„Ewige“
Wahrheiten und der Krieg Es ist nichts falsch daran, die „ewige“ Wahrheit zu verkünden, dass der Kapitalismus mit Krieg und ohne Krieg zerstörerisch ist und dass bis zu seiner Ersetzung durch eine Gesellschaft, die Selbstverwaltung und Selbstbestimmung verwirklicht, Krieg und Frieden sich ergänzende Lebensweisen konkurrierender Kapitalgruppen bleiben. Was meiner Meinung noch zu sagen wäre: Dieser Golfkrieg markiert die Wende zu einer neuen
Epoche verschärfter kapitalistischer und imperialistischer
Konkurrenz. Dieser Golfkrieg ist Ausdruck und Folge der Krise, in
der sich die kapitalistische Weltwirtschaft befindet: Durch verminderte
Profitraten und mangelnde Expansionsmöglichkeiten erschöpfen sich die
Gemeinsamkeiten der kapitalistischen Großmächte. Sie gehen nicht mehr
gemeinsam auf Profitjagd. Jetzt versucht wieder jede kapitalistische
Großmacht sich eigene „Jagdreviere“ für ihre Jagd nach Profit zu
monopolisieren. Jede kapitalistische Großmacht versucht sich auf Kosten
der anderen Mächte zu sanieren. Jede kapitalistische Großmacht versucht,
auf Kosten der anderen sich aus der Wirtschaftskrise zu befreien. Klappen
kann das nicht. Das Kriegsfeuer wird sich in alle Welt ausbreiten und
irgendwann wird das in einen dritten Weltkrieg zwischen den Großmächten
münden – wenn nicht die Lohnarbeiter vor allem in den Metropolen die
Herrschaft des Kapitals stürzen. Dieser Krieg markiert eine Zeitenwende, die nicht nur kriegerische Konflikte zwischen Kapitalgruppen und Staaten, sondern auch neue heftige Kämpfe zwischen den Völkern und ihren Regierungen und zwischen Lohnarbeit und Kapital bringen wird. Wal Buchenberg, 20.3.2003 |