"Dass Staatssozialismus die wahrscheinlichste unter den denkbaren "progressiven" Entwicklungen ist, halte ich zumindest für diskutabel. Und das heißt: Staatssozialismus könnte auf dem Weg liegen und wie gehen wir, denen das nicht gefällt, damit um?"
Staatssozialismus ist machbar - das habe ich allein in diesem Thread mindestens 2 Mal deutlich bejaht.
Genauso mindestens 3 Mal geschrieben, daß und warum der Unsinn ist.
Ja, Staatssozialismus könnte natürlich auf dem Weg liegen.
Nur eben - wohin.
Ich kann Dir sagen, wie ich damit umgehe:
Ich werde so lange ich kann und 'sie' mich lassen, sagen, was ich davon halte, wie ich ihn finde und was ich dagegen vorbringe und wie es anders gehen könntetetetete.
... denn falls es den mal gibt, wirds mich nicht mehr lange geben, egal wie weit meine Lebensuhr dann schon gelaufen ist - ich hielte doch dann nicht einfach die Klappe. Und Staatssozialismus kann sich einfach nicht leisten, daß da einer ständig die Macht infrage stellt.
... Darum ist es ja auch kein Übergang. Darin kann nichts anderes 'zugelassen' werden, in Sachen Produktion sogar noch weniger als in Sachen öffentliche Meinung.
Ich bin da so was von kontarevolutionär, auweia...
Drin in ihm müßte mE genau das gleiche versucht werden wie jetzt auch versucht werden müßte:
- Parteiwerdung der Arbeitenden, gern auch 'aller'
- Vertrauen also in- und gegeneinander kriegen
- Ansätze von Solidarität durch die 'Errichtung' warenwirtschaftferner Produktionsstrukturen.
(Ansätze wenigstens, es muß nicht alles neu erfunden werden - aber die absolut existentielle Grundversorgung, (Wasser, Strom, Brot) die muß unabhängig von Staat und Markt und Äquivalenzen laufen können) - Der große 'Rest' kann vermutlich wirklich erst mit einer politischen Rev. gehievt werden. Aber dann eben schon von Menschen, die selbst wüßten, was sie damit anfangen.
http://feynsinn.org/?p=3975#comment-29861
Andere Variante, vielleicht ist die 'Euch' lieber.
http://feynsinn.org/?p=3975#comment-29863
- Kommunalverfassungen - jede Kommune ihre, bei autonomer (nicht autarker, dat geht eh nicht) Selbstbestimmung/ Selbstverwaltung.
- Kommunalverfassungen bilden 'Staat'.
- Staat macht einzig Außenverteidigung und ist meinetwegen Mentor für die Kommunen.
- Die Kommunen haben sich von nichts und niemandem was sagen zu lassen, wenn dann machen sie die Ansage nach 'oben'.
Ob dann in einer Kommune noch Arbeitszettel sind oder in der anderen nicht, egal.
Das wichtigste ist, daß diese Zentralkonzentrationskacke mal aufhört und auch nicht wieder anfangen kann!
Der DemZet ist dafür absolut untauglich.
http://feynsinn.org/?p=3975#comment-29913
Ich 'verlängere' mal noch...:
Aus meiner Sicht sind manche Möglichkeiten/'Notwendigkeiten' im Staatssozialismus, wenn überhaupt gegeben, noch viel schwerer machbar, als im jetzt, hier und heute.
Staatssozialismus würde es ja deshalb geben, weil wir noch nicht von warenwirschaftlicher Produktions- und Konsumtionsstruktur weg sind.
Wenn der eines mit Sicherheit super hinbekommt, dann daß die Grundversorgung klappt. Wird ja staatlich organisiert und alles andere dafür hintenan gestellt.
Da sind dann die anderen Bedürfnisse halt nicht so wichtig - es müssen da tatsächlich Prioritäten gesetzt werden.
Alle Bedürfnisse immer und zu jedem Zeitpunkt erfüllen, das ist schlicht und ergreifend nicht möglich - beim besten Willen nicht.
(Ich unterstelle da nicht mal wem was 'Böses', das sind mE unumstößliche Realitäten)
Dazu kommt, daß es da ein wie auch immer geartetes Äquivalenzsystem geben wird (geben muß, ist ja noch Warenwirtschaft).
D.h. Staat wird dem nachgeben und entsprechend 'löhnen'. Dafür will aber was gekauft/ erworben werden - das ist mit der Zeit ganz sicher nicht (nur) das, was es gibt.
Das wird sich also auf anderen Wegen versucht zu holen/ zu ertauschen/ zu kaufen/ zu verkaufen.
Damit ist da der Ruf nach 'richtigem' Kapitalismus vorprogrammiert.
(Edit: Da mit Selber- und Gemeinsam-Machen ansetzen zu wollen, geht schon deshalb nicht, weil da
a) eine 'Fraktion' steht, die ihr Äquivalent ohne weiteres Zutun 'eintauschen' will und
b) die Produktionsmittel (und Ressourcen) dem Staat resp. der staatlichen Planungsbehörde gehört, die das für was anderes längst verplant haben (mußte))
Wie sollen da die 'Kräfte', die versuchen wollen, daß einige Dinge der Grundversorgung vom Staat weg, in die Hände der Produzenten/Konsumenten kommen sollen (also ohne Staat, Waren, Äquivalenzen) da auch nur irgendeinen Stich sehen - gerade die klappt bis zuletzt mit Sicherheit hervorragend über den Staat.
Daraus schlußfolgere ich, daß das 'tötlicher' für jede Emanzipationsbewegung wäre, als alles, was es sonst noch so auch an wirklich schrecklichem gibt.
Btw. Ich habe das jetzt hier noch einmal aufgeschrieben, daß niemand denkt, ich meckere aus Prinzip schon, wenn ich das Wort Staatssozialismus höre.
Nee, ich habe mir da wirklich Gedanken drum gemacht.
Wäre es doch aus meiner Sicht das, was am schnellsten zu haben wäre.
Wenn da irgendeiner ein Argument zu meiner Beruhigung hat - immer her damit, bitte.
http://feynsinn.org/?p=2628#comment-20789
Demokratischer Zentralismus (DemZet)
Der Demokratische Zentralismus würde immer wieder genau der Stuß (nett ausgedrückt, dabei war der nicht mal unter Lenin nett) werden, der er war.
Der ist Stuß!
Nee, stop, stimmt nicht - er (der Demokratische Zentralismus, also genau dieser Führungs- und Organisationsaufbau von Lenin, der im übrigen nicht im kleinsten Ansatz was mit Marx zu tun hat oder hätte haben können) ist Super für Herrschaften, die immer hübsch Herrschaften bleiben wollen - mit dem DemZet ist die Entwicklung von Lenin zu Stalin absolut folgerichtig und so etwas wie vorhersehbar.
Der DemZet würde ohne Warenwirtschaft nicht anders - es könnte ihn ohne Warenwirtschaft nicht mal geben - denn es würde ihn ohne Warenwirtschaft nicht brauchen :P
Ja, Politik hat auch aus meiner Sicht/ Perspektive ökonomische Gründe. Die materiellen Bedingungen sind dafür die Grundlage.
Und wenn die materielle Grundlage keine herrschaftsfreie ist, kann es die Politik, also der Überbau fürs Janze auch nicht sein.
Nun verrate mir mal bitte einer, wie die Politik eine herrschaftsfreie materielle Grundlage schaffen oder lenken soll/ will, wenn sie dabei selbst herrschaftsfrei agieren soll/müßte.
Prost bei dem Salto!
Wat.
Warum 'muß' denn der damit verbundene (welcher eigentlich) Gesellschaftsentwurf überhaupt über dem gemeinsam Selbstmachen 'hängen'?
Verstehe ich nicht.
Wir machen doch mE etwas zusammen, weil wir meinen, daß wir dieses oder jenes jetzt besser hinkriegen oder hinkriegen wollen, als es der bisher übliche Gang der Dinge ist.
Im Laden kaufen falls wir das wenigstens können, Petition einreichen, uns über Fleischskandale und Umweltvergiftung/ -Verschmutzung aufregen, Baumaßnahmen der Stadt einfach hinnehmen - das sind doch Sachen, die verschiedene Menschen mittlerweile reichlich doof finden und versuchen was dagegen zu tun. Machen wir halt mit, gefällt mir schließlich auch nicht. Da muß nicht das große Sozialismus-Schild drüber hängen.
Ich würde bei evtl. Nachfrage allerdings auch nicht verschweigen, daß ich insgesamt danach 'trachte' und warum.