhängt, hängt der Wert des Papiers von seiner zirkulierenden Quantität ab. Während die Quantität des zirkulierenden Goldes steigt oder fällt mit dem Steigen oder Fallen der Warenpreise, scheinen die Warenpreise zu steigen oder zu fallen mit dem Wechsel in der Quantität des zirkulierenden Papiers. Während die Warenzirkulation nur bestimmte Quantität Goldmünze absorbieren kann, daher abwechselnde Kontraktion und Expansion des zirkulierenden Geldes sich als notwendiges Gesetz darstellt, scheint das Papiergeld in jeder beliebigen Ausdehnung in die Zirkulation einzugehen. Während der Staat die Gold- und Silbermünze verfälscht ..., sollte er die Münze auch nur 1/100 Gramm unter ihrem Nominalgehalt ausgeben, vollzieht er eine völlig richtige Operation in der Ausgabe wertloser Papierzettel ... Während die Goldmünze augenscheinlich nur den Wert der Waren repräsentiert, soweit dieser selbst in Gold geschätzt oder als Preis dargestellt ist, scheint das Wertzeichen (Papiergeld) den Wert der Ware unmittelbar zu repräsentieren. Es leuchtet daher ein, warum Beobachter, die die Phänomene der Geldzirkulation einseitig an der Zirkulation von Papiergeld mit Zwangskurs studierten, alle inneren Gesetze der Geldzirkulation verkennen mussten. In der Tat erscheinen diese Gesetze nicht nur verkehrt in der Zirkulation des Papiergelds, sondern ausgelöscht, da das Papiergeld, wenn in richtiger Quantität ausgegeben, Bewegungen vollzieht, die ihm nicht als Wertzeichen eigentümlich sind, während seine eigentümliche Bewegung, statt direkt aus der Verwandlung der Waren zu stammen, aus Verletzung seiner richtigen Proportion zum Gold entspringt.“ K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 100f. | |
„Eine Ware (wie das Gold) gewinnt nur allgemeinen Wertausdruck, weil gleichzeitig alle anderen Waren ihren Wert in demselben Äquivalent (Wertgleiches) ausdrücken. ... Es kommt damit zum Vorschein, dass die Wertgegenständlichkeit der Waren, weil sie das bloß ‚gesellschaftliche Dasein‘ dieser Dinge ist, auch nur durch ihre allseitige gesellschaftliche Beziehung ausgedrückt werden kann, ihre Wertform daher gesellschaftlich gültige Form sein muss.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 80f.
„Ihre Körperform gilt als die sichtbare Inkarnation, die allgemeine, gesellschaftliche Verpuppung aller menschlichen Arbeit.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 81. "Ein Arbeitsprodukt, für sich isoliert betrachtet, ist also nicht Werth, so wenig wie es Waare ist. Es wird nur Werth, in seiner Einheit mit andrem Arbeitsprodukt, oder in dem Verhältniß, worin die verschiedenen Arbeitsprodukte, als Krystalle derselben Einheit, der menschlichen Arbeit, einander gleichgesetzt sind." Karl Marx: MEGA II/6, 31 (zit. n. Wikipedia) | Wert ist im Kapitalismus eine gesellschaftliche Größe, die abhängig ist vom Zusammenhang aller kapitalistischen Arbeitsprodukte. Wert ist nicht an eine einzelne Ware gebunden, auch nicht an ein einzelnes Geldstück oder an eine Banknote. Wert haftet weder an einer einzelnen Ware, noch an einem einzelnen Stück Papier. Die "Verpuppung von Wert" ist deshalb auch nicht an Gold gebunden. Im Prinzip kann jede Ware zur "Wertverpuppung" werden (Zigaretten, Öl, Getreide usw.) und unter den passenden (krisenfreien) Umständen kann eben auch Papier zur "Verpuppung von Wert" werden. Papiergeld hat selbst keinen Wert, aber es repräsentiert Wert. Geld ist das Medium, das die kapitalistische Gesellschaft zusammenhält. Nur durch Teilhabe an Geld haben wir Teil an der kapitalistischen Warenwelt. Wer kein Geld hat, ist kein respektiertes Mitglied dieser Gesellschaft.
Geld das auf Bankkonten liegt, erfüllt nicht die Funktion als Zirkulationsmittel, sondern eine Funktion als Schatz etc. Dass der Kapitalismus heute "an Geld ertrinkt" liegt daran, dass Geldkapital nicht mehr genügend profitable Anlagesphären findet. Dieser Überfluss von (Geld)Kapital ist kein Zeichen von Reichtum, sondern ein Symptom der kapitalistischen Überproduktionskrise.
Dass es Karl Marx in seinen Beispielrechnungen weder auf absolute Größen, noch auf Währungseinheiten ankam, darauf hatte er selbst einmal hingewiesen: „Die Zahlen mögen Millionen Mark, Franken oder Pfund Sterling bedeuten.“ MEW 24, 396. |
„Ein spezifisches Gesetz der Papierzirkulation kann nur aus ihrem Repräsentationsverhältnis zum Gold entspringen. Und dies Gesetz ist einfach dies, dass die Ausgabe des Papiergelds auf die Quantität zu beschränken ist, worin das von ihm symbolisch dargestellte Gold (bzw. Silber) wirklich zirkulieren müsste.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 141. | Heißt: Repräsentiert eine Papierwährung einen bestimmten Wert, so kann und darf dieser nicht beliebig geändert und manipuliert werden. Die Papierzirkulation funktioniert im Warenaustausch nur dann störungsfrei, wenn das Papier so zirkuliert, als ob an seiner Stelle der entsprechende Wert in Gold zirkulieren würde. Für dieses "so als ob" wird aber kein physisches Gold benötigt. Dafür ein Beispiel: Zu einem Zeitpunkt x wechseln Waren zum Wert von 10 Millionen Euro die Besitzer. Für diesen Besitzerwechsel müssen zu diesem Zeitpunkt 10 Millionen Euro in den Händen der jeweiligen Handelspartner vorhanden sein – von Kredit oder bargeldloser Zahlung etc. ist auf dieser Stufe noch nicht die Rede. Die Zirkulation obiger Warenwerte würde jedoch in den USA 11,4 Millionen Dollar erforderlich machen, weil der Dollar nur einem Wert von 88 Prozent des Euro entspricht. In beiden Fällen hätten aber Goldmünzen mit einem Gewicht von 63 Unzen denselben Zweck erfüllt. Da aber nicht alle Waren einer Volkswirtschaft zur gleichen Zeit und auf einen Schlag auf dem Markt nach Käufer suchen, benötigt man für eine störungsfreie Zirkulation deutlich geringere Geldwerte als die Summe der Warenwerte und Dienstleistungen z.B. im Bruttosozialprodukt ausmachen. |
Reale, aber grobe Zahlen: Im Jahr 2018 waren in Deutschland 268 Milliarden Euro als Bargeld (Münzen plus Banknoten) im Umlauf. Wir dürfen annehmen, dass mit diesem Bargeld vor allem private Ausgaben getätigt wurden. Laut Statistischem Bundesamt gibt es rund 40 Millionen Privathaushalte, die jeder im Jahr durchschnittlich 30.000 Euro für private Ausgaben tätigen. Die 268 Milliarden Euro Bargeld (abzüglich der Scheine, die unter einer Matratze lagen) haben also schätzungsweise in einem Jahr rund 1,2 Billionen Warenwerte zirkulieren gemacht. |
Siehe auch im Karl-Marx-Lexikon
Karl Marx über Gold- und Papierwährung
Wal Buchenberg, 2. Januar 2022