Friedensbewegung?

  • Eine politische Bewegung, die gegenüber zwei rivalisierenden Lagern bzw. Regierungen, nicht BEIDE als Bedrohung für den Frieden ansieht, ist bestenfalls unglaubwürdig, im schlimmsten Fall vergrößert sie die Kriegsgefahr, indem sie eine Seite moralisch stärkt.

    Heute nennt sich sowas „Friedensbewegung“.

    Auch diese Friedensbewegung ist Opfer einer personalisierenden Weltsicht, indem sie die Kriegsgefahr nicht in der strukturellen (kapitalistischen) Staatenkonkurrenz, sondern bei beteiligten Personen sucht.

    Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft, auch wenn sie ohne mich stattfindet.

Kommentare 3

  • Im Feynsinn-Blog hat Peinhart auf mein Statement mit einem Link zu einem „brauchbaren“ Artikel von Winfried Wolf reagiert: lunapark21.net/salisbury-ist-e…t-sarajewo-war-der-ernst/
    Darauf habe ich geantwortet:
    "Dein Artikel ist brauchbar, um meine Kritik zu illustrieren.
    Falls es "Kriegstreiber" nur auf einer Seite gibt (wie der Artikel sagt), wird kein (Um)Verteilungskrieg vorbereitet wie 1914, sondern eine Invasion.
    Dass die Nato oder die EU aber die Invasion in Russland vorbereiten ist lächerlich anzunehmen."
    • Update:
      Peinhart fragt zurück:
      "Was sind denn deiner Meinung nach die Motive für diese Eskalationen?"
      Meine Antwort:
      "Motive" sind da eine ganz unpassende Kategorie. Die "Motive" sind vor und in jedem Krieg auf allen Seiten immer die gleichen: Jeder Beteiligte will die "Interessen des eigenen Volkes" schützen. Wie Hegel meinte: Alles Schlimme kommt durch gute Absichten in die Welt.
      Wer eine Kriegsgefahr einschätzen will, muss mit Thukydides beginnen und nicht mit Motivforschung.
      Thukydides beginnt aber mit einer Einschätzung beider Seiten und ihrer "roten" Konfliktlinien.
    • Update II:
      Peinhart meint dazu:
      "Dass also Russland vor allem mit Georgien, Krim und Syrien 'rote Linien' gezogen hat, die 'dem Westen' überhaupt nicht passen? Dessen eigene wiederum, dass Russland überhaupt wieder mitspielen will und sich nicht mit der Rolle als eingefriedeter Rohstofflieferant zufrieden geben will? Von einer 'Öffnung' für's westliche Kapital ganz zu schweigen."