Warenwirtschaft oder Warenwirtschaft oder Warenwirtschaft

  • “Einfach mal eine Anmerkung. Wenn Du “Warenwirtschaft” einfach so ohne Zusätze schreibst, dann versteht jemand, der Marx nicht gelesen hat nicht im geringsten, was Du überhaupt meinst. Da dieses kein ME-Forum ist, könntest Du den dich verstehenden Leserkreis wesentlich erweitern, indem Du z.B. “kapitalistische” voranstellst, wie HAM es dir neulich bei Frau Mop empfahl. Das kostet dich nix, verfälscht den Sachverhalt nicht und macht manchen vielleicht neugierig weiterzugraben. Der Begriff der Warenwirtschaft ist inzwischen anders besetzt. Ich mein’ ja nur.”


    Lustigerweise gibts da erst einen Knoten im Kopf, wenn man (durch ME weniger) aber den vermeintlichen Nachfolgern kirre gemacht wurde und darum meint, es könne irgendeinen Unterschied zwischen Warenwirtschaft und Warenwirtschaft geben.


    Gibt es aber nicht, ob die kapitalistisch ist oder sich sozialistisch nennt, sie ist und bleibt Warenwirtschaft.
    Dh. Dir muß was gehören und Du über was verfügen, was ein anderer meint zu brauchen, der wiederum auch was hat, was Du meinst zu brauchen. Alleine Mensch sein und ‘Hunger’ haben, ist dafür weder hinreichend noch notwendig, sorry.


    Da ist dieser ganze rhetorische Systemshit davor einfach nur Verdummung. Aber war halt mal sehr ‘propaganda-praktisch’ und das wirkt eben nach.


    Wenn hier jemand eine Warenwirtschaft auf sozialstaatlich haben will, dann bitte, aber Sozialismus ist das eben nicht – Es ist ein Sozialstaat.
    Ok, dann nenne man es so – der Wunsch hat ja seine Begründung.


    Ich denke mal, Du könntest mir zustimmen, wenn ich sage: Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
    Daraus schließe ich messerscharf: Soziale Absicherung ist nicht alles, aber ohne soziale Absicherung ist alles nichts.


    Es ist leider so, daß Du bei Warenwirtschaft je nach ‘staatlicher Gestaltung’ entweder bei Nachfragemangel (Du hast kein Geld Dir Deine ‘Wünsche’ zu erfüllen) oder bei Nachfrageüberschuß (Du hättest genug Geld aber keinen Anbieter für die Waren Deiner Wünsche) landest, mehr Möglichkeiten gibts nunmal unter warenwirtschaftlichen Reproduktionsprozessen nicht.


    Btw. ein Gut kann Ware sein, muß aber nicht.


    http://archiv.feynsinn.org/?p=13578#comment-45949


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    Wie ich das* nenne: Vorkapitalistische Produktionsweise.


    Wenn jemand als eigener Produzent über eigene Produktionsmittel verfügt und ohne Angestellte selbst erarbeitet, dann wird das nicht unter kapitalistische Produktionsweise subsummiert. Das betrifft alle ‘kleinen Krauter’, Künstler, Ärzte, RAe, Architekten etc.
    Die sind noch, ich sags mal etwas despektierlich, aus vorsintflutlichen Zeiten übrig geblieben… oder in diese zurück geschleudert worden.


    Er hat selbst (noch) seine Produktionsmittel und arbeitet für seinen eigenen Lohn. Er ist aber kein Kapitalist, der würde von fremder Arbeit leben (können), und er ist kein Lohnarbeiter, weil ihm seine Produktionsmittel selbst gehören.


    Du mußt Dich darauf ja nicht einlassen, insofern jedenfalls nicht, daß Du diese Auffassung teilst.


    Nichtsdestotrotz ist aber Warenwirtschaft nur Eigentümern möglich. Nur als Eigentümer von irgendwas, was ein anderer haben will, kannst Du auf dem Markt Erfolg haben. Das ist nicht anders, wenn dieser Markt vom Staat als ‘fest’ vorgegeben ist.
    (Die Nachfrage kommt da trotzdem nicht überein, je nach ‘Ausgestaltung’ gibts Mangel oder Überschuß von Nachfrage.)


    Wenn Du nur Deine Arbeitskraft hast, ist das Gehirn dazu nicht die Erweiterung als Produktionsmittel, das gehört zur Arbeitskraft dazu oder macht es ‘allein’ aus. Ja, ich weiß, gibt so manchen, der das als eigenes Produktionsmittel sieht. Aber Dir muß trotzdem immer noch wenigstens ein Stift oder Pinsel oder PC oder Instrument gehören, sonst isset eben nix extra neben der Arbeitskraft.


    Wenn Du nur Deine Arbeitskraft hast, wirst Du egal, ob Du arbeiten ‘darfst’ oder nicht, die Produkte als Waren immer von einem anderen kaufen müssen, auch wenn Du nicht kannst.
    Auch da unterscheidet sich Warenwirtschaft nicht durch die unterschiedlichen Wortvorzusätze.


    Wir hatten hier ja auf @flatters Ansinnen mal angefangen über eine Sozialistische Marktwirtschaft zu spintisieren.


    Ich kann mich gut erinnern, wann die Diskussion dann abbrach.


    1) Was gehört alles zum Lebensnotwendigen, der Daseinssorge
    2) Was bedeutet/meint “sozialistisch”.


    Auch wenn wir nur an 1) gingen, denke ich, sind wir ganz schnell am Ende mit dem, was wir darüber als felsenfest und für immer feststehend aufschreiben könnten. Wir müssen zwar alle essen, die Geschmäcker sind aber eben verschieden. Da wirds dann mit der Abgrenzung von notwendig oder nicht schnell relativ ruhig…


    [* = ein Produzent gibt seine Waren direkt an den Verbraucher gegen Geld ab und jemand übernimmt den Transport und die Auslieferung so]


    http://archiv.feynsinn.org/?p=13578#comment-45958

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