Kostpreis
1. Warenwert und
Kostpreis Der Wert einer Ware ist gleich dem Wert des in ihr enthaltenen konstanten Kapitals plus dem Wert des in ihr reproduzierten variablen Kapitals, plus dem Zuwachs dieses variablen Kapitals, dem produzierten Mehrwert. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 159. Der
Wert jeder kapitalistisch produzierten Ware W stellt sich dar in der
Formel: W = c + v + m. ... Verursacht z. B. die Herstellung eines gewissen
Artikels eine Kapitalausgabe von
50.000 Euro: 2.000 Euro für
Verschleiß von Arbeitsmitteln,
38.000 Euro für Produktionsstoffe, 10.000 Euro für Arbeitskraft, und
beträgt die Rate des Mehrwertes 100 %, so ist der Wert des Produkts = 40.000 c + 10.000 v + 10.000 m =
60.000 Euro. K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 34. Nach
Abzug des Mehrwerts von 10.000 Euro
bleibt ein Warenwert von 50.000
Euro ... Dieser
Wertteil der Ware, der den Preis der verzehrten Produktions-mittel und den
Preis der angewandten Arbeitskraft ersetzt, ersetzt nur, was die Ware dem
Kapitalisten selbst kostet, und bildet daher für ihn den Kostpreis
der Ware. ... Nennen
wir den Kostpreis k, so verwandelt sich die Formel W = c + v + m in die
Formel W = k + m, oder Warenwert = Kostpreis + Mehrwert. K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 34. Der aus
Mehrwert bestehende Teil des Warenwerts kostet dem Kapitalisten nichts,
eben weil er dem Arbeiter unbezahlte Arbeit kostet.
... Die
kapitalistischen Kosten der
Ware bemessen sich an der
Ausgabe in Kapital, die
wirklichen Kosten der Ware an der Ausgabe in
Arbeit. Der
kapitalistische Kostpreis der Ware ist daher quantitativ verschieden von
ihrem Wert oder ihrem wirklichen Kostpreis; er ist kleiner als der
Warenwert, denn da W = k + m, ist k (Kostpreis) = W -
m. Andererseits ist der Kostpreis der Ware keineswegs eine Rubrik, die nur in der kapitalistischen Buchführung existiert. Die Verselbständigung dieses Wertteils macht sich in der wirklichen Produktion der Ware fortwährend praktisch geltend, da er aus seiner Warenform durch den Zirkulationsprozess stets wieder in die Form von produktivem Kapital rückverwandelt werden, der Kostpreis der Ware also beständig die in ihrer Produktion verzehrten Produktionselemente rückkaufen muss. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 34ff. Der Kostpreis einer Ware bezieht sich nur auf die Menge der in ihr enthaltenen bezahlten Arbeit, der Wert auf die Gesamtmenge der in ihr enthaltenen bezahlten und unbezahlten Arbeit; ... K. Marx, Kapital III, MEW 25, 175. 2.
Elemente des Kostpreises Kehren
wir zu unserem Beispiel zurück. Unterstellen wir, dass der in einem
durchschnittlichen gesellschaftlichen Arbeitstag von einem Arbeiter
produzierte Wert sich in einer Geldsumme von 200 Euro darstellt, so ist das
vorgeschossene Kapital von 50.000
Euro ... das Wertprodukt von
250 achtstündigen Arbeitstagen ... K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 37. Wir
wissen dann (...), dass der Wert des neugebildeten Produkts von 60.000 Euro sich zusammensetzt
aus 1. dem
wiedererscheinenden Wert des in Produktionsmitteln veraus-gabten
konstanten Kapitals von 40.000
Euro und 2. einem
neuproduzierten Wert von 20.000
Euro. Der Kostpreis der Ware = 50.000 Euro umschließt die wieder-erscheinenden 40.000 c und eine Hälfte des neuproduzierten Werts von 20.000 Euro (= 10.000 v), also zwei mit Bezug auf ihre Entstehung ganz und gar verschiedene Elemente des Warenwerts. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 37. 2.1.
Kostpreis und Wert der verzehrten Produktionsmittel Durch den zweckmäßigen Charakter der während 200 achtstündigen Tagen verausgabten Arbeit wird der Wert der verzehrten Produktions-mittel, insgesamt 40.000 Euro, von diesen Produktionsmitteln auf das Produkt übertragen. Dieser alte Wert erscheint daher wieder als Bestandteil des Produktenwerts, aber er entsteht nicht im Produktionsprozess dieser Ware. Er existiert nur als Bestandteil des Warenwerts, weil er vorher als Bestandteil des vorgeschossenen Kapitals existierte. Das verausgabte konstante Kapital wird also durch den Teil des Warenwerts ersetzt, den es selbst dem Warenwert zusetzt. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 37f. Im Kostpreis der Ware kehrt der Preis der Produktionsmittel wieder, wie er bereits im Kapitalvorschuss auftrat, und zwar weil diese Produktionsmittel zweckgemäß vernutzt worden sind. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 42. Der
Umstand, dass die verschiedenen Wertbestandteile des vorgeschossenen
Kapitals in stofflich verschiedenen Produktions-elementen ausgelegt sind,
in Arbeitsmitteln, Roh- und Hilfsstoffen und Arbeit, bedingt nur,
dass der Kostpreis der Ware diese stofflich verschiedenen
Produktionselemente wieder rückkaufen muss. Mit Bezug auf die Bildung des Kostpreises selbst macht sich dagegen nur ein Unterschied geltend, der Unterschied zwischen fixem und zirkulierendem Kapital. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 42. In
unserem Beispiel waren 2.000 Euro
berechnet für Verschleiß der Arbeitsmittel (40.000 c = 2.000 Euro für
Verschleiß der Arbeitsmittel +
38.000 Euro für Produktionsstoffe). War der Wert dieser Arbeitsmittel (Maschinerie) vor der Produktion der Ware = 120.000 Euro, so existiert er nach ihrer Produktion in zwei Gestalten, 2.000 Euro als Teil des Warenwerts, 120.000 2.000 oder 118.000 Euro als verbliebener Wert der nach wie vor im Besitz des Kapitalisten befindlichen Arbeitsmittel, oder als Wertelement nicht seines Warenkapitals, sondern seines produktiven Kapitals. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 42f. Im Gegensatz zu den Arbeitsmitteln werden Produktionsstoffe und Arbeitslohn in der Produktion der Ware ganz verausgabt, und geht daher auch ihr ganzer Wert in den Wert der produzierten Ware ein. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 43. 2.2.
Kostpreis und vorgeschossenes variables Kapital Das
vorgeschossene variable Kapital setzt dem Produkt nicht seinen eigenen
Wert zu. An die
Stelle seines Werts ist vielmehr im Produkt ein von der Arbeit
geschaffener Neuwert getreten. K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 38ff. Gemeinsam
haben beide Teile des Kostpreises, in unserem Fall 40.000 c + 10.000 v, nur das:
dass sie beide Teile des Warenwerts sind, die vorgeschossenes Kapital
ersetzen. K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 41. Nehmen
wir z. B. an, dass ein durchschnittlicher gesellschaftlicher Arbeitstag
von 8 Stunden sich in einer
Geldmasse von 200 Euro
verkörpert, so ist der variable Kapitalvorschuss von 10.000 Euro der Geldausdruck
von 50 achtstündigen
Arbeitstagen. Dieser
im Kapitalvorschuss auftretende
Wert der angekauften Arbeitskraft bildet aber keinen Teil des wirklich wirksamen Kapitals. An seine
Stelle tritt im Produktionsprozess selbst die lebendige
Arbeits-kraft. Beträgt,
wie in unserem Beispiel, der Ausbeutungsgrad der letzteren 100
%, so wird sie verausgabt während 100 achtstündigen Arbeitstagen und
setzt daher dem Produkt einen Neuwert von 20.000 Euro
zu. Aber im
Kapitalvorschuss tritt das
variable Kapital von 10.000 Euro
auf als in Arbeitslohn ausgelegtes Kapital, oder als Preis der Arbeit,
die während 100 Stunden
verrichtet wird. 10.000 Euro dividiert durch 100 gibt uns als Preis des achtstündigen Arbeitstags 100 Euro, das Wertprodukt vierstündiger Arbeit. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 41. Als Wert =
Kapitalvorschuss war die Arbeitskraft nur 10.000 Euro
Kapitalvorschuss, als Wertbildner schuf sie im
Produktionsprozess 20.000 Euro. Oder in Arbeitszeit: Als Wert wurde die Arbeitskraft in 100
Tagen ersetzt, sie wirkte aber weitere 100 Tage über ihren eigenen Wert
hinaus. Beides
der Wert der Arbeitskraft vor dem Produktionsprozess und ihre
Wertbildung im Produktionsprozess sind voneinander unabhängige
Größen. Die Größe des Neuwerts hängt nicht von der Größe des vorgeschossenen variablen Kapitals, d. h. den Lohnkosten, ab, sondern vom Umfang der aktiven, fungierenden Arbeitskraft, also der Länge der Arbeitszeit, der Arbeitsproduktivität, der Arbeitsintensität usw. Der in
der Ware enthaltene Wert ist gleich der Arbeitszeit, die ihre Herstellung
kostet, und die Summe dieser Arbeit besteht aus bezahlter und unbezahlter
Arbeitszeit. Die
Kosten der Ware für den Kapitalisten bestehen dagegen nur aus dem Teil der
in ihr vergegenständlichten Arbeit, den er gezahlt hat. Die in der Ware
enthaltene Mehrarbeit kostet dem Kapitalisten nichts, obgleich sie dem
Arbeiter, ganz so wie die bezahlte, Arbeit kostet, und obgleich sie, ganz
so gut wie jene, Wert schafft und als wertbildendes Element in die Ware
eingeht. Der Profit des Kapitalisten kommt daher, dass er etwas zu
verkaufen hat, das er nicht bezahlt hat. K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 52. Dieser wirkliche Sachverhalt erscheint aber notwendig in verkehrter Weise vom Standpunkt der kapitalistischen Produktion. ... Der variable Wertteil des Kapitalvorschusses erscheint ... als ein Kapitalwert, der den Wert, bzw. Preis, aller in der Produktion verausgabten Arbeit zahlt. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 41. 2.3.
Kostpreis, Mehrwert und Profit Wir
haben bisher nur ein Element des Warenwerts betrachtet, den Kostpreis. Wir
müssen uns jetzt auch nach dem anderen Bestandteil des Warenwerts
umsehen, dem Überschuss über den Kostpreis oder dem
Mehrwert. Zunächst ist der Mehrwert also ein Überschuss des Werts der Ware über ihren Kostpreis. Da aber der Kostpreis gleich dem Wert des verausgabten Kapitals, in dessen stoffliche Elemente er auch beständig rückverwandelt wird, so ist dieser Wertüberschuss ein Wertzuwachs des in der Produktion der Ware verausgabten und aus ihrer Zirkulation zurückkehrenden Kapitals. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 44. Man sah
bereits früher, dass, obgleich m, der Mehrwert, nur aus einer
Wertveränderung von v, dem variablen Kapital entspringt und daher
ursprünglich bloß ein Zuwachs
des variablen Kapitals ist, er dennoch nach beendigtem
Produktionsprozess ebenso sehr einen Wertzuwachs von c + v, dem
verausgabten Gesamtkapital bildet. Die Formel c + (v + m) ... stellt sich ebenso dar als (c + v) + m. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 44. Vor der
Produktion hatten wir ein Kapital von 50000 Euro. Nach der Produktion
haben wir das Kapital von 50000
Euro plus einem Wertzuwachs von 10000 Euro. K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 44. Der
Mehrwert bildet jedoch einen Zuwachs, nicht nur zu dem in den
Verwertungsprozess eingehenden, sondern auch zu dem nicht darin
eingehenden Teil des vorgeschossenen Kapitals; also einen Wertzuwachs,
nicht nur zu dem verausgabten Kapital, das aus dem Kostpreis der Ware
ersetzt wird, sondern zu dem in der Produktion überhaupt angewandten
Kapital. Vor dem
Produktionsprozess hatten wir einen Kapitalwert von 168.000 Euro: 120.000
Euro in
Arbeitsmitteln ausgelegtes fixes Kapital, wovon nur 2.000 Euro für Verschleiß in den
Wert der Ware eingehen, plus 48.000
Euro zirkulierendes Kapital in Produktionsstoffen und
Arbeitslohn. Nach dem
Produktionsprozess haben wir
118.000 Euro als Wertbestandteil des produktiven Kapitals plus einem
Warenkapital von 60.000
Euro. Addieren
wir diese beiden Wertsummen, so besitzt der Kapitalist jetzt einen Wert
von 178.000
Euro. Zieht er
davon das vorgeschossene Gesamtkapital von 168.000 Euro ab, so bleibt ein
Wertzuwachs von 10.000
Euro. Die 10.000 Euro Mehrwert bilden also ebenso sehr einen Wertzuwachs zu dem angewandten Kapital von 168000 Euro, wie zu dem während der Produktion verausgabten Bruchstück desselben von 50.000 Euro. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 44f. Es ist
dem Kapitalisten nun klar, dass dieser Wertzuwachs aus den produktiven
Vorgängen entspringt, die mit dem Kapital vorgenommen wurden, dass er also
aus dem Kapital selbst entspringt; denn nach dem Produktionsprozess ist er
da, und vor dem Produktionsprozess war er nicht da. Was zunächst das in der Produktion verausgabte Kapital betrifft, so scheint der Mehrwert gleichmäßig aus dessen verschiedenen, in Produktionsmitteln und Arbeit bestehenden Wertelementen zu entspringen. Denn diese Elemente gehen gleichmäßig in die Bildung des Kostpreises ein. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 45. Andererseits
aber kann der vorgeschossene Kapitalwert den Mehrwert nicht aus dem Grunde
bilden, weil er verausgabt worden ist, und daher den Kostpreis der Ware
bildet. Denn gerade soweit er den Kostpreis der Ware bildet, bildet er
keinen Mehrwert, sondern nur ein Äquivalent, einen Ersatzwert des
verausgabten Kapitals. Soweit
er also Mehrwert bildet, bildet er ihn nicht in seiner spezifischen
Eigenschaft als verausgabtes, sondern als vorgeschossenes und daher
angewandtes Kapital überhaupt. Der Mehrwert entspringt daher ebenso sehr aus dem Teil des vorge-schossenen Kapitals, der in den Kostpreis eingeht, wie aus dem Teil desselben, der nicht in den Kostpreis eingeht; in einem Wort: gleich-mäßig aus den fixen und zirkulierenden Bestandteilen des angewandten Kapitals. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 45f. Das Gesamtkapital dient stofflich als Produktbildner, die Arbeitsmittel sowohl wie die Produktionsstoffe und die Arbeit. Das Gesamtkapital geht stofflich in den wirklichen Arbeitsprozess ein, wenn auch nur ein Teil desselben in den Verwertungsprozess eingeht. ..., das Fazit bleibt, dass der Mehrwert (für den Kapitalisten) gleichzeitig aus allen Teilen des angewandten Kapitals entspringt. Die Deduktion kann noch sehr abgekürzt werden, wenn man mit Malthus ebenso derb wie einfach sagt: Der Kapitalist erwartet gleichen Vorteil auf alle Teile des Kapitals, die er vorstreckt. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 46. Als
solcher vorgestellter Abkömmling des vorgeschossenen Gesamt-kapitals
erhält der Mehrwert die verwandelte Form des Profits. Eine Wertsumme ist daher Kapital, weil sie ausgelegt wird, um einen Profit zu erzeugen, oder der Profit kommt heraus, weil eine Wertsumme als Kapital angewandt wird. Nennen wir den Profit p, so verwandelt sich die Formel W = c + v + m = k + m in die Formel W = k + p oder Warenwert = Kostpreis + Profit. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 46. Der
Profit, wie wir ihn hier zunächst vor uns haben, ist also dasselbe, was
der Mehrwert ist, nur in einer mystifizierten Form, die jedoch mit
Notwendigkeit aus der kapitalistischen Produktionsweise
herauswächst. Weil in
der scheinbaren Bildung des Kostpreises kein Unterschied zwischen
konstantem und variablem Kapital zu erkennen ist, muss der Ursprung
der Wertveränderung, die während des Produktionsprozesses sich
ereignet, von dem variablen Kapital in das Gesamtkapital verlegt
werden. K. Marx,
Kapital III, MEW 25, 46.
2.4.
Differenz von Kostpreis und Wert Wir
haben gesehen: Der Kostpreis der Ware ist kleiner als ihr Wert. ... Wird
die Ware daher zu ihrem Wert verkauft, so wird ein Profit realisiert, der
gleich dem Überschuss ihres Werts über ihren Kostpreis ist, also gleich
dem ganzen im Warenwert steckenden Mehrwert. Aber der
Kapitalist kann die Ware mit Profit verkaufen, obgleich er sie unter
ihrem Wert verkauft. Solange ihr Verkaufspreis über ihrem Kostpreis
liegt ..., wird stets ein Teil
des in ihr enthaltenen Mehrwerts realisiert, also stets ein Profit
gemacht. In
unserem Beispiel ist der Warenwert = 60.000 Euro, der Kostpreis = 50.000 Euro. Wird die Ware zu
51.000, 52.000, 53.000, 56.000,
59.000 Euro verkauft, so wird sie respektive zu 9.000, 8.000, 7.000, 4.000, 1.000
Euro unter ihrem Wert verkauft und dennoch wird ein Profit von je 1.000, 2.000, 3.000, 6.000 oder 9.000
Euro aus ihrem Verkauf herausgeschlagen. Zwischen dem Wert der Ware und ihrem Kostpreis ist offenbar eine unbestimmte Reihe von Verkaufspreisen möglich. Je größer das aus Mehrwert bestehende Element des Warenwerts, desto größer der praktische Spielraum dieser Zwischenpreise. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 47. Die Minimalgrenze des Verkaufspreises der Ware ist gegeben durch ihren Kostpreis. Wird sie unter ihrem Kostpreis verkauft, so können die verausgabten Bestandteile des produktiven Kapitals nicht völlig aus dem Verkaufspreis ersetzt werden. Dauert dieser Prozess fort, so verschwin-det der vorgeschossene Kapitalwert. Schon von diesem Gesichtspunkt aus ist der Kapitalist geneigt, den Kostpreis für den eigentlichen inneren Wert der Ware zu halten, weil er der zur bloßen Erhaltung seines Kapitals notwendige Preis ist. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 47f. Es
kommt aber hinzu, dass der Kostpreis der Ware der Kaufpreis ist, den der
Kapitalist selbst für ihre Produktion gezahlt hat, also der durch ihren
Produktionsprozess selbst bestimmte Kaufpreis. Der beim Verkauf der
Ware realisierte Wertüberschuss oder Mehrwert erscheint dem Kapitalisten
daher als Überschuss ihres Verkaufspreises über ihren Wert, statt als
Überschuss ihres Werts über ihren Kostpreis, so dass der in der Ware
steckende Mehrwert sich nicht durch ihren Verkauf realisiert, sondern aus
dem Verkauf selbst entspringt. Wir haben diese Illusion bereits näher beleuchtet in Buch I, Kapitel IV, 2 (Widersprüche der allgemeinen Formel des Kapitals), ... K. Marx, Kapital III, MEW 25, 48. Es bedarf hier keiner Erörterung, dass, wenn eine Ware über oder unter ihrem Wert verkauft wird, nur eine andere Verteilung des Mehrwerts stattfindet, und dass diese verschiedene Verteilung, das veränderte Verhältnis, worin verschiedene Personen sich den Mehrwert teilen, weder an der Größe noch an der Natur des Mehrwerts irgendetwas ändert. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 53. Das bisher von der politischen Ökonomie unbegriffene Grundgesetz der kapitalistischen Konkurrenz, das Gesetz, welches die allgemeine Profitrate und die durch sie bestimmten sog. Produktionspreise regelt, beruht, wie man später sehen wird, auf dieser Differenz zwischen Wert und Kostpreis der Ware und der daher entspringenden Möglichkeit, die Ware mit Profit unter ihrem Wert zu verkaufen. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 47. Siehe auch die Artikel: |
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Zur
Zitierweise: Wo es dem Verständnis dient, wurden veraltete
Fremdwörter, alte Maßeinheiten und teilweise auch Zahlenbeispiele zum
Beispiel in Arbeitszeitberechnungen modernisiert und der Euro als
Währungseinheit verwendet. Dass es Karl Marx in Beispielrechnungen weder
auf absolute Größen noch auf Währungseinheiten ankam, darauf hatte er
selbst hingewiesen: Die Zahlen mögen Millionen Mark, Franken oder Pfund
Sterling bedeuten. Kapital II, MEW 24, 396. Alle modernisierten Begriffe und Zahlen sowie erklärende Textteile, die nicht wörtlich von Karl Marx stammen, stehen in kursiver Schrift. Auslassungen im laufenden Text sind durch drei Auslassungspunkte kenntlich gemacht. Hervorhebungen von Karl Marx sind normal fett gedruckt. Die Rechtschreibung folgt der Dudenausgabe 2000. Quellenangaben verweisen auf die Marx-Engels-Werke, (MEW), Berlin 1956ff. |