Tierschutz 1) Die
Menschen sind zusammen mit Tieren, Pflanzen und der unbelebten Natur nur
Teile eines zusammenwirkenden Ganzen. Da die Menschen jedoch die einzigen
Lebewesen sind, die ihr Verhalten planen und steuern können, haben sie
auch eine besondere Verantwortung nicht nur für sich, sondern auch für die
Natur als Ganzes mit allen ihren Teilen. Innerhalb dieser Verantwortung
müssen sie darauf achten, dass sie die Naturbedingungen allen Lebens
möglichst wenig zerstören und wohlbehalten an nachfolgende
Menschengenerationen übergeben werden. Weder können einzelne Menschen,
Menschengruppen, Rassen oder Nationen ein Eigentums- und Herrenrecht über
die Natur beanspruchen. "Selbst eine ganze
Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen Gesellschaften zusammen
genommen, sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre
Nutznießer, und haben sie als gute
Eltern den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen.“
Karl Marx, Kapital Bd. III, MEW 25, 784. 2) Wo
Raubbau an der Natur stattfindet, so geschieht das zuerst und vor allem
auf der Ebene der Produktion. Die (kapitalistischen) Produzenten bestimmen
den Konsum. Die (lohnabhängigen) Konsumenten bestimmen nicht die
kapitalistische Produktion: "Und jeder
Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt
in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst, den Boden zu
berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner Fruchtbarkeit für eine
gegebene Zeitfrist ist zugleich ein Fortschritt im Ruin der dauernden
Quellen dieser Fruchtbarkeit. ... Die kapitalistische Produktion
entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen
Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles
Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter.“ MEW 23,
529f.</font> Wirksam kann man sich innerhalb unserer
kapitalistischen Gesellschaft nur für den Schutz der Natur (die Menschen
eingeschlossen) einsetzen, indem man die kapitalistischen Produzenten
kritisiert und angreift. Die Kapitalisten und ihre Manager bestimmen
sowohl, was produziert wird, das Wieviel und alle Produktionsbedingungen
und Produktionsumstände. Sie sind die Herren der Wirtschaft. Sie müssen
für den Raubbau an Mensch und Natur zur Verantwortung gezogen werden. Das
betrifft die Nutzung der Atomenergie, die Qualität unserer Lebensmittel
ebenso wie den Tier- und Naturschutz. 3) Es ist
unterdrückerisch, wenn den Individuen vorgeschrieben werden soll, was sie
zu denken haben. So wäre es auch unterdrückerisch, wenn ihnen
vorgeschrieben werden soll, was sie zu essen oder nicht zu essen
haben. Eine freie Gesellschaft bietet ihren Mitgliedern
ebenso Fleischkost wie fleischlose Kost, wie auch Genussmittel oder
Rauschmittel. Gleichzeitig wird immer eine Debatte nötig sein, wieviel von
einer Sache der Gesundheit/Wohlbefinden zuträglich ist oder
nicht. Wal Buchenberg, 14.01.2007 |
|