Friedenspreis des deutschen Buchhandels

  • Der Friedenspreis der deutschen Buchhändler wurde heute an Zweie verliehen, die verkünden: „Demokratie lebt nicht vom Streit, sondern vom Argument“. Mit dieser Devise wird vielleicht die Hälfte der Menschen aus der Demokratie ausgeschlossen, nämlich alle, die nicht gelernt haben, ihre Ansichten in passende Worte zu fassen. Mit der Losung: „Kein Streit!“ wird von allen und jeden ein Grundkonsens gefordert, der in unserer zerrissenen sozialen Welt nicht einlösbar ist.

    In meinem „Blog“, dem Marx-Forum, wird Polemik gegen Personen nicht zugelassen und werden Sachargumente gefordert. Im eigenen Blog („den eigenen vier Wänden“) kann man gegenseitigen Respekt einfordern, und rüpelhafte Leute von der Diskussion ausschließen.

    Wer jedoch die bestehende Demokratie auf die Regeln eines Blogs schrumpfen will, der sieht die Demokratie als geschlossene Veranstaltung für eine ausgewählte Elite. Wer Menschen aus der Gesellschaft ausschließen will („Ausländer raus!, Nazis raus!, Schimpfkultur raus!“), ist auf einem inhumanen Weg, der in KZs und Todeslager führt.

    Solche Exklusion wurde heute mit einem „Friedenspreis“ ausgezeichnet.

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

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