Plutarch: Unbekannte Griechen und Römer "Philosophen" bis "Zoll" Philosophen zur Zeit
des Perikles:
"Der erste, der von allen die klarste und kühnste Erklärung der
Beleuchtung und Beschattung des Mondes in einer Schrift niedergelegt hat,
war Anaxagoras, ... (aber) seine Schrift war noch nicht bekannt und
berühmt geworden, sondern sie war noch eine Geheimschrift, die unter
wenigen mit einiger Vorsicht und vertraulich im Umlauf war. Denn sie waren
unduldsam gegen die Naturphilosophen und die 'Schwätzer von höheren
Dingen', wie man sie damals nannte, weil sie angeblich das Göttliche in
unvernünftige Ursachen, nicht vorsehungsmäßige Kräfte und zwangsläufige
Geschehen auflösten; so wurde Protagoras verbannt, Anaxagoras ins
Gefängnis geworfen, aus dem ihn Perikles nur mit Mühe befreite, und
Sokrates, obwohl er mit solchen Dingen gar nichts zu tun hatte, kam wegen
Philosophie zu Tode. Erst spät geschah es, dass der Ruhm Platons, ... weil
er die physikalischen Gesetze den höheren göttlichen Prinzipien
unterordnete, so glänzend geworden war, diese Lehren von der Verfemung
befreite, unter der sie standen, und der Mathematik den Weg in die
Allgemeinheit eröffnete." (Plutarch, Nikias) Philosophie als
Beschäftigung reicher Müßiggänger: "Nachdem nunmehr der
Staat sich (durch die Alleinherrschaft Cäsars) in eine Monarchie
verwandelt hatte, zog Cicero sich von der politischen Tätigkeit zurück und
widmete eine freie Zeit den jungen Leuten, die Philosophie treiben
wollten, und eigentlich gerade durch den Umgang mit diesen Männern, die zu
den ersten und vornehmsten gehörten, gelangte er wieder zu hohem Ansehen
in der Stadt." (Plutarch, Cicero). Philosophie als
Elitenwissen: "Als Alexander schon
nach Asien hinübergegangen war und erfuhr, dass einige dieser Lehren von
Aristoteles (der Alexander Privatunterricht gegeben hatte) in
Büchern an die Öffentlichkeit gegeben worden seien, schrieb er ihm ... :
'Alexander wünscht dem Aristoteles Wohlergehen. Du hast nicht recht getan,
dass du die nur fürs Hören bestimmten Lehren veröffentlicht hast. Denn
wodurch werden wir uns über die anderen erheben, wenn die Lehren, nach
denen wir erzogen worden sind, Allgemeingut werden?'" (Plutarch,
Alexandros). Philosophie ist nur
Training: "Für Perikles'
staatsmännische Schulung bedeutete der Umgang mit (dem Philosophen) Damon
dasselbe, was für den Sportler der Umgang mit dem Trainer und Fechtmeister
ist." (Plutarch, Perikles) Philosophie Platons
für Reiche und Mächtige: "Dion blickte
offenbar nur nach einem Punkt in einer einzigen Stadt, der Akademie
(Platons), und er wusste, dass die dortigen Zuschauer und Richter
keine Tat, kein Wagnis und keinen Sieg bewunderten, sondern nur darauf ihr
Augenmerk richteten, ob er sein Glück mit Bescheidenheit und Vernunft
gebrauchte und sich in großen Verhältnissen maßvoll betrüge. Jedoch seine
Schroffheit im Umgang und seine unbiegsame Härte dem Volke gegenüber
abzulegen oder zu mildern, bestrebte er sich nicht, obwohl die Umstände
ein entgegenkommendes Wesen von ihm forderten und Platon - wie wir schon
gesagt haben - ihn tadelte und ihm schrieb, dass die Selbstherrlichkeit
Hausgenossin der Einsamkeit sei." (Plutarch, Dion). Philosophie,
Aristoteles/Peripatetiker: "Sulla lief (84 v.
Chr.) mit allen Schiffen von Ephesos aus und landete am dritten Tage im
Piräus. Er ... eignete sich die Bibliothek des Apellikon von Teos an, in
der sich die meisten Schriften des Aristoteles und Theophrast befanden,
die damals in weiteren Kreisen noch nicht sehr gut bekannt waren. Als die
Bibliothek nach Rom gebracht worden war, wusste der Grammatiker Tyrannion,
so wird berichtet, sie sich zum größeren Teil zu beschaffen (er
ersteigerte sie 55 v. Chr. vom verschuldeten Sohn des Sulla, w.b.),
und von ihm bekam der Rhodier Andronikos Abschriften und veröffentlichte
sie, verfasste auch die jetzt im Umlauf befindlichen Kataloge. Die älteren
Peripatetiker sind zwar ohne Zweifel an sich kluge und gelehrte Männer
gewesen, haben aber die Schriften des Aristoteles und Theophrast nur zum
kleineren Teil und nicht genau gekannt, weil der Nachlass des Neleus von
Skepsis, dem Theophrast seine Bücher hinterlassen hatte, in die Hände
ungebildeter und interesseloser Menschen gekommen war." (Plutarch,
Sulla) Philosophie/Naturphilosophen: "... die
Naturphilosophen glauben, dass, wenn Streit und Zwietracht aus dem Weltall
hinweggenommen würde, das Himmelsgewölbe stillstehen und überhaupt alle
Entstehung und Bewegung zu Ende sein würde infolge der Harmonie aller
Teile miteinander .." (Plutarch, Agesilaos) Platon gegen
Demokratie: "Dion hatte aber im
Sinne, (in Syrakus) die uneingeschränkte Demokratie, die er mit
Platon nicht für eine Staatsform, sondern für einen Krämerladen von
Staatsformen ansah, zu beseitigen und nach lakonischem und kretischem
Muster eine aus Volksgewalt und Königtum gemischte Verfassung zu schaffen
und einzuführen, in der eine Aristokratie die Leitung haben und die
wichtigsten Angelegenheiten behandeln sollte:" (Plutarch,
Dion). Platon und die
Geometrie: Während des
zweiten Aufenthalts von Platon beim Tyrannen von Syrakus: "Ein
allgemeiner Andrang zu den Wissenschaften und zur Philosophie machte sich
bemerkbar, und das Tyrannenschloss war, wie es heißt, voller Sand wegen
der Menge der Leute, die Geometrie trieben." (und dabei Figuren in Sand
zeichneten.) (Plutarch, Dion). Platon verachtet das
Handwerkliche: "Mit dieser
hochbeliebten und vielgepriesenen Mechanik und Technik hatten sich nämlich
zuerst Eudoxos und Archytas zu beschäftigen begonnen, indem sie die
Mathematik interessant zu machen begannen unternahmen und Probleme, die
durch theoretische und zeichnerische Beweisführung nicht leicht lösbar
waren, durch sinnfällige mechanische Apparaturen unterbauten .... Als sich
aber Platon darüber entrüstete und sie heftig angriff, weil sie den Adel
und die Reinheit der Mathematik zerstörten und vernichteten, wenn sie aus
der unkörperlichen Sphäre des reinen Denkens ins Sinnliche hinabglitte und
sich körperlichen Dingen zu bedienen begönne, die vieler niedriger
handwerksmäßiger Verrichtungen bedürften, so wurde die Mechanik aus der
Mathematik verbannt und von ihr abgetrennt, von der reinen Wissenschaft
lange Zeit verschmäht, und war so zu einer bloßen militärischen
Hilfswissenschaft geworden." (Plutarch, Dion). Polis kein
Königspalast: "Nachdem Numa die
Priestertümer eingerichtet hatte, erbaute er nahe dem Vestatempel die
sogenannte Regia, das heißt ein Königshaus, und hielt sich meistens dort
auf..." (Plutarch, Numa) (Vorher gab es keinen
Königspalast!). Polis: Als Reaktion
auf plebejische Unruhen unter Führung des Manlius beschlossen die Römer,
"dass kein Patrizier auf dem Capitol wohnen dürfe." (Plutarch,
Camillus) Politik als Beruf,
Athen im 4. Jh v. Chr.: "Phokion wurde nun
gewahr, dass die Männer, die sich damals mit Politik befassten, gleichsam
nach dem Los Feldherrnzelt und Rednerbühne untereinander aufgeteilt hatten
derart, dass die einen nur vor dem Volk redeten und Anträge stellten ...,
(die anderen) hingegen durch ihren Dienst als Feldherren und im Kriege
emporzukommen suchten ..." (Plutarch, Phokion). Politik und
Ökonomie: "... auf den armen
Leuten lastete der Druck des Krieges stärker als der der Tyrannis..."
(Plutarch, Poplicola) (heißt: ihre wirtschaftliche Lage ist für das Volk
wichtiger als die politischen Verhältnisse) Politiker/Redner:
"Gegen Feinde oder Prozessgegner scharfe Spottreden zu führen, gilt wohl
als Gepflogenheit der Redner; dass Cicero aber jeden, der ihm begegnete,
vor den Kopf stieß, nur um einen Lacherfolg zu erzielen, das zog ihm viel
Feindschaft zu." (Plutarch, Cicero). Politiker:
"Kleon war der erste, der beim Reden losbrüllte, sich das Gewand von der
Schulter riss, auf den Schenkel schlug, während des Sprechens hin und her
rannte und so unter den Politikern die Würdelosigkeit und die Missachtung
des Schicklichen aufbrachte ...." (Plutarch, Nikias) Politiker:
"Nach dem Tode des Perikles rückte Nikias sogleich in die Reihe der
führenden Männer von Athen ... Und dass er als Staatsmann furchtsam und
leicht von den Schreiern einzuschüchtern war, das galt gerade als
volksfreundlich und verschaffte ihm nicht geringe Macht durch die
Zuneigung des Volkes, welches die allzu Mutigen fürchtet und diejenigen
fördert, die vor ihm Furcht haben." (Plutarch, Nikias). Politischer Kampf in Athen kein
Klassenkampf:
"Nachdem die Athener bei Tanagra in einer großen Schlacht geschlagen waren
und zur Sommerzeit einen Einfall der Peloponnesier in ihr Land erwarteten,
riefen sie (den Vertreter der "Aristokratie") Kimon aus der Verbannung
zurück, und er kam auch, nachdem Perikles selbst (der für die Vertreibung
von Kimon gesorgt hatte) den Antrag gestellt hatte. So patriotisch waren
damals selbst die politischen Feindschaften, so gemäßigt die politischen
Leidenschaften und leicht zu beschwichtigen um des gemeinsamen Nutzens
willen..." (Plutarch, Kimon) Politischer Streit in Athen kein
Klassenkampf:
"Seit alters ging ja, wie bei einem Stück Eisen, ein verborgener Riss
durch das Volk, eine Andeutung des Zwistes zwischen der demokratischen und
der aristokratischen Partei, jetzt aber (unter
Perikles, w.b.) tat sich, ... eine tiefe Kluft auf und bewirkte, dass
man den einen Teil der Bürgerschaft 'Volk' (demos), den anderen 'Elite'
(Oligoi, 'die Wenigen') nannte." (Plutarch, Perikles) Propagandakunst:
"Es ist offenbar wirklich eine gefährliche Sache, sich einen Staat, der
eine Stimme und die Gabe zur Dichtkunst hat, zum Feinde zu machen."
(Plutarch, Theseus) Räuberplage zur Zeit der Röm. Bürgerkriege:
"Die Zahl der Seeräuberschiffe betrug über tausend,
die der von ihnen eroberten Städte vierhundert. ... Ganz besonders ließen
sie ihren Übermut an den Römern aus, drangen vom Meer ins Landesinnere,
machten mit ihren Räubereien die römischen Straßen unsicher und plünderten
die in der Nähe gelegenen Villen aus. ... Das Unverschämteste aber war
folgendes. Wenn einer, den sie gerade gefangen hatten, rief, er sei ein
Römer, und seinen Namen nannte, dann taten sie so, als wären sie
erschrocken und hätten Angst, schlugen sich auf die Schenkel, fielen ihm
zu Füßen und baten ihn flehentlich um Verzeihung. Er erklärte sich dazu
bereit, da er sie so demütig und bescheiden sah. Darauf zogen einige ihm
seine Schuhe an, und andere legten ihm die Toga um, damit er nicht wieder
zu verkennen wäre. Wenn sie so den Mann lange Zeit verhöhnt und ihr Spiel
mit ihm getrieben hatten, legten sie schließlich mitten im Meer ein
Fallreep aus und forderten ihn auf, auszusteigen und es sich wohl gehen zu
lassen, und wenn er das nicht wollte, wo stießen sie ihn über Bord, so
dass er ertrank. Diese Macht verbreitete sich über das ganze
Mittelländische Meer, so dass die gesamte Handelsschifffahrt lahmgelegt
wurde." (Plutarch, Pompejus) Nach Bewilligung einer großen Armee für
Pompejus zur Bekämpfung der Seeräuber "fielen sofort die
Marktpreise".
(Plutarch, Pompejus) Redner/Politiker:
"Gegen Feinde oder Prozessgegner scharfe Spottreden zu führen, gilt wohl
als Gepflogenheit der Redner; dass Cicero aber jeden, der ihm begegnete,
vor den Kopf stieß, nur um einen Lacherfolg zu erzielen, das zog ihm viel
Feindschaft zu." (Plutarch, Cicero). Reichtum in Rom, 160 v. Chr.:
"Das Vermögen des Aemilius soll kaum 370.000 Sesterzen betragen haben. Zu
Erben desselben hatte er seine beiden Söhne eingesetzt, aber der Jüngere,
Scipio, überließ das ganze seinem Bruder, weil er selbst durch die
Adoption in ein reicheres Haus, das des Africanus, eingetreten war."
(Plutarch, Aemilius). (In Lebensmittel zu heutigen
Preisen umgerechnet wäre das Vermögen des Aemilius rund 2 Millionen
Euro.) Reichtum:
"Cassius zwang (43 v. Chr.) die Einwohner von Rhodos, allen privaten
Besitz an Gold und Silber, den die einzelnen Bürger hatten, abzuliefern -
wodurch an die achttausend Talente zusammenkamen (1 Talent gut 20 kg) -, und bestrafte die Stadt
als solche mit weiteren fünfhundert Talenten ..." (Plutarch, Brutus). Reichtum:
Crassus hielt "niemand für reich, der nicht imstande wäre, aus seinem
Vermögen ein Heer zu unterhalten..." (Plutarch, Crassus) Reichtum:
Solon dichtete: "Reichtum begehre ich wohl, doch unrechtmäßig erwerben
will ich ihn nicht; durchaus kommt ja die Strafe danach." (Plutarch,
Solon) Reichtumsquellen:
"Man wird zwar sonst den Betrieb in den Bergwerken nicht gerade gutheißen,
wo die meiste Arbeit von Verbrechern und barbarischen Sklaven geleistet
wird, die gefesselt sind und an gefährlichen und ungesunden Orten zugrunde
gehen (daher stammte der Reichtum des Nikias,
w.b.). Verglichen aber mit dem Ankauf der
von Sulla konfiszierten Güter und der Bereicherung aus den Bränden in Rom
(womit Crassus zum Schaden seiner Mitbürger reich
wurde, w.b.) erscheint das Verfahren immer noch anständiger. Denn
dieser Methoden bediente sich Crassus ganz offen wie des Landbaus und des
Geldverleihgeschäfts." (Plutarch, Crassus) Republikende nach dem Sieg Cäsars über
Pompejus:
"Gegenüber den zweifelnden Fragen des Pompejus, wie man in dem Geschehenen
noch einen Sinn und ein Walten der Vorsehung erkennen könne, habe der
Philosoph Kratippos erklärt, dass die Lage wegen der politischen
Zerrüttung nachgerade eine monarchische Regierung forderte, und
seinerseits gefragt: 'Wie und durch welche Gründe könnten wir uns
überzeugen, Pompejus, dass du, wenn du Sieger geworden wärest, von deinem
Glück einen besseren Gebrauch gemacht hättest als Cäsar?'" (Plutarch,
Pompejus). Römische Herrschaft in Griechenland:
"Die einzelnen Bürger (der Griechenstädte
Kleinasiens unter römischer Herrschaft) wurden gezwungen, wohlerzogene
Söhne und jungfräuliche Töchter, die Gemeinden, Weihgeschenke, Gemälde und
Götterstatuen zu verkaufen. Ihr eigenes Ende war, dass sie ihren
Gläubigern zugesprochen und deren Sklaven wurden, und was vorausging, war
noch schlimmer: Fesselung, Einkerkerung, Folterung, Stehenmüssen unter
freiem Himmel, im Sommer in der heißen Sonne, im Winter im Schlamm und
Eis, so dass ihnen der Sklavenstand wie eine Befreiung von schwerer Last
und eine Zeit des Friedens erschien. Da Lucullus so üble Zustände in den
Städten vorfand, befreite er binnen kurzer Zeit die Gequälten von allen
Leiden. Erstlich verordnete er, dass nur ein Prozent und nicht mehr auf
die monatlichen Zinsen berechnet werden dürfe (macht einen Jahreszins von 12%, w.b.) Zweitens
annullierte er die das (verliehene) Kapital übersteigenden Zinsen; und die
dritte und wichtigste Bestimmung war, dass der Gläubiger (bei Zahlungsunfähigkeit des Schuldners, w.b.)
nur den vierten Teil der Einkünfte des Schuldners in Anspruch nehmen
dürfe. Wer die Zinsen zum Kapital schlug, verlor das Ganze. So wurden in
einem Zeitraum von weniger als vier Jahren alle Schulden getilgt und die
Besitztümer schuldenfrei den ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben. Es
war dies aber die öffentliche Schuld, die von den zwanzigtausend Talenten
(500.000 kg Silber) herrührte, mit denen Sulla
die Provinz Asien bestraft hatte. Das Doppelte dieser Summe war denen, die
sie zuerst geliehen hatten, schon abgezahlt worden, aber durch die Zinsen
war sie von ihnen schon auf hundertzwanzigtausend Talente hinaufgetrieben
worden. Diese Leute erhoben nun in Rom, als ob ihnen schweres Unrecht
geschehen wäre, ein großes Geschrei gegen Lucullus ..." (Plutarch,
Lucullus) Ruhm:
Themistokles sagte, "das Siegesmal des Miltiades lasse ihn nicht
schlafen". (Plutarch, Theseus) Rüstungen, Gewicht:
"Alkimos aus Epiros, einer der stärksten und waffentüchtigsten Leute des
Demetrios ... trug allein eine zwei Talente (ca.
52 kg) schwere Rüstung, während die Rüstung der anderen ein Talent wog
(ca. 26 kg)" (Plutarch, Demetrios). Eine besonders leichte Eisenrüstung wog 17,5 kg:
"Um seine Stärke und Festigkeit zu beweisen, ließ der Hersteller Zoilos
aus zwanzig Schritt Entfernung (ca. 14 Meter)
einen Katapultpfeil auf die Rüstung abschießen, nach dessen Aufprall das
Eisen unverletzt blieb, nur dass es ein leichte Schramme aufwies wie von
einem Schreibgriffel. Diesen Panzer trug Demetrios selbst." (Plutarch,
Demetrios). Schatzkammer von Messene:
Die Bewohner brachten den gefangenen Philopoimen
"in die sogenannte Schatzkammer, einen unterirdischen Bau, der weder
Luft noch Licht von außen empfing und keine Türen hatte, sondern durch
einen darauf gelegten großen Stein verschlossen wurde." (Plutarch,
Philopoimen). Schiffbau:
"Alle staunten nicht nur über die Zahl, sondern auch über die Größe der
Bauten des Demetrios. Denn noch kein Mensch hatte bis dahin (ca. 280 v. Chr.) ein Schiff mit fünfzehn oder
sechzehn Ruderreihen gesehen. Erst später ließ Ptolemaios Philpatos (221 - 204 v. Chr.) einen Vierzigruderer erbauen,
zweihundertachtzig Ellen lang, achtundvierzig hoch bis zur Spitze des
Bugaufbaus, bemannt - ohne die Ruderer - mit vierhundert Matrosen und dazu
viertausend Ruderern. Außerdem bot es auf den Galerien und dem Verdeck
Raum für nicht viel weniger als dreitausend Soldaten. Aber dieses Schiff
war nur ein Schaustück; wenig verschieden von feststehenden Bauten, nur
zum Prunk, nicht zu wirklicher Verwendung geeignet, ließ es sich nur mit
viel Mühe und Gefahr in Bewegung setzen." (Plutarch, Demetrios). Schiffbau:
"Die Samaina ist ein stark ausgebauchtes Schiff mit stumpfem Schnabel, der
wie ein Schweinsrüssel aufgebogen ist; sie fasst eine große Ladung und ist
trotzdem schnell." (Plutarch, Perikles) Schiffsbesatzungen mit Rudersklaven:
"Philokles hatte einst (im Athenisch-Spartanischen Krieg) die Athener
veranlasst, den Kriegsgefangenen den rechten Daumen abzuhauen, damit sie
zwar keinen Speer mehr tragen, aber noch ein Ruder ziehen könnten."
(Plutarch, Lysandros) Der Rest der
Schiffsbesatzung waren - wie die Kämpfer an Bord - freie Bürger.
Vergl.: "Lysander nahm Sestos den Athenern, die es noch in Besitz
hatten, weg und ließ die Sestier nicht länger dort wohnen, sondern übergab
Stadt und Land den unter ihm gedienten Steuerleuten und Rudermeistern zur
Besiedelung." (Plutarch, Lysandros) Schuldenerlass durch Solon:
Solon nannte die Aufhebung der Schulden "Lastenabschüttelung". "Denn dies
war seine erste politische Tat, dass er verordnete, dass alle bestehenden
Schulden erlassen sein und dass in Zukunft niemand gegen Verpfändung des
Leibes ein Darlehen geben sollte. ... Doch machte er es hiermit beiden
Parteien nicht recht, sondern er kränkte die Reichen durch die Aufhebung
der Schulden und noch mehr die Armen dadurch, dass er die von ihnen
erhoffte Landaufteilung nicht vornahm und nicht wie Lykurg alle in ihrem
Vermögen vollkommen gleich machte." (Plutarch, Solon) Seedarlehen:
"Auch die anrüchigste Form des Geldverleihens, die gegen Seezins,
verschmähte Cato nicht und verfuhr dabei folgendermaßen. Er veranlasste
die Geldbedürftigen, eine Gesellschaft von Geldgebern ins Leben zu rufen.
Waren deren fünfzig und ebenso viele Schiffe zusammen, so nahm er selbst
einen Anteil durch seinen Freigelassenen Quintio, der dann die
Geschäftsführung der Schuldner beaufsichtigte und mitreiste. So erstreckte
sich sein Risiko nicht auf das Ganze, sondern nur auf einen kleinen Teil
bei großem Zinsgewinn." (Plutarch, Cato) Seefahrt und Küstenwirtschaft als bedeutender
Wirtschaftsfaktor: Zur Bekämpfung des Seeräuberunwesens erhielt Pompejus
67 v. Chr. "die Alleinherrschaft und die uneingeschränkte Befehlsgewalt
über alle Menschen ... Der Antrag gab ihm nämlich das Kommando über das
Meer diesseits der Säulen des Herakles (=Gibraltar) und über alles feste
Land vierhundert Stadien (= 75 km) von der Küste landeinwärts. Aus dieser
Umgrenzung fielen nicht sehr viele der zum Römischen Reich gehörigen
Länder heraus, sondern die größten Völker und die mächtigsten Könige waren
darin inbegriffen." (Plutarch, Pompejus) Als
Pompejus nach wenigen Wochen der Kämpfe gegen die Seeräuber kurzzeitig
nach Rom zurückkehrte, wurde ihm von den Römern ein begeisterter Empfang
bereitet. "Der Grund ihrer Freude war die alle Erwartung übersteigende
Schnelligkeit des Umschlags, da der Markt plötzlich mit Waren bis zum
Überfluss bestellt war." (Plutarch, Pompejus) Seefahrt zur Getreidezufuhr Roms:
Indem Cicero "sich für den Antrag zur Behebung des Getreidemangels
einsetzte, macht er Pompeijus gewissermaßen wieder zum Herrn aller Länder
und Meere, die die Römer beherrschten. Denn seinem Kommando wurden nun die
Häfen, Handelsplätze, Lebensmittelmärkte, mit einem Wort, alles, worüber
Seefahrer und Ackersleute verfügten, unterstellt." (Plutarch,
Pompejus) Seeräuber zur Zeit der Röm. Bürgerkriege:
"Die Zahl der Seeräuberschiffe betrug über tausend,
die der von ihnen eroberten Städte vierhundert. ... Ganz besonders ließen
sie ihren Übermut an den Römern aus, drangen vom Meer ins Landesinnere,
machten mit ihren Räubereien die römischen Straßen unsicher und plünderten
die in der Nähe gelegenen Villen aus. ... Das Unverschämteste aber war
folgendes. Wenn einer, den sie gerade gefangen hatten, rief, er sei ein
Römer, und seinen Namen nannte, dann taten sie so, als wären sie
erschrocken und hätten Angst, schlugen sich auf die Schenkel, fielen ihm
zu Füßen und baten ihn flehentlich um Verzeihung. Er erklärte sich dazu
bereit, da er sie so demütig und bescheiden sah. Darauf zogen einige ihm
seine Schuhe an, und andere legten ihm die Toga um, damit er nicht wieder
zu verkennen wäre. Wenn sie so den Mann lange Zeit verhöhnt und ihr Spiel
mit ihm getrieben hatten, legten sie schließlich mitten im Meer ein
Fallreep aus und forderten ihn auf, auszusteigen und es sich wohl gehen zu
lassen, und wenn er das nicht wollte, wo stießen sie ihn über Bord, so
dass er ertrank. Diese Macht verbreitete sich über das ganze
Mittelländische Meer, so dass die gesamte Handelsschifffahrt lahmgelegt
wurde." (Plutarch, Pompejus) Nach Bewilligung einer großen Armee für
Pompejus zur Bekämpfung der Seeräuber "fielen sofort die
Marktpreise".
(Plutarch, Pompejus) Als Pompejus nach
wenigen Wochen der Kämpfe gegen die Seeräuber kurzzeitig nach Rom
zurückkehrte, wurde ihm von den Römern ein begeisterter Empfang
bereitet. "Der Grund ihrer Freude war die alle Erwartung übersteigende
Schnelligkeit des Umschlags, da der Markt plötzlich mit Waren bis zum
Überfluss bestellt war." (Plutarch, Pompejus) Seeschlacht bei Salamis:
"Die Athener verfügten über hundertundachtzig Schiffe. Ein jedes hatte
achtzehn Mann an Bord, die vom Verdeck herab kämpften; vier davon waren
Bogenschützen, die übrigen Hopliten." (Laut Aischylos hatte Xerxes 1200
Schiffe). (Plutarch, Themistokles) Silberbergwerke von Laureion:
"Nikias besaß viele Silberbergwerke im Gebiet von Laureion, die große
Erträge brachten, in denen aber die Arbeit nicht ungefährlich war. Er
hielt dort eine Menge von Sklaven, und sein Vermögen bestand größtenteils
in Silber." (Plutarch, Nikias) Sklaven als Geldverwalter:
"Gewöhnlich pflegte man Eunuchen als Schatzmeister zu halten." (Plutarch,
Demetrios). Sklaven als Geschäftemacher:
"Auch seinen Sklaven, die das wollten, lieh Cato Geld. Sie kauften dann
junge Sklaven, bildeten sie auf Catos Kosten aus und verkauften sie nach
einem Jahr wieder. Viele behielt Cato auch unter der Anrechnung des
Preises, den der Meistbietende zu geben bereit war." (Plutarch, Cato) Sklaven als Kriegsbegleiter für vornehme
Römer: Cato der Jüngere, der als
besonders sparsam galt, reiste nach Makedonien, um als Offizier zu
dienen: "Sein Gefolge bestand aus fünfzehn Sklaven, zwei
Freigelassenen und vier Freunden." (Plutarch, Cato). Sklaven als Ruderer:
"Philokles hatte einst (im Athenisch-Spartanischen Krieg) die Athener
veranlasst, den Kriegsgefangenen den rechten Daumen abzuhauen, damit sie
zwar keinen Speer mehr tragen, aber noch ein Ruder ziehen könnten."
(Plutarch, Lysandros) Der Rest der
Schiffsbesatzung waren - wie die Kämpfer an Bord - freie Bürger.
Vergl.: "Lysander nahm Sestos den Athenern, die es noch in Besitz
hatten, weg und ließ die Sestier nicht länger dort wohnen, sondern übergab
Stadt und Land den unter ihm gedienten Steuerleuten und Rudermeistern zur
Besiedelung." (Plutarch, Lysandros) Sklaven als Vermögensanlage 50 v.
Chr.: "Die Reeder und Bankiers (in
Nordafrika) hatten ... ihr Vermögen größtenteils in Sklaven angelegt."
(Plutarch, Cato). Sklaven als Werkzeuge des Reichtums:
"Und obschon Crassus zahlreiche Silberbergwerke, wertvolle Ländereien und
die Leute besaß, die sie bebauten, so hätte man doch das alles für nichts
achten können, gemessen an dem Wert seiner Sklaven. Eine so große Anzahl
und von so hoher Qualität besaß er: Vorleser, Schreiber, Münzenschläger,
Hausverwalter, Tafeldecker, und er überwachte ihre Ausbildung, hatte sein
Augenmerk auf sie, unterwies sie selbst und war überhaupt der Meinung, die
erste Pflicht des Hausherrn sei die Sorge für die Sklaven als die
lebendigen Werkzeuge der Haushaltung." (Plutarch, Crassus) Sklaven aus Griechenland als Lehrer:
"Denn nicht nur griechische Grammatiker, Philosophen und Rhetoriklehrer,
sondern auch Bildhauer, Maler, Stallmeister, Hundemeister und Lehrer der
Jagdkunst waren immer um die Söhne des Aemilius, und der Vater - es sei
denn, dass ein öffentliches Geschäft ihn daran hinderte - war stets bei
den Lehrstunden und Übungen zugegen, kinderlieb wie nur irgendein Römer."
(Plutarch, Aemilius). Sklaven im Alter
werden verkauft: Cato
hat "niemals einen Sklaven für mehr als tausendfünfhundert Denare
gekauft, weil er keine verwöhnten schönen Burschen, sondern kräftige,
arbeitsharte Männer als Pferdeknechte und Ochsentreiber brauchte. Und auch
diese meinte er, wenn sie älter wurden, verkaufen zu sollen, um sie nicht
unnütz zu füttern. ... Freilich, das Verfahren, die Sklaven wie Zugtiere
auszunützen und sie dann im Alter wegzujagen und zu verkaufen, muss ich
als Kennzeichen eines allzu harten Sinnes ansehen ..." (Plutarch,
Aristeides) Sklavenarbeit durch fremde Sklaven:
"Als eine Hausherrin in Megara erfuhr, der Feldherr der Achaier komme zu
ihnen, war sie in großer Aufregung, während sie in Abwesenheit ihres
Mannes das Essen bereitete. Als unterdessen Philopoimen, mit einem
einfachen Mantel bekleidet, hereinkam, dachte sie, es sei ein
vorausgeschickter Sklave, und befahl ihm, bei der Arbeit mitzuhelfen. Er
legte sogleich den Mantel ab und spaltete Holz." (Plutarch,
Philopoimen). Sklavenarbeit für persönliche
Dienstleistungen:
"Als die Zeit zum Abendessen da war, ... sah Favonius, wie Pompejus in
Ermangelung von Sklaven sich selbst die Schuhe auszuziehen begann, lief
hinzu und half ihm dabei wie beim Salben. Auch in der Folge umsorgte er
ihn und leistete ihm beständig die Dienste wie sonst die Sklaven ihren
Herren bis zum Waschen der Füße und der Bereitung des Mahles..."
(Plutarch, Pompejus). Sklavenarbeit für private
Dienstleistungen:
"So zogen die Athener den Timagoras vor Gericht und verurteilten ihn zum
Tode: wenn wegen der Menge der Geschenke, die er (als athenischer Gesandter 367 v. Chr. vom persischen
König) angenommen hatte, dann mit vollem Recht, denn er hatte nicht
nur Gold und Silber angenommen, sondern auch ein kostbares Ruhebett und
besondere Sklaven, es zuzurichten, da ja Griechen sich nicht darauf
verstünden, dazu noch achtzig Kühe nebst Melkern, weil er für ein gewisses
Leiden immer Kuhmilch brauchte." (Plutarch, Pelopidas). Sklavenarbeit im Handwerk:
Der Vater des Demosthenes, "gehörte zu den
vornehmen und angesehenen Männern, und ... hatte eine große Waffenfabrik
und in diesem Handwerk geübte Sklaven, die darin arbeiteten. ... Schon mit
sieben Jahren wurde Demosthenes durch den Tod seines Vaters Erbe eines
stattlichen Vermögens - die Schätzung lautete insgesamt auf wenig unter
fünfzehn Talenten." (Plutarch, Demosthenes). (1
Talent entsprach rund 200 damaligen Jahreslöhnen, umgerechnet in heutige
Lohnverhältnisse rund 5 Millionen Euro.) Sklavenarbeit in Bergwerken:
"Man wird zwar sonst den Betrieb in den Bergwerken nicht gerade gutheißen,
wo die meiste Arbeit von Verbrechern und barbarischen Sklaven geleistet
wird, die gefesselt sind und an gefährlichen und ungesunden Orten zugrunde
gehen (daher stammte der Reichtum des Nikias,
w.b.). Verglichen aber mit dem Ankauf der
von Sulla konfiszierten Güter und der Bereicherung aus den Bränden in Rom
(womit Crassus zum Schaden seiner Mitbürger reich
wurde, w.b.) erscheint das Verfahren immer noch anständiger. Denn
dieser Methoden bediente sich Crassus ganz offen wie des Landbaus und des
Geldverleihgeschäfts." (Plutarch, Crassus) Sklavenarbeit in den
Silberbergwerken:
"Nikias besaß viele Silberbergwerke im Gebiet von Laureion, die große
Erträge brachten, in denen aber die Arbeit nicht ungefährlich war. Er
hielt dort eine Menge von Sklaven, und sein Vermögen bestand größtenteils
in Silber." (Plutarch, Nikias) Sklavenarbeit in der Landwirtschaft:
"Von ihren Landsitzen gejagt, taten die Armen ihre Soldatenpflicht nur
noch mit Widerwillen und zeigten auch keine Lust mehr, Kinder
großzuziehen, so dass ganz Italien binnen kurzem die freie Bevölkerung
zurückgehen sah, während das Land sich mit den Kasernen ausländischer
Sklaven bedeckte, welche nunmehr die Ländereien bestellten, aus denen die
Reichen ihre Mitbürger vertrieben hatten. ... Sein Bruder Gaius Gracchus
... berichtet in einer Schrift, Tiberius Gracchus habe, als er auf dem Weg
nach Numantia durch Etrurien kam, das verödete Land gesehen und die aus
der Fremde eingeführten Sklaven, welche die Felder bestellten und das Vieh
weideten." (Plutarch, Tiberius Gracchus). Sklavenausbildung:
"Und obschon Crassus zahlreiche Silberbergwerke, wertvolle Ländereien und
die Leute besaß, die sie bebauten, so hätte man doch das alles für nichts
achten können, gemessen an dem Wert seiner Sklaven. Eine so große Anzahl
und von so hoher Qualität besaß er: Vorleser, Schreiber, Münzenschläger,
Hausverwalter, Tafeldecker, und er überwachte ihre Ausbildung, hatte sein
Augenmerk auf sie, unterwies sie selbst und war überhaupt der Meinung, die
erste Pflicht des Hausherrn sei die Sorge für die Sklaven als die
lebendigen Werkzeuge der Haushaltung." (Plutarch, Crassus) Sklavenbehandlung:
"Cato erwarb viele Sklaven, und zwar kaufte er vor allem Kriegsgefangene,
die noch sehr jung und wie junge Hunde oder Füllen noch für Zucht und
Erziehung empfänglich waren. Keiner von ihnen durfte ein anderes Haus
betreten, außer wenn Cato selbst oder seine Frau ihn schickte. Wurde er
gefragt, was Cato mache, so durfte er nichts anderes antworten, als, er
wisse es nicht. Der Sklave hatte entweder eine der notwendigen Arbeiten im
Hause zu verrichten oder zu schlafen, und er war sehr zufrieden, wenn sie
schliefen, weil er glaubte, dass sie gutmütiger wären als diejenigen, die
wach blieben ... Da er ferner glaubte, dass die Sklaven um des
Liebesgenusses willen zu den größten Dummheiten fähig wären, verordnete
er, dass sie für ein bestimmtes Geld mit den Sklavinnen Umgang haben
dürften, aber mit keiner anderen Frau. ... Wenn er aber später, bei
wachsendem Vermögen, Freunde und Amtskollegen zu Tisch hatte, bestrafte er
gleich nach der Mahlzeit diejenigen, die beim Aufwarten oder Zubereiten
etwas falsch gemacht hatten, mit Peitschenhieben. Auch suchte er es
einzurichten, dass die Sklaven immer Zank und Streit miteinander hatten,
weil er ihre Eintracht beargwöhnte und fürchtete. Über diejenigen, die ein
todeswürdiges Verbrechen begangen hatten, ließ er alle Sklaven zu Gericht
sitzen und sie erst, wenn sie dort verurteilt wurden, hinrichten."
(Plutarch, Cato) Sklavenbehandlung:
"Ein Römischer Bürger hatte einen Sklaven in die Hände seiner Mitsklaven
gegeben mit dem Befehl, ihn über das Forum zu peitschen und dann zu töten.
... Viele empörten sich über den jammervollen Anblick ... Denn zu jener
Zeit (ca. 500 v. Chr.) behandelte man die
Sklaven noch überaus menschlich, die Herren begegneten ihnen mit
freundlicher Milde, da sie Arbeit und Tisch mit ihnen teilten. Ein Sklave,
der sich verfehlt hatte, war schon hart bestraft, wenn er das Holz, mit
welchem man die Wagendeichsel stützte, auf den Nacken nehmen und damit in
der Nachbarschaft herumgehen musste. Wer solchermaßen von den Mitsklaven
oder Nachbarn gesehen wurde, hatte sich das Vertrauen verscherzt."
(Plutarch, Gaius Marcius) Sklavenbehandlung:
Der Hausherr hatte einem Gastfreund unbemerkt und
gegen den Willen seiner Gattin einen silbernen Becher geschenkt "und
als dann unter dem Gesinde eine scharfe Nachforschung gehalten wurde und
er sah, dass sein Frau sehr böse war und die Sklaven alle einzeln foltern
lassen wollte, " gestand er die Sache.
(Plutarch, Antonius). Sklavenpreis:
(Schmuck der Perser war mehr wert als ihr
Verkaufspreis als Sklaven): Kimon hatte in Kleinasien Gefangene gemacht
und beim Teilen der Beute ließ er Schmuck und Kleider der Perser auf eine
Seite legen, die nackten Perser auf die andere Seite bringen und bot
seinen Bundesgenossen an, sie sollten sich den Teil der Beute wählen, den
sie wollten. Die Bundesgenossen nahmen lieber den Besitz der
Gefangenen. "Da wurde zunächst Kimon verspottet als ein lächerlicher
Verteiler, da die Bundesgenossen goldene Armbänder, Halsringe und
Halsketten, Prachtröcke und Purpurgewänder davontrugen, während die
Athener nur nackte Menschen bekamen, die wenig zur Arbeit geübt waren.
Wenig später aber kamen die Freunde und Verwandten der Gefangenen aus
Phrygien und Lydien herunter und kauften jeden einzelnen für ein hohes
Lösegeld frei..." (als Arbeitssklaven waren sie
jedoch wenig wert). (Plutarch, Kimon) Sklavenpreis:
Cato hat "niemals einen Sklaven für mehr als tausendfünfhundert Denare
gekauft, weil er keine verwöhnten schönen Burschen, sondern kräftige,
arbeitsharte Männer als Pferdeknechte und Ochsentreiber brauchte. Und auch
diese meinte er, wenn sie älter wurden, verkaufen zu sollen, um sie nicht
unnütz zu füttern." (Plutarch, Aristeides) (500
Denare waren ein einfaches Jahreseinkommen.) Sklavenpreis:
Nach der Unterwerfung von Galatien und Bithynien
durch Lucullus im Krieg gegen Mithridates (70 v. Chr.), "gelangte er
zu solchem Überfluss, dass ein Stück Rindvieh im Lager für eine Drachme,
ein Sklave für vier Drachmen zu kaufen war..." (Plutarch, Lucullus) (Vier Drachmen waren damals rund ein
Wochenlohn). Sklavensex:
"Da Cato ferner glaubte, dass die Sklaven um des Liebesgenusses willen zu
den größten Dummheiten fähig wären, verordnete er, dass sie für ein
bestimmtes Geld mit den Sklavinnen Umgang haben dürften, aber mit keiner
anderen Frau." (Plutarch, Cato) Als Cato Witwer wurde, "hielt er sich eine
junge Sklavin, die immer heimlich zu ihm kam." (Plutarch, Cato) Sklavenwiderstand?:
Der Redner Phokion "erhob gegen die Priesterin
Theoris Anklage, weil sie außer vielen anderen Verfehlungen die Sklaven
zum Betrug anstifte. Er beantragte die Todesstrafe gegen sie und drang
damit durch." (Plutarch, Demosthenes). Sklavenzahl im 2. Jh. v. Chr.:
"Die Aitoler hatten bei einem Einfall in Lakonien fünfzigtausend Sklaven
weggeschleppt." (Plutarch, Kleomenes). Sklavenzahl/Helotenanzahl im 2. Jh. v. Chr.
("staatliche" Leibeigene der Spartaner):
"Kleomenes setzte diejenigen Heloten, welche (jährlich) fünf attische
Minen zahlten, in Freiheit und bekam so fünfhundert Talente zusammen."
(Plutarch, Kleomenes). (500 Talente = 30.000
Minen. Also haben sich 6000 Heloten freikaufen können.) Sklavenzahl:
Beim Sieg über Mytilene nahm ihnen Lucullus "sechstausend Sklaven ab und
machte auch sonst noch unermessliche Beute." (Plutarch, Lucullus) Sklavenzuflucht: Grab von Theseus in Athen: "Der Ort
ist eine Zufluchtsstätte für Sklaven und alle Geringeren, die von
Mächtigeren bedroht werden..." (Plutarch, Theseus) Sklaverei (Verkauf der eigenen
Kinder)
Numa reformierte das Gesetz, "welches den Vätern gestattete, ihre Söhne zu
verkaufen, dass er nämlich die verheirateten Söhne ausnahm..." (Plutarch,
Numa) Sklaverei als Befreiung:
"Die einzelnen Bürger (der Griechenstädte Kleinasiens unter römischer
Herrschaft) wurden gezwungen, wohlerzogene Söhne und jungfräuliche
Töchter, die Gemeinden, Weihgeschenke, Gemälde und Götterstatuen zu
verkaufen. Ihr eigenes Ende war, dass sie ihren Gläubigern zugesprochen
und deren Sklaven wurden, und was vorausging, war noch schlimmer:
Fesselung, Einkerkerung, Folterung, Stehenmüssen unter freiem Himmel, im
Sommer in der heißen Sonne, im Winter im Schlamm und Eis, so dass ihnen
der Sklavenstand wie eine Befreiung von schwerer Last und eine Zeit des
Friedens erschien." (Plutarch, Lucullus) Soldaten, Dienstzeit in Rom:
"Gaius Gracchus verlangte das Wort, und redete sich so in die Herzen der
Zuhörer hinein, dass sie alle anderen Sinnes wurden und überzeugt waren,
ihm sei schweres Unrecht widerfahren. Zwölf Jahre, rief er aus, sei er
Soldat gewesen, andere höchstens deren zehn." (Plutarch, Gaius
Gracchus). Soldatenstrafe/Dezimieren:
Crassus ließ fünfhundert Mann, die in einer Schlacht gegen das Sklavenheer
von Spartacus "zuerst und am schimpflichsten geflohen waren, in fünfzig
Abteilungen zu je zehn teilen und aus jeder Abteilung einen Mann, den das
Los traf, hinrichten, womit er eine alte militärische Strafart, die lange
Zeit geruht hatte, wieder aufnahm. ... So brachte er die Leute wieder zur
Zucht und führte sie dann gegen die Feinde." (Plutarch, Crassus) Söldner aus Germanien:
Zum letzten König von Makedonien, Perseus (179 -
168) "waren auf sein Ansuchen Basterner zu ihm gekommen, zehntausend
Reiter und ebenso viele Begleitmannschaften zu Fuß, alles Berufssoldaten,
Männer, die sich weder auf Ackerbau noch auf Schifffahrt verstanden, auch
nicht als Hirten vom Ertrag ihrer Herden lebten, sondern immer nur die
eine Arbeit und die eine Kunst übten: zu kämpfen und den Gegner zu
schlagen. ... als ihm aber nun tausend Goldstücke für jeden Führer (der
Basterner) abverlangt wurde, befiel ihn angesichts der Höhe der sich
ergebenden Geldsumme ein Schwindel, und er kam vor Geiz fast von Sinnen
und wies die Waffenhilfe ab..." (Plutarch, Aemilius). Söldner aus Griechenland:
"Bisher (bis 340 v. Chr.) hatten die Karthager noch niemals Griechen in
Sold genommen; jetzt aber bewunderten sie sie als unwiderstehlich und als
die streitbarsten aller Menschen." (Plutarch, Timoleon). Söldner der Karthagos:
"Unter den zehntausend Gefallenen (in der Schlacht
um Sizilien 341 v. Chr.) sollen sich dreitausend Karthager befunden
haben, ein schwerer Schlag für die Stadt. Denn es gab in ihr keine Bürger,
die an Adel, Reichtum und Ansehen diesen vorangestanden hätten, und
niemals früher, so wird berichtet, sind in einer Schlacht so viele
eigentliche Karthager gefallen, sondern sie ließen ihre Schlachten zumeist
durch Libyer, Spanier und Numider schlagen und bezahlten ihre Niederlagen
mit fremdem Blut." (Plutarch, Timoleon). Söldner im Sold von Syrakus und von Korinth auf
Sizilien:
"Da sie nun Griechen waren und keinen Grund zu persönlicher Feindschaft
gegeneinander hatten, so kämpften sie zwar in den Schlachten mutvoll
gegeneinander, wenn aber Waffenruhe war, so kamen sie zusammen und
unterhielten sich. Als sie so damals zum gemeinsamen Fischfang beisammen
waren, kamen sie ins Gespräch ..." (Plutarch, Timoleon). Söldner und Söldnerlohn:
"Der Athener Iphikrates wünschte, der Mietsoldat solle geldgierig und
vergnügungssüchtig sein, damit er, um die Mittel für die Befriedigung
seiner Begierden zu erwerben, um so wagemutiger kämpfe." (Plutarch,
Galba). Als Kyros um 402 v. Chr. Krieg gegen
seinen Bruder um den Persischen Königsthron begann bat er "die
Lakedaimonier in einem Brief, ihm Hilfe zu leisten und Männer als
Kriegsteilnehmer zu schicken, denen er, so erklärte er, wenn sie zu Fuß
kämen, Pferde, wenn sie beritten kämen, zweispännige Wagen, wenn sie
Landgüter hätten, Dörfer, wenn sie Dörfer hätten, Städte geben werde, und
der Sold werde den Feldzugsteilnehmern nicht zugezählt, sondern zugemessen
werden; ... Kyros begann den Marsch gegen den König an der Spitze einer
starken Streitmacht von Barbaren und nicht viel weniger als 13.000
griechischen Söldnern ..." (Plutarch, Artoxerxes). (Nach der Niederlage des Kyros vor Babylon
unternahmen diese griechischen Söldner unter ständigen Angriffen der
Perser den "Zug der Zehntausend" quer durch die heutige Türkei in die
griechische Heimat unter Führung des Spartaners Xenophon. "Ganz
Griechenland fasste daher neuen Mut und begann die Barbaren zu
verachten..." (Plutarch, Artoxerxes). Mit dem
Kriegsbericht des Xenophon und seinem Stolz auf kriegerische Tüchtigkeit
der Europäer und seine Verachtung der asiatischen Untermenschen, sprich
"Barbaren"
wurde auch ich als Schüler im Griechisch-Unterricht drangsaliert.
) Söldner, Schlachtprämien:
"Octavian hielt das Reinigungsfest (vor der
Entscheidungsschlacht bei Philippi gegen die Cäsarattentäter 42
v.Chr.) innerhalb des Lagers und verteilte an jeden Mann ... nur wenig
Getreide und fünf Drachmen. Brutus hingegen ... veranstaltete erstens die
Reinigung, wie es üblich ist, im freien Feld, verteilte ferner eine Menge
Schlachtvieh an die Centurien und fünfzig Drachmen an jeden Mann..."
(Plutarch, Brutus). (Tageslohn damals = 1
Denar/Drachme) Söldner, Siegprämien:
Brutus gab nach der halb verlorenen ersten
Schlacht bei Philippi seinen Soldaten "das Versprechen, wenn sie das
nächste Mal brav kämpften, ihnen zwei Städte, Thessalonike und Lakedaimon,
zum Plündern und Beutemachen zu überlassen. Dies ist der einzige
unauslöschliche Schandfleck, der dem Leben des Brutus anhaftet, wenn auch
Antonius und Octavian ihren Soldaten noch viel abscheulichere Siegespreise
zahlten, indem sie fast aus ganz Italien die alten Einwohner auswiesen,
damit die Soldaten Ländereien und Städte bekämen, die ihnen nicht
zustanden." (Plutarch, Brutus). Söldnerbezahlung:
Der spartanische Flottenkommandant Lysander zu
Kyros, den Sohn des persischen Königs, im Krieg gegen Athen (ca. 407 v.
Chr.): "'Ich bitte dich herzlich, dem Solde der Seeleute einen Obolos
zuzulegen, damit sie vier Obolen statt drei bekommen.' Erfreut über die
hohe Gesinnung des Mannes gab Kyros im zehntausend Dareiken, aus denen
Lysander den Seeleuten den Obolos zulegte und durch die Freigebigkeit
binnen kurzem die Schiffe der Feinde leer machte. Denn die meisten liefen
denen zu, die mehr boten, und die Bleibenden waren verdrossen und zum
Meutern geneigt und machten ihren Führern jeden Tag Schwierigkeiten."
(Plutarch, Lysandros) Söldnerlohn:
"Söldner und ihre Führer, ... denen jeden Tag eine reichbesetzte Tafel und
sonstiger Lebensgenuss als Ausgleich für ihre Strapazen und Gefahren
dienen müssen." (Plutarch, Dion). Solon:
"Da nun damals die Ungleichheit zwischen arm und reich gleichsam den
Gipfel erreichte, so befand sich Athen in einer höchst kritischen Lage,
und es sah so aus, also ob sie allein durch Errichtung einer Tyrannis
würde aus den Wirren heraus und zur Ruhe kommen können. Denn das ganze
niedere Volk war den Reichen verschuldet. Entweder bearbeiteten sie das
Land für sie und lieferten den Sechsten der Erträge ab, wonach sie
Hektemorier (Fronbauern) hießen, oder wenn sie unter Verpfändung ihres
Leibes Schulden aufgenommen hatten, so wurden sie von ihren Gläubigern
abgeführt und dienten teils im Lande als Sklaven, teils wurden sie in die
Fremde verkauft. Viele waren auch genötigt, ihre eigenen Kinder zu
verkaufen ... und vor der Hartherzigkeit der Gläubiger das Land zu
verlassen." (Mit dem Konflikt zwischen arm und
reich kann es nicht weit hergewesen sein!) (Plutarch, Solon) Solon:
"Die Reichen schenkten ihm als begütertem, die Armen als rechtschaffenem
Manne ihr Vertrauen." (Plutarch, Solon) Sonnenfinsternis:
"Schon waren die Schiffe segelfertig, schon hatte Perikles seine Triere
bestiegen, als plötzlich das Sonnenlicht erlosch und Finsternis sich
verbreitete, so dass alle sich entsetzten, denn sie sahen darin ein
gewaltiges Zeichen. Als Perikles bemerkte, dass der Steuermann seines
Schiffes vor Angst nicht mehr aus und ein wusste, hielt er ihm den Mantel
vor die Augen und fragte den also Verhüllten, ob er nun ein schreckliches
Unglück oder das Vorzeichen eines solchen zu erleben glaubte. Als der
Steuermann verneinte, fuhr er fort: 'Wo ist nun der Unterschied zwischen
dem, was hier, und dem, was dort geschieht, wenn nicht darin, dass der
Gegenstand, welcher die Sonne verdunkelt, größer ist als mein Mantel?'"
(Plutarch, Perikles) Sophokles und Aischylos:
"... als Sophokles den ersten Preis der Tragödiendichter erhielt, betrübte
und kränkte dies Aischylos schwer, so wird berichtet, und er blieb nicht
mehr lange in Athen, sondern reiste voll Zorn nach Sizilien..." (Plutarch,
Kimon) Sportler oder Soldat:
"Schon von Kind auf liebte Philopoimen das Soldatentum und zeigte sich
willig für die dazu dienlichen Übungen, Fechten und Reiten. Da er auch für
das Ringen gut veranlagt schien und einige seiner Freunde und Lehrer ihm
rieten, sich dem Sport zu widmen, fragte er, ob ihm aus der Pflege der
Ringkunst ein Schade für seine soldatische Übung erwachsen würde. Sie
sagten ihm - was ja auch zutraf -, der Körper und die Lebensweise eines
Sportlers unterscheide sich von der eines Soldaten in jeder Hinsicht, und
vor allem sei die Ernährung und das Training ganz verschieden. Der Körper
des Sportlers müsse durch vielen Schlaf, reichliche Sättigung und
geregelten Wechsel von Bewegung und Ruhe seine Form fördern und pflegen,
die durch jeden schwachen äußeren Anstoß, durch jede Abweichung vom
Gewohnten, leicht eine Schwächung erfahren könne; der Körper des Soldaten
hingegen müsse an jede Art von Märschen, an jede Unregelmäßigkeit gewöhnt
sein und vor allem darin geschult, schmale Kost und Schlaflosigkeit leicht
zu ertragen. Als das Philompoimen hörte, lehnte er ... den Sport ab ..."
(Plutarch, Philopoimen). Stadtanlage:
König Alexander "befahl, den Grundriss der Stadt in Anpassung an den
vorhandenen Raum zu entwerfen. Weiße Kreide war nicht zur Hand; sie nahmen
daher Mehl und zogen auf der schwarzerdigen Ebene einen Kreisbogen, dessen
innere Fläche gerade Linien, wie bei einem Kriegsmantel gleichsam von den
Säumen ausgehend, in gleich große Quartiere abteilten. Der König freute
sich über die Anlage." (Plutarch, Alexandros). Stadtbürger und Landmann:
"Philopoimen hatte nämlich ein schönes Landgut zwanzig Stadien von der
Stadt entfernt (20 Stadien = 3,7 km). Dahin
ging er täglich nach dem Frühstück oder nach der Mahlzeit ... Frühmorgens
stand er auf und beteiligte sich an der Arbeit im Weinberg oder beim
Pflügen. Dann kehrte er wieder zur Stadt zurück und widmete sich mit
seinen Freunden und Beamten den öffentlichen Geschäften." (Plutarch,
Philopoimen). Als Nabis gegen die Stadt Megalapolis Krieg führte, "wurden
die Megalopoliten zu jener Zeit so heftig bedrängt, dass sie innerhalb
ihrer Mauern wohnten und die Straßen besäten, weil sie von dem flachen
Lande vertrieben waren und die Feinde fast unter den Toren der Stadt
lagerten." (Plutarch, Philopoimen). Stadtgründung von Athen:
Theseus "schloss die Bewohner Attikas zu einem Staat zusammen und macht zu
einer Bürgerschaft einer Gemeinde Menschen, die bis dahin verstreut lebten
und schwer zur Beratung über das allgemeine Wohl zusammenzuberufen
waren... Er ging umher und suchte Dorfgemeinden und Sippen zu gewinnen,
wobei die schlichten und armen Leute schnell seinem Aufruf Folge gaben,
während er den Mächtigen einen Staat ohne König vor Augen stellte, eine
Demokratie, in der er nur der Anführer im Kriege und der Hüter der Gesetze
sei, alle anderen gleiches Recht genießen würden." (Plutarch, Theseus) Stadtmauer:
Die erste Amtshandlung von Romulus bei der Gründung Roms war es, den
Verlauf der zu errichtenden Stadtmauer festzulegen: "... und die Römer
feiern diesen Tag und nennen ihn den Geburtstag ihrer Vaterstadt."
(Plutarch, Romulus) Stammesbeziehung bei Homer und ihre Auflösung in
nachklassischer Zeit:
"Es wird ein Scherzwort des Pammenes (um 370 v. Chr.) überliefert: er
sagte, der Nestor Homers sei kein guter Taktiker mit seiner Weisung, die
Griechen sollten sich nach Stämmen und Geschlechtern ordnen, 'dass
Geschlecht dem Geschlecht hilfreich und dem Stamme der Stamm sei', besser
sollte man den Liebhaber neben den Geliebten stellen. Denn Stammes- und
Geschlechtsgenossen fragten nicht viel nacheinander in der äußersten
Not..." (Plutarch, Pelopidas). Strafe für Soldaten:
"Zurückgekehrt, legte Lucullus denen, die geflohen waren, die herkömmliche
Strafe auf: er befahl, dass sie in ungegürteten Unterkleidern einen Graben
von zwölf Fuß Tiefe (ca. 4 m) zogen, während die anderen Soldaten
dabeistanden und zuschauten. (Plutarch, Lucullus) Strategie:
"... Hauptaufgabe eines tüchtigen Feldherrn ist: Wenn er stärker ist, die
Feinde zum Schlagen zu zwingen, und wenn er schwächer ist, sich nicht dazu
zwingen zu lassen..." (Plutarch, Pompejus). Streit Patrizier gegen Plebejer war
"ein Zwiespalt und Streit der Landbesitzer mit der städtischen, den Markt
füllenden Menge." (Plutarch, Sulla) Tempel als Bank:
"Denn da die Bürger aus ihrem Vermögen Beiträge für den Krieg aufbringen
mussten, so wollte Poplicola sich weder selbst mit der Verwaltung dieser
Gelder befassen noch seine Freunde dies erledigen noch überhaupt
öffentliche Gelder in ein Privathaus kommen lassen. Er machte daher den
Saturntempel zur Schatzkammer - wozu er auch jetzt noch dient - und ließ
das Volk zwei jüngere Männer zur Schatzmeistern ernennen." (Plutarch,
Poplicola) Testament
siehe auch Eigentum. Testierrecht:
"Lob erntete Solon auch mit seinem Gesetz über das Testierrecht. Früher
gab es ein solches nicht, sondern Geld und Haus mussten in dem Geschlecht
des Verstorbenen bleiben. Indem Solon gestattete, wenn jemand keine Kinder
hatte, sein Vermögen, wem er wollte, zuzuwenden ..., machte er das
Vermögen erst zum Eigentum der Besitzenden." (Plutarch, Solon). Umsturz durch catilinarische
Verschwörung:
"Die größte Gefahr eines Umsturzes aber drohte in Rom wegen der
unnatürlichen Verteilung der Vermögen, da die angesehensten und stolzesten
Männer durch ihre Aufwendungen für Theateraufführungen, Gastereien, für
Amtsbewerbungen und großartige Bauten an den Bettelstab gekommen und die
großen Reichtümer in den Händen gewöhnlicher und niedriger Menschen
zusammengeflossen waren ..." (Plutarch, Cicero). Untertanengeist:
"Nichts ist schwerer zu regieren als ein Mensch, der glaubt, dass es ihm
gut geht, und niemand ist umgekehrt eher bereit, sich führen zu lassen,
als einer, den das Schicksal gedemütigt hat." (Plutarch, Lucullus) Urkommunismus:
"Kimon, der sein Haus den Bürgern als gemeinsame Speisehalle zur Verfügung
stellte und auf dem Lande die Erstlinge der Früchte und alles, was die
Jahreszeiten Gutes bringen den Fremden zu genießen und zu nehmen erlaubte,
hat gewissermaßen die mythische Gütergemeinschaft der Zeit des Kronos
wieder in das Leben der Gegenwart eingeführt." (Plutarch, Kimon) Urlaub für Römische Soldaten:
Cato der Jüngere wollte einen berühmten
Philosophen besuchen "und benutzte den vom Gesetz bewilligten
zweimonatigen Urlaub, um nach Kleinasien zu ihm zu fahren." (Plutarch,
Cato). Ursprüngliche Gleichheit
"unter der Herrschaft Saturns, ... als es noch keine Herren und Knechte,
sondern nur Verwandte und Gleichberechtigte gab." (Plutarch, Numa) und: Es
wäre gut gewesen, "gleich im Anfang, als noch keine erhebliche
Ungleichheit bestand, sondern die Bürger in ihrem Vermögensstand einander
noch so ziemlich gleich waren, gegen die Habsucht einzuschreiten..."
(Plutarch, Numa) Verachtung der Arbeit:
"Oft freuen wir uns eines Werkes und verachten den, der es geschaffen hat.
So schätzen wir wohlriechende Salben und Purpurkleider, die Färber aber
und die Salbenköche bleiben für uns gemeine und niedrige Handwerker."
(Plutarch, Perikles) Verachtung der Künstler:
"Oft freuen wir uns eines Werkes und verachten den, der es geschaffen hat.
So schätzen wir wohlriechende Salben und Purpurkleider, die Färber aber
und die Salbenköche bleiben für uns gemeine und niedrige Handwerker.
Antisthenes gab darum die rechte Antwort, als man ihm Ismenias als
trefflichen Flötenspieler pries: "Dann ist er gewiss ein schlechter
Mensch, wie wäre er sonst ein so trefflicher Flötenspieler?" Und als einst
Alexander bei einem Gastmahl mit vollendeter Meisterschaft und Anmut die
Zither schlug, sagte sein Vater Philipp zu ihm: 'Schämst du dich nicht, so
schön zu spielen? Es ist schon genug, wenn sich ein König die Zeit nimmt,
Zitherspielern zuzuhören, und er erweist den Musen viel Ehre, wenn er sich
zum Wettstreit solcher Künstler als Zuschauer einfindet. Wer ein niedriges
Handwerk betreibt, stellt sich das Zeugnis aus, dass ihm das Gute und
Schöne wenig bedeutet, denn er wendet seine Kraft an unnütze Dinge. Noch
nie ist in einem edlen, wohlbegabten Jüngling angesichts des olympischen
Zeus oder der Hera von Argos das Verlangen wach geworden, nun ebenfalls
ein Pheidias oder Polyklet zu werden und ebenso wenig ein Anakreon oder
Philemon oder Archilochos, wenn er sich an ihren Dichtungen ergötzte. Ein
Werk mag uns durch seine Schönheit erfreuen. Das heißt aber nicht, dass
sein Schöpfer notwendig unsere Achtung verdiente." (Plutarch,
Perikles) Verfassung in Rom und Sparta:
Es sind "nicht wenige lakonische Bräuche unter die römischen gelangt..."
(Plutarch, Numa) Verkehrswege über Land:
(Theseus machte sich auf aus dem Peloponnes nach Athen) "... aber zur See
zu fahren, lehnte er ab, obgleich dies allein Sicherheit bot und Großvater
und Mutter ihn baten. Denn es war gefährlich, den Landweg nach Athen zu
benützen, da er kein Stückchen enthielt, das sicher war und unbedroht von
Räubern und Wegelagerern." (Plutarch, Theseus) Verschuldung:
"... da kam es zum Bruch zwischen dem Senat, welcher die Interessen der
Besitzenden vertrat, und dem von den Gläubigern offenbar schwer
gepeinigten Volk. Denn wer noch ein kleines Besitztum sein eigen nannte,
wurde durch Pfändung und Versteigerung um das Letzte gebracht, wer völlig
mittellos war, wurde abgeführt und in den Kerker geworfen." (Plutarch,
Gaius Marcius) (ca. 495 v. Chr. - Es war ein
Konflikt zwischen großen und kleinen Grundbesitzern, w.b.) Verwandschaftsbeziehungen bei Homer und ihre
Auflösung in nachklassischer Zeit:
"Es wird ein Scherzwort des Pammenes (um 370 v. Chr.) überliefert: er
sagte, der Nestor Homers sei kein guter Taktiker mit seiner Weisung, die
Griechen sollten sich nach Stämmen und Geschlechtern ordnen, 'dass
Geschlecht dem Geschlecht hilfreich und dem Stamme der Stamm sei', besser
sollte man den Liebhaber neben den Geliebten stellen. Denn Stammes- und
Geschlechtsgenossen fragten nicht viel nacheinander in der äußersten
Not..." (Plutarch, Pelopidas). Volksentscheid:
Verfassung ("Rhetra") des Lykurgos: "... bestimme einen Ältestenrat (=
Gerusia) von dreißig mit den Fürsten, halte von Zeit zu Zeit eine
Volksversammlung ... Entscheidung und Bestätigung soll dem Volke zustehen.
... War die Menge versammelt, so war es keinem der anderen gestattet, eine
Meinung auszusprechen, sondern nur über den von den Geronten und den
Königen eingebrachten Antrag zu entscheiden war das Volk befugt."
(Plutarch, Lykurgos) (Auch hier waren "Könige" und Älteste ein einziges
Gremium). Waffen, Langspeer:
Marcellus hatte im Kampf gegen Hannibal "an
sein Fußvolk lange Lanzen verteilen lassen, wie sie sonst im Seekampf
üblich sind, und sie unterwiesen, von weitem mit ihnen die Karthager zu
treffen, die keine Speerwerfer sind, sondern nur kurze Spieße von Hand
gebrauchen." (Plutarch, Marcellus). Warengesellschaft:
Die Megarer beklagten sich über die Athener, dass man ihnen wider das
allgemeine Recht und entgegen den von den Griechen beschworenen Eiden alle
Märkte sperre und sie aus den Häfen vertreibe, welche unter der Herrschaft
der Athener ständen." (Plutarch, Perikles) Werkzeug:
"Handwerker, die sich lebloser Werkzeuge und Geräte bedienen, (wissen) von
jedem derselben den Namen ... und den Platz, wo es zu verwenden ist, und
(kennen) seine Wirkung..." (Zur Allgemeinbildung
zählte das nicht.) (Plutarch, Cicero). Wirtschaftskrieg der Athener:
Die Megarer beklagten sich über einen Volksbeschluss der Athener, "dass
man ihnen wider das allgemeine Recht und entgegen den von den Griechen
beschworenen Eiden alle Märkte sperre und sie aus den Häfen vertreibe,
welche unter der Herrschaft der Athener ständen." (Plutarch, Perikles) Wölfe:
"Wer einen Wolf ablieferte, sollte fünf Drachmen bekommen, für einen
Jungwolf eine Drachme; die erste Summe war nach Demetrios von Phaleron der
Preis eines Ochsen, die zweite der eines Schafes. ... Die Bekämpfung der
Wölfe war bei den Athenern alte Sitte, da sich ihr Land besser für
Viehzucht als für Ackerbau eignet." (Plutarch, Solon) Zins:
"Da Lucullus so üble Zustände in den Griechenstädten Asiens vorfand,
befreite er binnen kurzer Zeit die Gequälten von allen Leiden. Erstlich
verordnete er, dass nur ein Prozent und nicht mehr auf die monatlichen
Zinsen berechnet werden dürfe (macht einen
Jahreszins von 12%, w.b.) Zweitens annullierte er die das (verliehene)
Kapital übersteigenden Zinsen; und die dritte und wichtigste Bestimmung
war, dass der Gläubiger (bei Zahlungsunfähigkeit
des Schuldners, w.b.) nur den vierten Teil der Einkünfte des
Schuldners in Anspruch nehmen dürfe. Wer die Zinsen zum Kapital schlug,
verlor das Ganze. So wurden in einem Zeitraum von weniger als vier Jahren
alle Schulden getilgt und die Besitztümer schuldenfrei den ursprünglichen
Eigentümern zurückgegeben. Es war dies aber die öffentliche Schuld, die
von den zwanzigtausend Talenten (500.000 kg
Silber) herrührte, mit denen Sulla die Provinz Asien bestraft hatte.
Das Doppelte dieser Summe war denen, die sie zuerst geliehen hatten, schon
abgezahlt worden, aber durch die Zinsen war sie von ihnen schon auf
hundertzwanzigtausend Talente hinaufgetrieben worden. Diese Leute erhoben
nun in Rom, als ob ihnen schweres Unrecht geschehen wäre, ein großes
Geschrei gegen Lucullus ..." (Plutarch, Lucullus) Zolleinnahmen von Athen um 430 v.
Chr. "betrugen viele Talente" (Plutarch, Alkibiades) Wal Buchenberg, 10.02.2006 |