Begrenzte Souveränität

Die Theorie von der Begrenzten Souveränität ist eine imperialistische Theorie, die alle Großmächte zu allen Zeiten vertreten haben und vertreten.
Für die Römer war es ein Kriegsgrund, wenn der König von Pergamon in seinem Herrschaftsbereich die Sklaverei abschaffte.
Für die Briten war es ein Kriegsgrund, wenn die chinesische Kaiserin den Import von Opium in China verbot.
Für die Sowjetunion war es ein Kriegsgrund, wenn Jugoslawien oder Ungarn oder Polen oder die Tschechoslowakei einen politischen Weg einschlugen, der Moskau nicht passte.
Für die Nato ist es immer Kriegsgrund, wenn ein irgendein Regime "diktatorisch" und die "Menschenrechte" anders interpretiert als das die Nato-Staaten tun.

Wo immer ein Mächtiger ist, der seinen "Einflussbereich" abgesteckt hat, setzt er in diesem Einflussbereich mit Einschüchterung und notfalls Gewalt seinen Willen durch. Das wird so lange sein, als Staatsgewalten auf der Erde miteinander um Einfluss ringen.

Mit welchen Argumenten im Einzelnen diese Machtpolitik verteidigt wird, ob sich jemand dabei auf einen Einzelmenschen (Marx, Jesus, Mohammend, Moses) beruft, oder auf Menschengruppen (Proletariat, Bourgeoisie=Marktfreiheit, Indigene, unterdrückte Minderheiten) oder die Menschheit insgesamt, spielt keine Rolle. Es handelt sich dabei immer um betrügerische Rechtfertigungen von Machtpolitik.
Es handelt sich immer darum, anderen einen Staatswillen aufzuzwingen und dabei zu behaupten, man tut ihnen nur das Beste.

Alles, was eine Staatsmacht anderen Staatsmächten (und der dortigen Bevölkerung) antut, wird immer hingestellt, als geschehe ist in altruistischem Interesse.