Chinas Wirtschaftsprobleme

Kluge und lange Analyse zu aktuellen Wirtschaftsproblemen in China von Michael Roberts ...

... und mein kurzer Kommentar dazu:

Der Glaube, man könne eine Volkswirtschaft mit Kapital so steuern, dass es ständig zu Wachstum und nie zu Krisen kommt, hat eine lange (sozialdemokratische) Tradition.
Diese Tradition erlebt in China eine Renaissance mit Mao-Kragen.

Typisch für diese Tradition ist, dass die Werktätigen, bzw. Lohnabhängigen in dieser Theorie nur als Konsumenten, nicht als selbstbestimmte Eigentümer und Leiter der Produktion bestimmt werden.

The belief that an economy can be steered with capital in such a way that there is constant growth and never crises has a long (social democratic) tradition. This tradition is experiencing a renaissance in China with Mao collars.

It is typical of this tradition that the working people or wage earners are only identified as consumers, not as self-determined owners and directors of the production.

Wal Buchenberg

Siehe auch:

Eine hochentwickelte kapitalistische Produktionsweise als Voraussetzung für den Sozialismus?

Wirtschaftsgröße und Wirtschaftsmacht hängt von zwei variablen Faktoren ab: Der durchschnittlichen Arbeitsproduktivität und der Anzahl der produktiven Arbeiter.

Bis in die Neuzeit verfügte China über die größte Wirtschaft in einer Welt ohne große Produktivitätsunterschiede, weil es über die meisten Arbeitskräfte verfügte. Mit der Entwicklung des Kapitalismus in Europa wurde dort die Arbeitsproduktivität pro Kopf enorm gesteigert. Nur so konnten relativ kleine Völker (England, Deutschland u.ä,) über eine große Wirtschaftsmacht verfügen.

Je mehr sich jedoch die Arbeitsproduktivität in der Welt auf ein gemeinsamen Niveau ausgleicht, desto stärker fällt die Anzahl der produktiven Arbeiter wieder ins Gewicht, über die ein Land verfügt.

Als Resultat dieses Angleichens der Arbeitsproduktivität in der Welt werden Europa und der Westen nicht nur relativ, sondern auch absolut zurückfallen. Der (Wieder)Aufstieg Chinas ist nur eine Frage der längeren oder kürzeren Zeit.