Unipolare und multipolare Weltordnung

  • Der Bundestagsabgeordnete Alexander Neu von der Linkspartei meint:

    „Wir befinden uns auf dem Weg zu einer multipolaren, mindestens tripolaren Ordnung. ... Ich begrüße eine multipolare Weltordnung. Sie erhöht die Möglichkeit, dass das Völkerrecht eingehalten wird. In der unipolaren Ordnung war es für den Westen nicht vonnöten, sich daran zu orientieren. Eine multipolare Ordnung bietet die Chance, sich vernünftig und berechenbar zu verhalten, den Einfluss anderer starker Akteure anzuerkennen und Ziele über Kommunikation und Verhandlungen zu erreichen.“

    Der Unterschied zwischen einer unipolaren und multipolaren Weltordnung besteht in darin, ob eine Hegemoniemacht anderen Mächten deutlich überlegen ist, oder ob konkurrierende Mächte miteinander um Hegemonie streiten.

    Beides sind imperialistische Herrschaftsformen. Es spricht nichts dafür, dass miteinander konkurrierende Mächte sich stärker an „das Völkerrecht“ halten und sich „vernünftig und berechenbar“ verhalten würden. Das ist bloßes Wunschdenken. Die Geschichte zeigt es anders.

    Auch am Beispiel der tripolaren Machtkonkurrenz im Nahen Osten ist nicht festzustellen, dass die großen Regionalmächte sich „vernünftig und berechenbar“ verhalten würden.

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

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