Wirecard - Sturmvogel der kommenden Krise

  • Wirecard startete 1999 als „Informationsdienstleister“ - quasi eine Hotline für Firmenchefs. Als das Startup vor der Pleite stand, firmierte man sich selber in eine Zahlungsverkehr-Plattform um - anfangs in der Porno- und Glückspielbranche.
    Wirecard versendet Geld von einem Geldbesitzer A an den Empfänger B. Von diesem Geldtransfer schöpft Wirecard 2 Prozent Provision ab. Irgendwann wurde daran noch eine Internetbank mit Kontenverwaltung für Dritte angehängt. Das Geschäft unterhielt gut 5.000 Mitarbeiter und florierte rund um den Globus.


    Seit 2008 wurde dem Unternehmen „irreführende bzw. falsche“ Bilanzierung und seit 2010 auch „illegale Praktiken“ vorgeworfen. Nach mehreren Bilanzprüfungen, die zu keinem klaren Ergebnis führten, hat eine erneute Prüfung festgestellt, dass Wirecard in seinen Büchern Bankguthaben über 1,9 Milliarden Euro führt, die nicht nachweisbar sind. Nun haben die beiden Banken im Ausland, bei denen die 1,9 Milliarden lagern sollen, erklärt, dass Wirecard überhaupt keine Konten bei ihnen unterhalte.

    Wirecard steht mit fast 2 Milliarden Euro in der Kreide bei 15 Banken, darunter die Commerzbank und die LBBW. Dort läuten jetzt die Alarmglocken.

    So schnell verflüchtigt sich papierener Reichtum, der nur aus Ziffern besteht.

    Wirecard ist der Sturmvogel der kommenden Krise.

  • Der Ablauf:

    1. Zwei Milliarden sind nicht auffindbar.

    2. Die Geschäftsführung ruft: Diebstahl! und macht ne Anzeige.

    3. Der Wirecard-Erfinder Markus Braun tritt von allen Ämtern zurück und taucht ab.

    4. Die neue Geschäftsführung gibt zu, dass es die Milliarden wohl nie gegeben hat.

    5. Haftbefehl für Markus Braun.

    6. Der verkauft seine Anteile von Wirecard für immerhin noch 155 Milliönchen und stellt sich dann erst der Polizei.

    7. Für schlappe 5 Millionen Kaution kommt er frei.

    8. Jetzt erst meldet Wirecard Insolvenz an. Inzwischen hatten sich 25 Milliarden "Reichtum" - die früheren Aktienwerte von Wirecard - in Luft aufgelöst. Marx bezeichnete ALLE Wertpapiere als "fiktives Kapital".

    Bilanzbetrug, Kursmanipulation, illegale Insider-Aktiengeschäfte, Insolvenzverschleppung, alles strafbewehrt, aber alles auch mit der Hintertür „Handeln im guten Glauben“. Das Gericht muss nachweisen, dass die Angeklagten ein genaues Wissen VOR dem Tag X gehabt hatten.

  • In den Nachrichten hieß es, dass der Aktienverkauf vom Ex-Vorstandsvorsitzenden auf Grund eines margin calls geschah.


    Heißt,

    das Geld vom Aktienverkauf ist also entweder an Banken geflossen oder

    doch in die privaten Hände des Ex-Vorsitzenden Markus Braun.


    Sollte das Geld in Banken geflossen sein, dann haben sich die Brüder und Schwester von der Finanzindustrie schnell noch die Taschen gefüllt und gesichert, bevor nichts mehr zu holen war.


    Sollte das Geld dem Privatsäckel von Markus Braun gutgeschrieben worden sein, wird er wohl kaum damit glücklich werden.

    Die Forderungen der Gläubiger, der Banken, haben Vorrang gegenüber den Forderungen kleinerer Gläubiger oder Aktionären.


    Danke für deine Zeitleiste, denn in der aktuellen Wirecard-Empörung geht vollkommen unter, wer sich kurz vor Schluss noch einmal bedient hat.

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